BPOLI LUD: Großschleusung bei Markersdorf aufgedeckt
Am 25. April 2023 gegen 20.10 Uhr bemerkten Bundespolizisten in ihrer Freizeit einen in Görlitz auf der B6 fahrenden Kleintransporter, der in Schlangenlinien fuhr, dabei fast einen Unfall verursachte.
Weiterhin beobachteten die Beamten durch die zwischenzeitlich geöffnete Hecktür, dass sich vermutlich Personen auf der Ladefläche des in Ungarn zugelassenen Citroen Jumpers befanden. Der Fahrer fuhr zunächst unbeirrt weiter in Richtung Markersdorf.
Da eine Schleusung vermutet wurde, ist die eigene Dienststelle sowie das Polizeirevier Görlitz informiert worden.
Bei dem anschließenden Versuch das Fahrzeug zu stoppen, drängte der Fahrer des Transporters eine Streife der Landespolizei von der Straße ab. Der Streifenwagen wurde dabei auf der rechten Seite beschädigt. Das mutmaßliche Schleuserfahrzeug blieb an einem Baum stehen, während der Schleuser zu Fuß flüchten wollte.
Nach ca. zehn Metern konnte der bis dahin Unbekannte gemeinsam von Landespolizei- und Bundespolizeibeamten festgenommen werden. Bei der Festnahme leistete der Verdächtige erheblichen Widerstand.
Im Kleintransporter wurden auf der Ladefläche 29 Personen festgestellt. Darunter befanden sich 13 Männer, sechs Frauen und zehn Kinder aus Syrien.
Die Geschleusten sowie der Schleuser wurden zur weiteren Bearbeitung zur Bundespolizeiinspektion Ludwigsdorf gebracht.
Der Schleuser gab an, dass er Palästinenser sei. Ersten Erkenntnissen nach stammt er allerdings aus Syrien und ist 50 Jahre alt.
Offenbar waren die Geschleusten mehrere Stunden erheblichen Gefahren ausgesetzt, denn in dem Laderaum fehlten u.a. Sitze sowie Sicherheitsgurte. Trotz der riskanten, rücksichtslosen und verkehrsgefährdenden Fahrweise des Beschuldigten wurde glücklicherweise keine Person verletzt.
Die genauen Umstände und die Details werden derzeit ermittelt. Gegenstand dieser Ermittlungen ist auch, über welche Wege die Schleusung führte. Gesicherte Spuren deuten dabei auf die Balkanroute hin.
Die Bundespolizei hat gegen den 50-Jährigen ein Strafverfahren wegen des Verdachts des Einschleusens von Ausländern, Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte und wegen gefährlichen Eingriffs in den Straßenverkehr eingeleitet.
Den Hergang zum Verkehrsunfall, bei dem ein Gesamtsachschaden in Höhe von 11.000 Euro entstanden war, untersucht das Polizeirevier Görlitz.
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