Betrug am Telefon – Seniorin ermöglicht Festnahme

Schockanruf Aus Sicht der Betrüger haben die sich wohl das falsche Opfer ausgesucht. Die Polizei sieht das naturgemäß anders. Das sofortige Erkennen der Betrugsmasche und die hervorragende Reaktion der 66 Jahre alten Seniorin ermöglichten der Kripo Marburg am Mittwoch, 07. Juni, um kurz vor 16.30 Uhr, die Festnahme eines Geldabholers. Es handelt sich dabei um einen bereits polizeibekannten 14Jährigen. Gegen ihn lagen keine ausreichenden Haftgründe vor. Der Telefonanruf bei der Dame aus der Gemeinde Fronhausen begann am Mittwoch um 13.50 Uhr. Aus verschiedenen Gründen war der 66Jährigen sofort klar, dass sie hier mit Betrügern telefonierte und die Story über die in einen schweren Verkehrsunfall verstrickte Tochter und die notwendige Kaution zur Abwendung der Haft nicht stimmte. Sie ließ sich in diesem Wissen trotzdem auf das Telefonat ein, wobei es ihr gelang, parallel und von den Betrügern unbemerkt die Polizei zu informieren und hinzuzuziehen. Die Betrüger forderten zunächst 40.000 Euro für die Kaution. Weil die Frau kein Bargeld hatte, akzeptierte der Anrufer die angebotene hochwertige Armbanduhr und den Schmuck als Zahlungsmittel. Am vereinbarten Treffpunkt schlug die Polizei zu und nahm den Geldboten bei der Übergabe fest. Es stellte sich heraus, dass es sich dabei um einen 14Jährigen handelt, der in Wiesbaden lebt. Die Polizei übergab den Jugendlichen nach den notwendigen Maßnahmen in die Obhut von Erziehungsberechtigten. Die Ermittlungen insbesondere zu den Hintermännern dauern an. Aus dem aktuellen Anlass hier nochmal die Tipps der Polizei, die davor bewahren sollen, Opfer der Betrüger am Telefon zu werden. - Legen Sie zunächst mal auf, wenn es am Telefon um Geld bzw. generell Vermögen oder um persönliche Daten geht.- Seien Sie wachsam und misstrauisch und besprechen Sie sich mit einer Vertrauensperson, bevor Sie überhaupt an eine Abhebung von Bargeld oder Überweisung oder die Übergabe von Vermögen denken! - Lassen Sie sich am Telefon nicht unter Druck setzen! Glauben Sie nicht jede Geschichte, die Sie bei einem unerwarteten Anruf hören. - Geben Sie niemals vertrauliche Informationen preis. - Behörden und seriöse Unternehmen agieren nicht in dieser Form.- Rufen Sie zurück. Verwenden Sie dabei aber niemals Rufnummern, die man Ihnen mitteilt oder die sie auf dem Display sehen (die könnten gefälscht sein). Wählen Sie bewusst neu! Benutzen Sie nicht die Rückruftaste! - Wählen Sie selbst die Notrufnummer 110 oder die Festnetznummer der zuständigen Polizei, die Sie im Telefonbuch oder über das Internet ermitteln können. Hinweise und Tipps zu den Vorgehensweisen und zum Schutz vor Betrügern am Telefon wie z.B. zu den Betrugsphänomenen Anrufe falscher Polizeibeamter, Enkeltrick oder Schockanrufe finden Sie im Internet unter www.polizei-beratung.de oder auf der Präventionsseite unter https://k.polizei.hessen.de/1254894044 (Polizei Hessen>Schutz und Sicherheit>Rat und Vorsorge> Sicherheit für Senioren) "Geben Sie diese Hinweise mit der Bitte um Weiterverbreitung weiter. Informieren Sie Freunde, Bekannte, Verwandte. Informieren und instruieren Sie potentielle Opfer, meist ältere Menschen, wie sie sich bei einem solchen Anruf verhalten sollen!" Martin Ahlich Rückfragen bitte an: Polizeipräsidium Mittelhessen Polizeidirektion Marburg-Biedenkopf Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Raiffeisenstraße 1 35043 Marburg Telefon: 06421-406 120 E-Mail: pressestelle-marburg.ppmh@polizei.hessen.de