BPOLI LUD: Georgischer Schleuser verursacht Verkehrsunfall -inzwischen wurde Untersuchungshaft gegen ihn angeordnet
3 weitere Medieninhalte
Eine Streife der Görlitzer Polizei wurde am Montagnachmittag auf der B115, Kunnersdorfer Senke, Zeuge einer so genannten "Absetzschleusung". Die Polizisten hatten schließlich beobachtet, wie aus einem estnischen Opel Zafira und einem polnischen Audi mehrere Personen ausgestiegen, anschließend davongelaufen waren.
Kurz darauf entfernten sich auch die beiden mutmaßlichen Schleuserfahrzeuge. Mit eingeschaltetem Blaulicht am Funkstreifenwagen folgten die Beamten dem Opel.
Dessen Lenker fuhr mit deutlich zu hoher Geschwindigkeit in Richtung Görlitz, durchfuhr auf der Gegenspur den Kreisverkehr B115/B6 und bog über diese falsche Spur auf den Autobahnzubringer ab. Der Fahrer eines im Kreisverkehr entgegenkommenden Pkw musste eine Vollbremsung durchführen, anderenfalls wäre es wohl zu einem Frontalzusammenstoß gekommen. Bevor der Opel die Auffahrt zur Autobahn erreichte, kam er dem Dienstauto gefährlich nahe. Die Uniformierten schätzten später ein, dass sie mit diesem Manöver offensichtlich von der Fahrbahn abgedrängt werden sollten.
Nachdem es ihnen gelungen war, sich mit ihrem Dienstfahrzeug vor den Zafira zu setzen, ereignete sich ein Auffahrunfall. Der Opel berührte dabei das Heck des Funkstreifenwagens. Nach kurzem Stillstand rannte der Opel-Fahrer nun ebenfalls davon, während sein Auto ungesichert eine Böschung hinabrollte. Weit kam der bis dahin Unbekannte letztlich nicht, er wurde nach kurzer Verfolgung ergriffen.
Bei dem Mann handelt es sich um einen 34-jährigen Georgier.
Wahrscheinlich besitzt dieser keinen Führerschein, stand jedoch zum Zeitpunkt des verursachten Verkehrsunfalles unter dem Einfluss von Betäubungsmitteln. Zudem fehlte dem Schleuserfahrzeug die Zulassung.
Für die Zeit der Unfallaufnahme war die Unfallstelle voll gesperrt.
Das Autobahnpolizeirevier Bautzen bzw. der Verkehrsunfalldienst ermittelt nun u.a. wegen des Verdachts der Verkehrsunfallflucht, des Verdachts des gefährlichen Eingriffes in den Straßenverkehr, des Verdachts der Gefährdung des Straßenverkehrs und des Verdachts des Fahrens ohne Fahrerlaubnis. Der entstandene Sachschaden beträgt im Übrigen ca. 10.000 Euro.
Nach der Festnahme des Schleusers sind durch Bundes- und Landespolizei in der angrenzenden Umgebung vier Frauen, fünf Kinder und vier Männer aus Syrien aufgegriffen worden. Die Geschleusten teilten später mit, dass sie in zwei Gruppen sowohl mit dem estnischen Opel als auch mit dem polnischen Audi über die deutsch-polnische Grenze gebracht wurden.
Nach dem polnischen Audi wird derzeit noch gefahndet.
Inzwischen hat die Bundespolizeiinspektion Ludwigsdorf die Ermittlungen wegen des Verdachts des Einschleusens gegen den 34-Jährigen übernommen. Die Frauen, die Kinder und die Männer, die der Beschuldigte unter lebensgefährdenden Umständen einschleuste, werden nun an verschiedene Erstaufnahmeeinrichtungen im Freistaat Sachsen übergeben.
Der Georgier selbst kam in eine Justizvollzugsanstalt. Auf Antrag der Staatsanwaltschaft Görlitz ordnete der Ermittlungsrichter am Amtsgericht Görlitz Untersuchungshaft gegen ihn an.
Abgesehen von den syrischen Migranten, die auf das Schleuser-Konto des georgischen Mannes und seines unbekannten Mittäters gehen, sind gestern im Zuständigkeitsbereich der Dienststelle an vier verschiedenen Orten im Landkreis Görlitz insgesamt 19 Äthiopier, 15 Türken, drei Eritreer, ein Algerier sowie ein Iraker in Gewahrsam genommen worden.
Rückfragen bitte an:
Bundespolizeiinspektion Ludwigsdorf
Pressesprecher
Michael Engler
Telefon: 0 35 81 - 3626-6110
E-Mail: bpoli.ludwigsdorf.presse@polizei.bund.de