Ahaus/Winterswijk – Grenzenlos auf Streife

Polizeiwachen Ahaus und Winterswijk kooperieren Für Hoofdagenten Jaap van der Veen und dem Polizeikommissar Michael Naber ist es gelebter Alltag - und für viele Menschen im Grenzraum inzwischen offensichtlich auch: Wenn der niederländische Polizist und sein deutscher Kollege am Einsatzort ankommen, reibt sich niemand verwundert die Augen. Das grenzüberschreitende Teamwork stellt insbesondere für die Mitglieder der Grenzüberschreitenden Polizeiteams (GPT) mit Sitz in Bad Bentheim seit Jahren ein Stück Normalität dar. Diesen Brückenschlag haben davon unabhängig jetzt auch Kräfte der Polizeiwache Ahaus und der Politie Winterswijk unternommen und gehen gemeinsam auf Streife. Die Uniformen unterscheiden sich auf den ersten Blick kaum, bis auf die Abzeichen. Das niederländische Ärmelabzeichen zeigt ein aufgeschlagenes Gesetzbuch mit einer Kanonenkugel. Das farbenfrohe Abzeichen der nordrheinwestfälischen Polizei symbolisiert den Rhein, ein Pferd sowie die Lipperose, stellvertretend für die drei Landesteile. Der Niederländer und der Deutsche verfolgen auf der Streife gemeinsam den jeweiligen Polizeifunk: So können die beiden in die jeweiligen Einsatzgeschehen eingebunden werden. So ein gemischtes Team sehen die Bewohnerinnen und Bewohner nun in Winterswijk und dem Wachbereich der Polizei Ahaus öfter. Am Donnerstag war es wieder so weit. Zeit blieb dem Jaap van der Veen und Michael Naber nur für eine kurze Begrüßung, denn es ging sofort in Richtung Vreden. Die Leitstelle meldete einen Küchenbrand. Vor Ort blieb glücklicherweise nur ein kurzes Gespräch mit den Kolleginnen und Kollegen der Feuerwehr: Essen war auf dem Herd angebrannt und so bestand kein Handlungsbedarf für die internationale Streifenwagenbesatzung. Anschließend ging die Fahrt nach Gescher. Auf einem Parkplatz waren zwei Autos zusammengestoßen. "Gut, dass die Polizeien der Nachbarländer zusammenarbeiten", hieß es dort beim Erblicken der Beamten. Die Kooperation der Polizeiwachen Ahaus und Winterswijk dient auch dem Wissenstransfer: Die Beamtinnen und Beamten lernen die unterschiedlichen Handlungsweisen, rechtliche Bewertungen und auch die Fachbegriffe in der jeweiligen Landessprache kennen. So kam das Gespräch auch auf das leidige Thema Verkehrsunfallflucht. Ein Beispiel der Unterschiede: Schlägt die Autotür beim Aus- oder Einsteigen gegen ein anders Fahrzeug und es entsteht Schaden, ist es in Deutschland ein Verkehrsunfall. Flüchtet der Verursacher, ohne sich um den Schaden zu kümmern, liegt der Verdacht einer Verkehrsunfallflucht vor. In den Niederlanden ist das nicht so. Dort ist eine zivilrechtliche Angelegenheit, so der Hoofdagent. Ebenso wie bei den Bürgern kommt diese Form der Zusammenarbeit bei den Beamten gut an. Jaap van der Veen und Michael Naber sind sich einig: "Das ist eine gute Sache" - für die Polizei auf beiden Seiten der Grenze und für die Menschen. (db) Kontakt für Medienvertreter: Kreispolizeibehörde Borken Pressestelle (db) Dietmar Brüning (mh) Markus Hüls (to) Thorsten Ohm (fr) Frank Rentmeister Telefon: 02861-900-2222