Couragierte Bürger überwältigen Handtaschenräuber – Senioren im Visier

Dass Oberhausenerinnen und Oberhausener gemeinsam mit ihrer Polizei den Kriminellen in ihrer Stadt konsequent die rote Karte zeigen, war in den vergangenen Monaten leider etwas unbeachtet geblieben. Gestern Vormittag (20.3.) haben couragierte Passanten in der Sterkrader Innenstadt aber erneut bewiesen, dass diese Einstellung noch immer lebt. Sie machten kurzerhand einen Handtaschenräuber dingfest. Gegen halb elf hatte ein 20-jähriger Deutscher auf der Steinbrinkstraße nach einem vermeintlich leichten Opfer Ausschau gehalten. Der im Zusammenhang mit der Begehung von Drogendelikten bereits mehrfach polizeilich in Erscheinung getretene Oberhausener griff auf dem belebten Großer Markt unvermittelt eine 70-jährige Oberhausenerin an und wollte ihr die Handtasche entreißen. Die Seniorin hielt zunächst die Tasche noch mit aller Kraft fest, bevor der Räuber sie aber dann doch entreißen konnte und in Richtung Tirpitzstraße flüchtete. Die Überfallene schrie sofort laut um Hilfe: "Haltet den Dieb, er hat mich beklaut". Sofort nahmen mehrere Passanten die Verfolgung auf und informierten gleichzeitig per Notruf 110 die Polizei. Ein 41-jähriger Oberhausener hatte die Tat als Beifahrer in einem Auto beobachtet, das ganz in der Nähe vor einer Ampel wartete. Sofort sprang er aus dem Wagen und rannte dem Räuber hinterher. Gemeinsam mit einem 20-jährigen Fußgänger, der durch die lauten Hilferufe der überfallenen Seniorin auf den flüchtenden Täter aufmerksam geworden war und ebenfalls den Räuber verfolgte, stellten die beiden couragierten Oberhausener ihn nur wenige Meter weiter und nahmen ihn fest. Die kurz darauf eintreffende Streifenwagenbesatzungen legten dem Kriminellen Handfesseln an und transportierten ihn ins Polizeigewahrsam. Das couragierte, konsequente und gemeinsame Handeln von Polizei, Sicherheits- und Ordnungsbehörden, gemeinsam mit den Oberhausenerinnen und Oberhausenern, soll zukünftig die Sicherheit unserer Seniorinnen und Senioren erhöhen. Wie schon in den Jahren 2013 bis 2019, als alle gemeinsam die Wohnungseinbrecher erfolgreich bekämpft hatten, werden wir auch jetzt wieder an einem Strang ziehen, um skrupellose Täterinnen und Täter zu stoppen und unsere ältere Generation zu schützen. Aber nicht nur diese abscheulichen und feigen tätlichen Angriffe bedrohen unsere Eltern und Großeltern. Viel perfider und häufiger sind sie durch die zahlreichen Betrugsmaschen gefährdet, die Kriminelle immer wieder neu erfinden und perfektionieren. Die zahlreichen Berichte über falsche Polizisten, den Wasserwerker-Trick oder die Schockanrufe beschreiben dabei nur die Spitze des Eisbergs. Die Kriminellen nutzen immer alle verfügbaren Kanäle, aber auch alle Entwicklungen und Trends, beispielsweise die Angst vor Covid-19, um die Seniorinnen und Senioren um ihr Erspartes zu bringen. Die Schäden sind aber nicht nur finanzieller Natur - oftmals bleiben nach einer solchen Tag hochtraumatisierte Menschen zurück, die durch ein solches Erlebnis ihren Lebensmut verlieren. Darum werden wir in Oberhausen dieses Kriminalitätsfeld als Behördenschwerpunkt mit aller Kraft bekämpfen. Dieser Kampf wird kein leichtes Unterfangen und wird nur dann gelingen, wenn alle Kinder und Enkelkinder ihre Eltern und Großeltern über die lauernden Gefahren Informieren. Auf unserer Startseite finden Sie den Themenbereich "Tricks und Maschen der Telefonbetrügermafia" Informationen sowie Verhaltenshinweise und Hilfsangebote, wenn Sie oder Ihre Lieben ins Visier der Kriminellen geraten. Rückfragen bitte an: Polizeipräsidium Oberhausen Telefon: 0208/826 22 22 E-Mail: pressestelle.oberhausen@polizei.nrw.de