Schockanruf in Bonn – Seniorin in erheblichem Umfang um Schmuck und Bargeld betrogen – Kripo ermittelt

Am 10.08.2023, in dem Zeitraum zwischen 10:00 und 15:00 Uhr, verwickelte eine Telefonbetrügerin eine 81-jährige Frau in Bonn ein betrügerisches Dauergespräch. Die weibliche Anruferin gab sich als Mitarbeiterin des Amtsgerichtes aus und erklärte, dass die Tochter der Frau bei einem Verkehrsunfall eine Person "totgefahren habe". Um zu verhindern, dass die Tochter ins Gefängnis kommt, sollten mehr als 200.000 Euro Bargeld gezahlt werden. Im weiteren Verlauf des Gespräches signalisierte die Angerufene auf Nachfrage, dass sie Bargeld und andere Wertgegenstände im Haus habe. Sie wurde schließlich aufgefordert, das vorhandene Bargeld und den Schmuck für die Abholung bereit zu halten. Eine "Frau Kowak" erschien dann schließlich an der Wohnanschrift der Geschädigten und nahm das Bargeld entgegen - eine "Frau Sommer" holte kurze Zeit später den Schmuck ab. Die beiden Gaunerinnen entfernten sich schließlich - nach dem aktuellen Sachstand mit Beute im Gesamtumfang von mehr als 300.000 Euro - unerkannt. Derzeit liegen keine weiteren Beschreibungsmerkmale zu ihnen vor. Als die Seniorin in ihre Wohnung zurückkehrte, hatte die dreiste Betrügerin aufgelegt und rief auch nicht mehr an. Nachdem die 81-Jährige daraufhin ihrer Tochter kontaktiert hatte, erstattete sie Anzeige bei der Polizei. Das zuständige KK 24 hat die weitergehenden Ermittlungen zu dem Fall übernommen. Die Polizei warnt und rät: Betrüger geben sich als Familienangehörige oder Amtsträger aus und berichten bei Schockanrufen von angeblichen Verkehrsunfällen oder geben vor, dass ein Einbruch bevorsteht und die Polizei ihre Mithilfe benötigt. Seien Sie misstrauisch bei allen Anrufen - gesundes Misstrauen ist nicht unhöflich! Rufen Sie Ihren vermeintlichen Verwandten unter einer Ihnen bekannten Nummer zurück und vergewissern Sie sich, ob tatsächlich eine Notlage vorliegt. Machen Sie am Telefon keine Angaben zu Ihren familiären oder finanziellen Verhältnissen. Die richtige Polizei befragt Sie am Telefon nicht nach Bargeld oder Wertgegenständen, die Sie zu Hause oder auf einer Bank haben - auch nicht im Rahmen von dringenden Ermittlungen. Hinweis: Aus aktuellen polizeilichen Ermittlungen ist bekannt, dass auch Telefonbetrüger bei der Vorbereitung ihrer Taten zunehmend auf persönliche Daten zurückgreifen, die sie auch aus aktuellen Traueranzeigen herausarbeiten! Händigen Sie niemals Geld oder Wertgegenstände an Unbekannte aus. Beenden Sie das Telefonat - legen Sie den Hörer einfach auf oder drücken Sie die entsprechende Taste am Telefon. Informieren Sie sofort die Polizei über 110, indem Sie nach dem Auflegen selbst den Notruf der Polizei wählen. Vertrauen Sie sich zudem Angehörigen oder Bekannten an. Dieser Warnhinweis richtet ausdrücklich nicht nur an ältere Menschen, sondern auch an jüngere Generationen. Um den Betrügern das Leben so schwer wie möglich zu machen und eine Aufklärung der Taten weiter zu intensivieren, helfen Sie der Polizei, indem Sie Bekannte und Familienangehörige vor den Betrugsmaschen warnen. Nutzen Sie bitte Ihre Netzwerke, um auf diese Taten aufmerksam zu machen. Die Seniorenberatung der Bonner Polizei bietet Betroffenen und deren Familienangehörigen nach einem solchen Vorfall eine Beratung in einem persönlichen Gespräch und bei Bedarf weiterführendes Informationsmaterial an. Rufen Sie gerne unsere Präventionsdienststelle unter 0228 15-7676 an oder schreiben Sie eine E-Mail an seniorenberatung.bonn@polizei.nrw.de. Weitere Tipps zum Schutz vor Schockanrufen: https://bonn.polizei.nrw/seniorenpraevention-0 Beachten Sie zur Unterstützung einer konsequenten Strafverfolgung bitte auch: Sollten Sie in der Vergangenheit Opfer einer solchen Straftat geworden sein, erstatten Sie bitte auch im Nachhinein Anzeige! Rückfragen bitte an: Polizei Bonn Pressestelle Telefon: 0228 - 1510-21 bis 23 Fax: 0228-151202