Kontrollaktion gegen Geldautomatensprenger / 336 Fahrzeuge und 498 Personen kontrolliert / Insgesamt rund 40 Straftaten und Ordnungswidrigkeiten erfasst

Gemeinsame Pressemitteilung des Hessischen Landeskriminalamts und der Polizeipräsidien Frankfurt am Main, Westhessen, Nordhessen sowie Mittelhessen Die gemeinsame Kontrollaktion zur Bekämpfung der Geldautomatensprengungen in Hessen fand im Zeitraum vom 17. bis zum Morgen des 21. Juli 2023 statt. Die konzertierte Aktion lief unter der Federführung des Hessischen Landeskriminalamts (HLKA) mit Beteiligung der Polizeipräsidien (PP) Frankfurt am Main, Westhessen, Nordhessen und Mittelhessen sowie der Bereitschaftspolizei. "Hessen geht weiterhin konsequent gegen Geldautomatensprenger vor, die ohne Rücksicht auf Verluste in ganz Hessen ihre Taten begehen. Wir setzen mit der Allianz Geldautomaten auf eine enge Zusammenarbeit mit den Banken und halten gleichzeitig den Fahndungsdruck mit immer wieder stattfindenden überregionalen Kontrollaktionen hoch", sagte Hessens Innenminister Peter Beuth. Einsatzmaßnahmen in Hessen Neben den regelmäßig stattfindenden polizeilichen Einsatzmaßnahmen zur Verhinderung von Geldautomatensprengungen, wurden mit Unterstützung der Bereitschaftspolizei in diesen fünf Tagen hessenweit zahlreiche Kontrollen durchgeführt. Darunter war eine Kontrollstelle auf der überregionalen Reiseroute BAB3 sowie der BAB44. Insgesamt wurden mehr als 330 Fahrzeuge und über 490 Personen kontrolliert. Des Weiteren konnten bei den Kontrollen unter anderem Betäubungsmittel und mutmaßlich gefälschte Urkunden sichergestellt werden. Insgesamt wurden rund 40 Strafanzeigen und Ordnungswidrigkeitenverfahren eingeleitet. Hessen gegen Geldautomatensprengungen Die Sprengung eines Geldautomaten birgt immense Gefahren für die Bürgerinnen und Bürger, da die Täter zumeist festen Explosivstoff einsetzen und besonders skrupel- und rücksichtlos vorgehen. Durch eine starke Polizeipräsenz und zielgerichtete offene sowie verdeckte Maßnahmen verfolgt die hessische Polizei weiterhin das Ziel, Tätergruppierungen von einer Tatausführung abzuhalten. "Angesichts der anhaltenden Geldautomatensprengungen passen wir unsere polizeilichen Fahndungs- und Einsatzkonzeptionen fortlaufend an. So gelingen immer wieder auch Festnahmen auf frischer Tat. Mit den Kontrollaktionen gewinnen wir wichtige Erkenntnisse und erlangen Hinweise, welche in die Ermittlungsarbeit einfließen und weitere Festnahmen ermöglichen können", sagte der Präsident des Hessischen Landeskriminalamts, Andreas Röhrig. Hintergrundinformationen zum Phänomen: Den meist überörtlichen Täter, die mit hochmotorisierten Fahrzeugen die Taten begehen, kommt es vordergründig darauf an, schnell und unkompliziert die Tatorte anzufahren und nach der Tat zu flüchten. Ein lokaler oder regionaler Schwerpunkt der Tatbegehungen innerhalb von Hessen lässt sich nicht ableiten. Von den Geldautomatensprengungen waren in der Vergangenheit alle sieben hessischen Polizeipräsidien betroffen. Im Jahr 2023 sind bis zum Stichtag 19.07.2023 35 Sprengungen von Geldautomaten in Hessen erfolgt. Der Gesamtschaden beläuft sich aktuell auf knapp 6,6 Millionen Euro, darunter sind ca. 3,8 Millionen Euro Beute. Um dem Phänomen zu begegnen, wurde in Hessen bereits 2019 eine eigens zur Bekämpfung von Geldautomatensprengungen eingerichtete Ermittlungsgruppe eingerichtet. Nach dem weiteren Anstieg von Sprengungen in Hessen, wurden die Bemühungen durch die Gründung einer sog. "Besonderen Aufbauorganisation (BAO effectus)" im HLKA mit sieben Regionalabschnitten in den hessischen Polizeipräsidien nochmals deutlich intensiviert. Durch intensive Ermittlungen ist es gelungen, insgesamt mehr als 50 Tatverdächtige zu ermitteln. Über 20 Personen konnten bislang rechtskräftig verurteilt werden. Neben der Strafverfolgung steht die Verhinderung von Geldautomatensprengungen weiterhin im Mittelpunkt und ist Kern der gemeinsamen Arbeit mit den Bank- und Kreditinstituten, die bereits mehr als 6 Mio. Euro für Präventionsmaßnahmen investiert haben. Seit Mai 2022 hat das hessische Innenministerium mit der Einrichtung der ALLIANZ GELDAUTOMATEN eine bundesweit vorbildgebende Initiative ins Leben gerufen, die in einen gemeinsamen Arbeitskreis mit insgesamt 56 Mitglieder-Banken angewachsen ist. Es ist ein bewusster Schulterschluss mit der Kreditwirtschaft. Jeder gesicherte Geldautomat trägt dazu bei, den Sprengern die Tatmöglichkeiten zu nehmen. Rückfragen bitte an: Hessisches Landeskriminalamt Telefon: 0611/83-8310 E-Mail: kommunikation.hlka@polizei.hessen.de