Feuerlöscher im Treppenhaus entleert, Bahnreisende belästigt, Bundespolizisten angegriffen: Zwei aggressive Männer festgenommen

Hauptbahnhof Bremen, 17.04.2023 Belästigung von Passanten, Beleidigungen, ein tätlicher Angriff und ein entleerter Feuerlöscher: In zwei Fällen haben Bundespolizisten am Montag aggressive Männer im Bremer Hauptbahnhof festgenommen. Deren Verhalten sorgte für Aufsehen und Verunsicherung von Passanten. Am frühen Morgen wurde ein 44-jähriger Mann zur Bundespolizeiwache geführt. Der polnische Staatsangehörige soll im Hauptbahnhof einen gleichaltrigen Ukrainer geschlagen haben. Die Hintergründe sind noch unklar. In der Wache beleidigte er lautstark alle Mitarbeiter und wurde nach der Anzeigenaufnahme um 06:50 Uhr entlassen. Anschließend betrat er erneut das Treppenhaus des Gebäudes zu den oberen Etagen. Dort riss er eine Rettungsleiter von der Wand und entleerte einen Feuerlöscher. Dann flüchtete er ins Stadtgebiet. ALLTAG EINER BAHNHOFSWACHE Zur Mittagszeit schrie ein 33-jähriger Mann auf dem Willy-Brandt-Platz herum. Der Deutsche beleidigte eine Passantin und warf Fahrräder um. Bundespolizisten riefen ihn zur Ordnung. Derselbe Mann war in der Nacht von der Bundespolizeiwache nach einem Lebensmitteldiebstahl entlassen worden. Im Verlauf des Nachmittags war der 33-Jährige erneut trotz Hausverbots und ohne Reiseabsichten im Hauptbahnhof unterwegs. Er belästigte Passanten, kippte Bier aus und verhielt sich aggressiv. Einem weiteren Platzverweis von Bundespolizisten kam er nicht nach. Schließlich wurde er ergriffen und sollte an die frische Luft gesetzt werden. Erfolglos versuchte er einer Bundespolizistin ins Gesicht zu schlagen - so wurde er zu Boden gebracht und es klickten die Handschellen. Weil er sich bei der Festnahme leicht verletzte und Nasenbluten hatte, wurde ein Rettungswagen angefordert. Es wurde keine Nasenverletzung festgestellt. Ein Richter ordnete auf Antrag die fortgesetzte Gewahrsamnahme des Randalierers an und eine Amtsärztin bestätigte nach Untersuchung die Gewahrsamsfähigkeit des Mannes. Sein Atemalkoholwert betrug 1,1 Promille. Um 19:00 Uhr wurde er entlassen, nachdem er stundenlang für Aufsehen gesorgt sowie Rettungskräfte und Bundespolizisten beschäftigt hatte. Nebenbei wurde festgestellt, dass Aufenthaltsermittlungen der Staatsanwaltschaft Verden wegen gefährlichen Eingriffs in den Bahnverkehr und der Staatsanwaltschaft Bremen wegen Sachbeschädigung gegen ihn vorlagen. Er erhielt weitere Strafanzeigen, unter anderem wegen tätlichen Angriffs auf Vollstreckungsbeamte. HINTERGRUND DES BERICHTS Die Bundespolizeiinspektion Bremen berichtet bei besonders öffentlichkeitswirksamen Fällen und wegen häufiger Filmaufnahmen von Passanten - die manchmal nur Teile der Maßnahmen zeigen - über den szenetypischen Alltag des Dienstes an einem sozialen Brennpunkt. Es geht nicht um Klagen über Straftaten, sondern um präventive Schilderungen solcher Einsätze. Diese sollen möglichst friedlich bewältigt werden und sind für alle Beteiligten ausgesprochen belastend, erfordern aber immer wieder konsequentes Einschreiten. Tatsächlich werden Reisende unter dem Aspekt von rund täglich 140.000 Passanten im Bremer Hauptbahnhof in der Regel von alkoholisierten Personen wegen schneller Eingriffe von DB-Sicherheitsmitarbeitern und Bundespolizisten selten gefährdet, aber gleichwohl durch solche Szenen verunsichert. Rückfragen bitte an: Bundespolizeiinspektion Bremen Pressesprecher Holger Jureczko Telefon: 0421 16299-6101 o. Mobil: 0172-8938080 E-Mail: bpoli.bremen.oea@polizei.bund.de