Nachmeldung zum „Blue Punisher“-Konsum in der Region
Die bisher veröffentlichten Pressemitteilungen zu den Fällen sind unten angefügt.
Das 14-jährige Mädchen, das sich seit Montagabend nach der Einnahme der Ecstasy-Pille "Blue Punisher" in der Klinik befindet, ist nach aktuellen Informationen der Ärzte in stabilem Zustand, muss aber weiter intensivmedizinisch betreut werden.
Die Ermittlungen sind auch nach dem erlassenen Haftbefehl gegen einen 37-Jährigen intensiv und umfangreich - unter anderem zu möglichen weiteren Dealern und der Herkunft der Pillen. Es ist bisher nicht abschließend geklärt, wie oft oder in welcher konkreten Menge die verstorbene 13-Jährige sowie die 14-Jährige, die in Neubrandenburg gefunden wurde, und die 15-Jährige aus Altentreptow, die Drogen eingenommen haben.
Wir warnen weiter vor jeglicher Einnahme von Betäubungsmitteln, insbesondere aber vor der gefährlichen Pille "Blue Punisher". Diese Pillen haben eine sehr hohe Dosis MDMA. Die regelmäßige Einnahme großer Mengen MDMA soll neurotoxisch wirken und die Wahrscheinlichkeit irreparabler Hirnschäden vergrößern. Je nach Körperzustand und Droge kann aber auch schon die Einnahme einer Pille oder auch nur einer halben Pille lebensbedrohlich sein. Nach ersten umfangreichen Ermittlungen gehen wir davon aus, dass die Pille im Großraum Neubrandenburg verbreitet wird und das die Dealer Kindern und Jugendlichen diese gefährlichen Drogen überlassen bzw. verkaufen.
Momentan hat die Polizei keine Kenntnis von weiteren Opfern, die die Ecstasy-Pille konsumiert haben oder kaufen wollten. In diesem Zusammenhang erreichen die Polizei auf verschiedenen Wegen auch mehrere Gerüchte zu in frage kommenden Dealern, weiteren Konsumenten oder auch zu Orten, wo Drogen, darunter explizit "Blue Punisher", verkauft werden sollen. Sicherlich lassen sich auch Gerüchte abprüfen, jedoch appellieren wir an alle, die sachdienliche Hinweise oder Informationen haben, diese auch aktiv an die Polizei weiterzugeben. Das ist im Übrigen auch anonym möglich. Hinweise können an die Online-Wache unter www.polizei.mvnet.de oder telefonisch an die Einsatzleitstelle Neubrandenburg unter 0395 / 55822224 gerichtet werden.
Meldung vom 27.06.2023, 18:05 Uhr:
POL-NB: Aktueller Stand zum Sachverhalt "Blue Punisher"-Ein Tatverdächtiger in Haft
Neubrandenburg Wie bereits heute Mittag mitgeteilt, ist es den Beamten der Kriminalpolizeiinspektion Neubrandenburg am gestrigen Abend gelungen, vier deutsche Tatverdächtige im Alter von 16, 17, 17 und 37 Jahren festzunehmen. Die Beamten haben am heutigen Tag weitere umfangreiche Ermittlungen, unter anderem die Beschuldigtenvernehmungen, durchgeführt. Im Ergebnis dessen wird dem 37-Jährigen die "Leichtfertige Verursachung des Todes eines Anderen durch Abgabe von Betäubungsmitteln" (§30 Abs. 1 Nr. 3 BtmG) vorgeworfen.
Die zuständige Staatsanwaltschaft Neubrandenburg hat für den 37-Jährigen Haftbefehl beantragt. Der Richter ist dem Antrag gefolgt und hat Untersuchungshaft angeordnet. Er wurde anschließend in die JVA Neustrelitz gebracht.
Die drei anderen 16-, 17- und 17-jährigen Tatverdächtigen wurden auf Anordnung der Staatsanwaltschaft Neubrandenburg nach Abschluss der polizeilichen Maßnahmen aus dem Gewahrsam entlassen.
Nach dem derzeitigen Kenntnisstand gehen die Ermittler davon aus, dass alle vier Tatverdächtigen im Zusammenhang mit dem Tod der 13-Jährigen und dem schlechten gesundheitlichen Zustand der 14- und 15-Jährigen stehen. Genaue Tatzusammenhänge sowie die Ermittlungen von weiteren Tatverdächtigen sind Gegenstand der laufenden Ermittlungen, die weiterhin durch Kriminalpolizeipolizeiinspektion Neubrandenburg geführt werden.
Die 14-Jährige, die gestern Abend im Vogelviertel auf dem Boden liegend aufgefunden wurde, befindet sich weiter in einem kritischen gesundheitlichen Zustand.
Meldung vom 27.06.2023, 11:14 Uhr:
POL-NB: Warnung vor "Blue Punisher" - Weiteres Mädchen nach Ecstasy-Droge in kritischem Zustand - erste Festnahmen
Neubrandenburg Nachdem gestern (26.06.2023) am späten Nachmittag ein 13-jähriges Kind nach der Einnahme der blauen Ecstasy-Pille "Blue Punisher" im Klinikum in Neubrandenburg verstorben ist, befindet sich erneut eine Jugendliche in sehr kritischem Zustand in der Klinik. Aufgrund erster Ermittlungsergebnisse konnte bestätigt werden, dass sie ebenfalls die gefährliche Droge "Blue Punisher" konsumiert hat. Dies wurde durch medizinische Tests im Klinikum bestätigt. Die 14-Jährige war gestern Abend Polizeibeamten im Neubrandenburger Vogelviertel aufgefallen, weil sie im gesundheitlich schlechten Zustand auf dem Gehweg lag. Der Rettungsdienst wurde umgehend hinzugezogen.
