Alfeld – Polizeiliche Kriminalstatistik 2022 im Bereich des Polizeikommissariats Alfeld: Straftatenaufkommen erreicht wieder Vor-Corona-Niveau
Alfeld - (col) Der Zuständigkeitsbereich des Polizeikommissariats Alfeld im Leinebergland umfasst die Stadt Alfeld mit Ortsteilen, die Gemeinden Sibbesse und Freden sowie einen Teil der Samtgemeinde Leinebergland (Flecken Duingen). Insgesamt werden von der Dienststelle auf einer Fläche von ca. 256 qkm knapp 40.000 Einwohner betreut.
Im Jahr 2022 sind in diesem Zuständigkeitsbereich 1875 Straftaten angezeigt worden. Das entspricht einem Plus von etwas mehr als 20 % im Vergleich zum Vorjahr.
Davon fallen allein 575 Fälle in den Zuständigkeitsbereich der Polizeistationen in Freden (325), Sibbesse (141) und Duingen (109).
In Sibbesse (-8) und Duingen (-11) sind die angezeigten Taten entgegen dem allgemeinen Trend leicht zurückgegangen.
Die Aufklärungsquote liegt dabei nach wie vor auf einem hohen Niveau bei 74,03 Prozent und deutlich über dem Landesschnitt.
Rohheitsdelikte:
Bemerkenswert ist zunächst die Zunahme im Bereich der Rohheitsdelikte, welche unter anderem die Körperverletzungs-, Bedrohungs-, Nötigungs- und Stalkingdelikte umfassen. Hier ist es zu einer Zunahme von 133 Delikten gekommen, was einer Steigerung im Vergleich zum Vorjahr von 49 % darstellt. Bei einem Viertel der Rohheitsdelikte handelt es sich um Taten im häuslichen Umfeld.
Positiv kann hierbei festgestellt werden, dass in diesem Deliktsbereich die Aufklärungsquote bei über 90% liegt und somit die Verantwortlichen in der Regel ermittelt werden können.
Der Anstieg lässt sich mit der Aufhebung der pandemiebedingten Maßnahmen erklären, da die Anzahl der Rohheitsdelikten während der Corona-Pandemie und den damit einhergehenden Einschränkungen des öffentlichen Lebens deutlich zurückgegangen sind und nunmehr wieder das Niveau vor der Pandemie erreicht haben.
Leider ist auch im Zuständigkeitsbereich des Polizeikommissariats Alfeld die Zunahme der Widerstandshandlungen gegen Vollstreckungsbeamte und Rettungskräfte zu beobachten, welche sich auf 8 Taten verdoppelt haben.
Die Polizei wird sich diesem Aspekt weiter durch eine Erhaltung der Präsenz im öffentlichen Raum und niederschwelliges Einschreiten bei Auseinandersetzungen entgegenstellen.
Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung:
Erfreulicherweise ist die Zahl der Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung auf 37 und somit um 26,00% im Vergleich zum Vorjahr gesunken. Es handelt sich hierbei überwiegend um Taten im sozialen Umfeld der Opfer. Von den 37 Taten handelt es sich bei 20 Taten um Verbreitung pornographischer Schriften.
Diebstahlsdelikte
Im Berichtsjahr 2022 ist es zu 377 Diebstahlsdelikten gekommen. Der Anstieg um etwa 30 Prozent ist auch hier mit der Corona-Pandemie bzw. dem Wiederaufleben des öffentlichen Lebens zu erklären. Ein vergleichbares Niveau lag noch in den Jahren 2019 und zurückliegend vor.
Auch die Zahl der Wohnungseinbruchdiebstähle ist auf 21 im Berichtsjahr gestiegen und hat sich somit im Vergleich zum Vorjahr verdoppelt. Auch dies liegt damit auf dem Niveau vor der Corona-Pandemie.
Betrugsdelikte
Im Bereich der Betrugsdelikte ist ein Anstieg auf nunmehr 363 Taten im Vergleich zu 301 Taten festzustellen. Bei den Betrugsdelikten ist eine zunehmende Verlagerung in den Bereich Cybercrime und Computerbetrug festzustellen.
Ein besonderes Augenmerk liegt hierbei auch auf den Straftaten zum Nachteil lebensältere Menschen. Insbesondere Betrugstaten wie Enkeltrick, falsche Polizeibeamte, Gewinnversprechen, Schockanrufe aber auch Trickdiebstähle, bei denen sich Täter unter einem Vorwand Zutritt zum häuslichen Bereich der Geschädigten verschaffen, diese ablenken, um unbemerkt Geld oder Wertgegenstände zu entwenden, ereignen sich immer wieder.
Da die Täter hierbei auch aus ausländischen Callcentern heraus operieren ist die Aufklärung dieser Taten erschwert. Ein maßgebliches Ziel der Polizei liegt in entsprechenden Kampagnen, Pressearbeit und Vorträgen im Bereich der Prävention. Dies soll auch in diesem Jahr umfänglich fortgeführt werden um möglichst viele Taten im Ansatz zu verhindern, weil sie von den Bürgerinnen und Bürgern als solche erkannt werden.
Sachbeschädigungen
Die Zahl der Sachbeschädigungen liegt bei 188 Fällen und somit auch hier wieder auf dem vorpandemischen Niveau. Wie auch in den Jahren zuvor konnte etwa ein Drittel der Taten aufgeklärt werden. Sachbeschädigungen durch Graffiti sind um über 50% zurückgegangen.
Betäubungsmittelkriminalität
Im Bericht der Betäubungsmittelkriminalität konnten 9 Verfahren mehr und somit 226 Strafverfahren eingeleitet werden. Die Ermittlungen werden in diesem Bereich intensiv fortgesetzt um Täter der damit einhergehenden Beschaffungskriminalität ermitteln zu können.
Außerdem steht die Polizei in diesem Deliktsfeld stets in Austausch mit den externen Partnern um den Konsumenten langfristige Wege aus der Sucht zu bereiten.
Insgesamt ist festzustellen, dass sich in allen Deliktsfeldern die Zahlen wieder dem Niveau vor der Corona-Pandemie nähern. Dies ist sicherlich mit dem Rückgang der Beschränkungen im öffentlichen Raum zu begründen.
Schwerpunkte sieht die Polizei insbesondere im Bereich der Erhaltung der Präsenz im öffentlichen Raum, der Verhinderung von Betrugstaten durch präventive Maßnahmen und der Zusammenarbeit mit externen Partnern zur Begegnung der Jugenddelinquenz und des Bereiches der häuslichen Gewalt.
Die Polizei in Alfeld ist weiterhin der verlässliche Ansprechpartner und nimmt jegliche Hinweise zu Straftaten oder verdächtigen Beobachtungen aus der Bevölkerung persönlich oder auch online über Onlinewache des Landes Niedersachsen (https://www.onlinewache.polizei.niedersachsen.de/) entgegen.
Rückfragen bitte an:
Polizeiinspektion Hildesheim
Schützenwiese 24
31137 Hildesheim
Telefon: 05181/9116-0