Enkeltrick und Schockanrufe scheitern; Polizei warnt und gibt Tipps
Polizei Witzenhausen
Zu einem versuchten Enkeltrick kam es am gestrigen Dienstagnachmittag in Witzenhausen. Gegen 13.30 Uhr hat eine 85-jährige Dame einen Anruf erhalten, in welchem sich ein männlicher Anrufer als einer ihrer Enkel ausgab. Der Mann gab vor, in einer Werkstatt in Kassel zu sein und einen Bargeldbetrag von 35.000 Euro sofort und dringend zu benötigen. Die Seniorin erklärte daraufhin, dass sie nicht so viel hätte, woraufhin der Anrufer auch nach Schmuck und anderen Wertgegenständen fragte. Der Anrufer konnte das Gespräch dann geschickt weiter lenken und auch aufkommende Zweifel bei der älteren Dame hinsichtlich der etwas fremd klingenden Stimme mit Schwindeleien (Anrufer gab Halsschmerzen vor) zerstreuen. Als die Dame schon im Begriff war, das Haus zu verlassen, weil der angebliche Enkel die Fahrt der Seniorin zu einer Bank mittels Taxi organisiert hatte, erschien zufällig einer der tatsächlichen Enkel der Seniorin im Garten der Frau und kam mit seiner Oma über den Anruf ins Gespräch. In der Folge rief die Seniorin dann bei ihrem "echten" anderen Enkel in Kassel an wo sich herausstellte, dass dieser nicht der Anrufer gewesen war.
Neben diesem geschilderten Fall haben Telefonbetrüger am Mittwochvormittag außerdem versucht, mittels der sog. "Schockanrufmasche" ältere Menschen zu betrügen. Zwischen 10.30 und 11.00 Uhr sind u.a. zwei Bewohner aus Bad Sooden-Allendorf von den Betrügern angerufen worden, wo sich jeweils eine weinerliche Stimme gemeldet hat und der Anrufer sich Sohn ausgab, der einen schweren Unfall mit tödlichen Folgen verursacht habe. Im Anschluss wurde das Gespräch seitens der Betrüger an eine andere Person übergeben, die sich dann als vermeintlicher "Polizeibeamter" ausgab und weitere Forderungen mit dem Opfer absprechen wollte. Dazu kam es dann aber nicht mehr, da die Opfer die Masche rechtzeitig erkannten.
>>>Tipps zu den Betrugsmaschen:
-Seien Sie misstrauisch, wenn sich Personen am Telefon als
Verwandte oder Bekannte ausgeben, die Sie als solche nicht erkennen.
Erfragen Sie beim Anrufer Dinge, die nur der richtige
Verwandte/Bekannte wissen kann. -Rufen Sie beim geringsten Zweifel bei der Behörde an, von der die
angebliche Amtsperson anruft. Suchen Sie die Telefonnummer der
Behörde selbst heraus oder lassen Sie sich diese durch die
Telefonauskunft geben. -Lassen Sie sich von einem Anrufer nicht drängen und unter Druck
setzen. -Geben Sie keine Details zu Ihren familiären und finanziellen
Verhältnissen preis. -Halten Sie nach einem Anruf mit finanziellen Forderungen bei
Familienangehörigen Rücksprache und erfüllen Sie keine finanziellen
Forderungen, bevor Sie den Sachverhalt nicht überprüft haben. -Übergeben Sie in diesem Zusammenhang niemals Geld an unbekannte
Personen und seien Sie grundsätzlich misstrauisch gegenüber jeglichen
Geldforderungen egal, ob per Post, per E-Mail, Messenger-Diensten
oder eben am Telefon. -In diesem Zusammenhang wird daraufhin gewiesen, dass weder die
Polizei noch die Staatsanwaltschaft bei Unfällen die
Eltern/Angehörigen anruft und hohe Summen für eine Kaution fordert.
Dabei handelt es sich um eine Betrugsmasche. -Sie können und dürfen das Gespräch auch jederzeit beenden, um mit
ihren Angehörigen oder angeblich betroffenen Personen Rücksprache zu
halten, insbesondere bei "finanziellen Forderungen". Nutzen Sie dafür
die Ihnen bekannten Rufnummern. -Informieren Sie Ihre Angehörigen und Mitmenschen über die
Betrugsmasche. -Informieren Sie die Polizei, wenn Ihnen eine Kontaktaufnahme
verdächtig vorkommt.Polizeidirektion Werra-Meißner-Pressestelle-; PHK Först
Rückfragen bitte an:
Polizeipräsidium Nordhessen
Polizeidirektion Werra-Meißner
Niederhoner Str. 44
37269 Eschwege
Pressestelle
Telefon: 05651/925-123
E-Mail: poea.werra.meissner@polizei-nordhessen.de