Wir warnen daher vor jeglicher Einnahme von Betäubungsmitteln, insbesondere aber vor der gefährlichen Pille namens "Blue Punisher". Diese Pillen haben eine sehr hohe Dosis MDMA. Die regelmäßige Einnahme großer Mengen MDMA soll neurotoxisch wirken und die Wahrscheinlichkeit irreparabler Hirnschäden vergrößern. Je nach Körperzustand und Droge kann aber auch schon die Einnahme einer Pille oder auch nur einer halben Pille lebensbedrohlich sein. Nach ersten umfangreichen Ermittlungen gehen wir davon aus, dass die Pille im Großraum Neubrandenburg verbreitet wird und das die Dealer Kindern und Jugendlichen diese gefährlichen Drogen überlassen bzw. verkaufen.
Inzwischen sind noch weitere Fälle der Einnahme sowie Versuche, die gefährliche Pille "Blue Punisher" zu erwerben, polizeibekannt geworden, darunter ein Mädchen aus Malchin, die ebenfalls "Blue Punischer" genommen haben soll. Wir gehen davon aus, dass die gefährliche Droge weiterhin im Umlauf ist.
Aufgrund weiterer Erkenntnisse durch Ermittlungen der Kriminalpolizeiinspektion Neubrandenburg und der Polizeiinspektion Neubrandenburg konnten noch gestern Abend vier deutsche Tatverdächtige im Alter von 16, 17, 17 und 37 Jahren festgenommen werden. Haftbefehlsanträge werden gegenwärtig geprüft. Sie befinden sich derzeit im polizeilichen Gewahrsam. Ihnen wird der Handel und die Weitergabe von Betäubungsmitteln an minderjährige Personen vorgeworfen. Die Beamten haben mehrere Wohnungen durchsucht und dabei geringe Mengen Betäubungsmittel, Bargeld in szenetypischer Stückelung sowie Revolvermunition
fest- und sichergestellt. Die Ermittlungen gegen die Tatverdächtigen laufen auf Hochtouren.
Bitte warnen und sensibilisieren Sie als Eltern, Lehrer, Sozialarbeiter Ihre Kinder und Jugendlichen! Keine Drogen und insbesondere keine Pille "Blue Punisher"!
Meldung vom 26.06., 21:18 Uhr:
POL-NB: Nachmeldung zum Drogenkonsum von zwei 13- und 15-jährigen Mädchen
Neubrandenburg/Altentreptow Wie am heutigen Nachmittag berichtet (siehe unten angefügte Erstmeldung), hat die Kriminalpolizeiinspektion Neubrandenburg Ermittlungen eingeleitet, da sich zwei 13- und 15-jährige Mädchen aus Altentreptow durch den Konsum von Betäubungsmitteln in Lebensgefahr befanden.
Wie bereits bekannt, befindet sich die 15-Jährige auf dem Weg der Besserung.
Am späten Nachmittag des heutigen 26.06.2023 ist das 13-jährige Mädchen leider verstorben.
Daraufhin wurde eines Todesermittlungsverfahren eingeleitet. Diese Ermittlungen werden ebenfalls in der Kriminalpolizeiinspektion Neubrandenburg geführt. Bei Vorliegen neuer Informationen wird unaufgefordert nachberichtet.
Erstmeldung vom 26.06., 15:27 Uhr:
POL-NB: 13-Jährige und 15-Jährige nach Drogenmissbrauch in akuter Gefahr
Neubrandenburg/Altentreptow Derzeit befinden sich ein 13-jähriges Kind und eine 15-jährige Jugendliche (beide Deutsche) wegen des Verdachts des Drogenmissbrauchs in einer Klinik. Die zwei Schülerinnen einer Schule in der Pestalozzistraße in Altentreptow haben mutmaßlich in der vergangenen Woche Drogen konsumiert. Es handelt sich wahrscheinlich um eine Ecstasy-Tablette mit extrem hohen Wirkstoffgehalt. Ob es sich dabei tatsächlich um die gefährliche Droge "Blue Punisher" handelt, müssen die weiteren Untersuchungen zeigen. Ob die Schülerinnen eine Überdosis genommen haben, muss ebenfalls noch ermittelt werden. Je nach Körperzustand und Droge kann aber auch schon die Einnahme einer Pille lebensbedrohlich sein. Ebenso werden die Ermittler klären müssen, wo und von wem die Geschädigten die mutmaßlich eingenommenen Drogen bekommen haben.
Beide Mädchen sind weiterhin in der Klinik, beide befanden sich in lebensgefährlichem Zustand. Die 15-Jährige ist mittlerweile auf dem Weg der Besserung. Tragischerweise befindet sich das 13-jährige Kind weiter in kritischem, lebensbedrohlichem Zustand.
Die Kripo Neubrandenburg hat inzwischen die Ermittlungen übernommen.
Dieser Fall zeigt deutlich und tragisch, wie gefährlich die Einnahme von Drogen ist. Wir warnen eindringlich vor dem Konsum von Betäubungsmitteln - egal welcher Art und egal in welchem Alter. Es ist zu vermuten, dass die eingenommenen Drogen, die ein Kind und eine Jugendliche in Lebensgefahr gebracht haben, weiter kursieren. Die Polizei steht zudem in Kontakt mit der Schule, um dort verstärkt zu dem Thema Drogen zu sensibilisieren. Mehrere Präventionsbeamte werden morgen in der betroffenen Schule mit Schülern über die Gefahren des Drogenmissbrauchs sprechen.
Bei weiteren Erkenntnisse werden wir nachberichten.
Rückfragen bitte an:
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Diana Krüger und Claudia Tupeit
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Telefon: 0395/5582-5007 und -2041
E-Mail: pressestelle-pp.neubrandenburg@polizei.mv-regierung.de
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