Geldabholer nach Betrugsmasche „falsche Polizeibeamte“ festgenommen
Am Mittwochabend (19.04.2023) versuchten Betrüger einen 76-jährigen aus einem Eckentaler Gemeindeteil (Lkrs. Erlangen-Höchstadt) um mehrere Zehntausend Euro zu erleichtern. Der Senior erkannte den Betrugsversuch und ermöglichte die Festnahme eines 19-jährigen Tatverdächtigen.
Ein im Raum Eckental wohnhafter 76-Jähriger erhielt gegen 20:30 Uhr einen Anruf einer angeblichen Polizeibeamtin. Die unbekannte Frau erklärte ihm daraufhin, dass ein nahestehendes Familienmitglied einen tödlichen Verkehrsunfall verursacht hätte und nun ins Gefängnis käme. Nur die Zahlung einer Kautionsleistung durch den 76-Jährigen könnte die Haft für den Angehörigen abwenden. Hierfür müsse er 80.000 Euro in bar übergeben.
Der Senior schaltete schnell und erkannte die gängige Betrugsmasche, zu deren Opfer er soeben wurde. Er verständigte heimlich die Einsatzzentrale Mittelfranken über den Polizeinotruf 110 und informierte die echten Polizeibeamten über den laufenden Betrugsversuch. Unter Anleitung durch die Polizei ging der 76-Jährige zum Schein auf die Forderung der unbekannten Anruferin ein und vereinbarte ein Treffen zur Geldübergabe in Erlangen.
Am ausgemachten Treffpunkt im Erlanger Stadtgebiet übergab der 76-Jährige daraufhin, bei einer fingierten Geldübergabe, eine Schachtel an einen 19-Jährigen. Dieser gab an, dass er zur Abholung der angeblichen Kautionsleistung geschickt worden sei. In diesem Moment schlugen die echten Beamten aus mehreren umliegenden Polizei- und Verkehrspolizeiinspektionen zu und nahmen den 19-jährigen Geldabholer auf frischer Tat fest. Was der Tatverdächtige zu diesem Zeitpunkt nicht ahnte: Die zum Anschein übergebene Schachtel enthielt kein Geld.
Im weiteren Verlauf durchsuchten die Beamten das Hotelzimmer des 19-Jährigen und stellten mehrere Mobiltelefone sowie den von ihm genutzten Pkw sicher. Der Kriminaldauerdienst Mittelfranken traf die ersten kriminalpolizeilichen Maßnahmen.
Das zuständige Fachkommissariat der Nürnberger Kriminalpolizei "BAO Herbst" hat die weiteren Ermittlungen, unter anderem bezüglich der Hintermänner und eventuell weiterer zurechenbarer Taten im Bundesgebiet, übernommen. Auf Antrag der zuständigen Staatsanwaltschaft Nürnberg-Fürth wird der Tatverdächtige einem Ermittlungsrichter zur Prüfung der Haftfrage vorgeführt.
Mit dieser oder ähnlichen Betrugsmaschen gelingt es Tätern immer wieder, ihre Opfer um hohe Geldbeträge zu bringen. Das Polizeipräsidium Mittelfranken gibt daher folgende Verhaltenstipps:
- Sprechen Sie mit Angehörigen über Gefahren durch betrügerische
Telefonanrufe. - Wenn Ihre Telefonnummer nicht in öffentlichen Verzeichnissen
stehen soll (z.B. dem Telefonbuch), dann lassen Sie die Nummer
dort löschen. - Lassen Sie sich am Telefon nicht unter Druck setzen. Legen Sie
einfach auf. - Geben Sie am Telefon keine Details zu Ihren finanziellen
Verhältnissen preis. Die Polizei wird Sie niemals um Geldbeträge
bitten oder nach Ihren Vermögensverhältnissen ausfragen. - Übergeben Sie niemals Geld oder Schmuck an unbekannte Personen.
Die Polizei wird niemals telefonisch die Herausgabe von Bargeld
oder Wertgegenständen fordern. - Melden Sie verdächtige Anrufe umgehend der Polizei. Scheuen Sie
sich nicht davor, den Polizeinotruf unter der 110 zu wählen,
wenn Ihnen etwas verdächtig vorkommt. - Wenn Sie der Anrufer auffordert, die 110 zu wählen, um die
Richtigkeit des Anrufers zu verifizieren, dann beenden Sie das
Gespräch, legen den Hörer auf und rufen dann eigenständig bei
der Polizei an.Entsprechende Informationen und Broschüren, auch zu anderen Betrugsmaschen, finden Interessierte oder Betroffene im Internet unter:
https://www.polizei-beratung.de/themen-und-tipps/betrug/
Erstellt durch: Sebastian Schmidt / bl
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