Seniorin übergibt Goldmünzen nach Schockanruf
Eine 81-jährige Frau aus Hamm ist am Dienstag, 14. März, Opfer von Betrügern geworden. Sie erhielt gegen 11 Uhr einen sogenannten Schockanruf.
Die Anruferin gab sich als Polizeibeamtin aus und teilte der Seniorin mit, dass ihr Sohn einen Verkehrsunfall verursacht habe, bei dem ein achtjähriges Kind gestorben sei. Aus diesem Grund sei er von der Polizei festgenommen worden.
Für die Freilassung des Sohnes verlangte die Anruferin die Hinterlegung einer Kaution in Höhe von 40.000 Euro oder die Übergabe von Gold oder Schmuck.
Die durch den Schockanruf unter Druck gesetzte Seniorin begab sich zu ihrer Bank und holte dort Goldmünzen in einem höheren fünfstelligen Wert ab. Am Telefon erhielt sie anschließend die Anweisung, zur Dambergstraße zu fahren. In Höhe der Apotheke sollte sie die Münzen einem vermeintlichen Polizisten übergeben. Da niemand erschien, fuhr sie wieder nach Hause, wo ihr telefonisch der neue Übergabeort Caldenhofer Weg / Am Maiershaus in unmittelbarer Nähe des Berufsförderungswerks mitgeteilt wurde.
Hier erschien eine männliche Person an ihrem Auto und stellte sich als Herr Braun von der Polizei vor. Die 81-Jährige übergab dem Mann die Goldmünzen durch das geöffnete Autofenster. Währenddessen teilte er mit, soeben den Staatsanwalt telefonisch in Kenntnis gesetzt zu haben. Mit seiner Beute verschwand der Abholer in unbekannte Richtung.
Er wird wie folgt beschrieben: zirka 25 Jahre alt, etwa 1,70 Meter groß, schmale Statur, kurze schwarze Haare, dunkle Augen, dunkler Oberlippen- und Kinn-/Ziegenbart, sprach deutsch ohne Akzent, bekleidet mit schwarzer Jacke, schwarzer Hose und beiger Schirmmütze.
Der Abholer soll sich bereits am ersten Übergabeort an der Dambergstraße aufgehalten haben, wo er aber nicht auf sich aufmerksam machte.
Die Polizei bittet um Hinweise von möglichen Zeugen, die den Abholer oder ein verdächtiges Fahrzeug gegen 15 Uhr an der Dambergstraße oder etwas später am Caldenhofer Weg in Höhe des Berufsförderungswerks bemerkt haben. Telefon: 02381 916-0 oder E-Mail: hinweise.hamm@polizei.nrw.de. (hei)
Hinweise der Polizei:
Lassen Sie sich am Telefon nicht unter Druck setzen und legen Sie einfach auf.
Die Polizei/die Staatsanwaltschaft ruft nicht bei Ihnen an und verlangt eine Kaution für einen Angehörigen.
Wählen Sie beim geringsten Zweifel den Notruf der Polizei - und nicht die Nummer, die Ihnen von den falschen Polizisten durchgegeben wird.
Geben Sie am Telefon niemals Details zu Ihren finanziellen Verhältnissen preis.
Gehen Sie nicht auf Forderungen zur Übergabe von Geldbeträgen oder Wertgegenständen ein.
Sollten Sie Opfer eines Betrugsfalles werden, erstatten Sie in jedem Fall Anzeige.
Sprechen Sie zudem mit Ihren Verwandten und Bekannten über diese Betrugsmasche.
Rückfragen bitte an:
Polizeipräsidium Hamm
Pressestelle Polizei Hamm
Telefon: 02381 916-1006
E-Mail: pressestelle.hamm@polizei.nrw.de