Bundespolizeidirektion München: Gewaltbereitschaft und Rücksichtslosigkeit von Schleusern nehmen zu / Albanischer Schleuser rammt Dienstfahrzeug

Gestern (25. Juli) hat wieder ein Schleuser auf der A 94 versucht, sich der polizeilichen Kontrolle durch Flucht zu entziehen. In den vergangenen Wochen kam es bereits zu mehreren solcher Vorfälle. Dabei wird von den Schleusern eine hohe Eigen- und Fremdgefährdung, insbesondere für die Geschleusten und die eingesetzten Polizeibeamte in Kauf genommen. Gefährlich kann es aber auch für unbeteiligte Verkehrsteilnehmer oder Passanten werden. Gegen 13:40 Uhr stellten Kräfte der Bundespolizeiinspektion Freilassing auf der A94, Anschlussstelle Altötting, ein Fahrzeug mit britischer Zulassung fest. Als der albanische Fahrzeuglenker in Richtung Winhöring abfuhr, sollte er kontrolliert werden. Dazu überholte die Streife den Pkw und forderte den Fahrer zum Folgen auf. Der Fahrzeuglenker rammte daraufhin das zivile Einsatzfahrzeug von hinten und überholte es rechts über den angrenzenden Gehweg. Anschließend flüchtete der Volvo mit deutlich überhöhter Geschwindigkeit. Obwohl entlang der Straße mehrere Anwohner standen und das Fluchtauto mehrmals von der Straße abkam, setzte der 23-Jährige seine Fahrt mit rücksichtslosem Tempo fort. Selbst auf Höhe eines Spielplatzes beschleunigte der Mann und überfuhr Bremsschwellen. Während der Verfolgung beobachtet die Streife, wie die Fahrzeuginsassen Papierschnipsel aus den Fenstern warfen. Später stellte sich heraus, dass es sich dabei um türkische Reisepässe handelte. Innerhalb der Ortschaft Steinhöring landete der Fahrer schließlich in einer Sackgasse und lenkte den Pkw in den Gartenzaun eines angrenzenden Grundstücks. Dann setzte er seine Flucht zu Fuß fort. Im Fahrzeug ließ der Schleuser sieben Personen zurück, die zu diesem Zeitpunkt keine Ausweisdokumente mehr vorweisen konnten. Dabei befand sich eine der Personen ungesichert im Kofferraum. Die weggeworfenen Teile türkischer Reisepässe konnten ihnen später zugeordnet werden. In die sofort eingeleiteten Fahndungsmaßnahmen nach dem flüchtigen Fahrzeuglenker waren mehrere Streifen der Bundespolizeiinspektion Freilassing, mit einer Diensthundeführerin des Reviers Mühldorf am Inn, ein Polizeihubschrauber der Bundespolizei sowie Kräfte der bayerischen Polizei eingebunden. Nur wenige Zeit später stellte der eingesetzte Diensthund den Flüchtigen. Hierbei erlitt der albanische Staatsangehörige leichte Verletzungen in Form von Bisswunden am Arm und im Bauchbereich. Ein Rettungswagen brachte ihn deshalb in das Krankenhaus Altötting. Ein Arzt versorgte die Verletzungen und erklärte den Schleuser anschließend für gewahrsamsfähig. Aufgrund des Auffahrunfalls, den der 23-jährige Albaner verursacht hatte, erlitten die beiden Beamten ein leichtes Schleudertrauma. Nach ambulanter Versorgung im Krankenhaus Altötting konnten beide ihren Dienst wiederaufnehmen. Die geschleusten Türken blieben unverletzt. Gegen den Fahrer besteht der Verdacht des Einschleusens von Ausländern unter einer das Leben gefährdenden Behandlung. Er wird dem Richter vorgeführt. Des Weiteren ermittelt die Bundespolizei unter anderem wegen des gefährlichen Eingriffs in den Straßenverkehr, gefährlicher Körperverletzung, Sachbeschädigung und tätlichem Angriff auf Vollstreckungsbeamte. Die Mitfahrer wurden aufgrund des Tatverdachts der unerlaubten Einreise und des unerlaubten Aufenthalts vorläufig festgenommen und zum Bundespolizeirevier Mühldorf am Inn verbracht. Nun sucht Bundespolizeiinspektion Freilassing nach Zeugen, die sich am 25. Juli 2023 zwischen 13:40 und 13:45 Uhr im Bereich der Anschlussstelle Altötting und der Ortschaft Winhöring im Bereich Mühldorfer Straße und Sonnen-/Steinhöringer Straße und Trenbeckstraße aufgehalten haben. Diese werden gebeten, sich unter der Rufnummer 08654 7706-0 oder per E-Mail anbpoli.freilassing@polizei.bund.de bei der Bundespolizeiinspektion Freilassing zu melden. Rückfragen bitte an: Matthias Grünler Telefon: 08654 7706-105 E-Mail: matthias.gruenler@polizei.bund.de Die Bundespolizeiinspektion Freilassing mit ihren rund 400 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ist zuständig für die Landkreise Berchtesgadener Land, Traunstein, Altötting und Mühldorf am Inn. Ihre Aufgaben sind der Schutz des Bundesgebietes, die Bekämpfung grenzüberschreitender Kriminalität sowie die Sicherheit an Bahnanlagen.