Mit gezielten Präventionsmaßnahmen gegen Geldautomatensprenger

Gemeinsame Pressemitteilung der Frankfurter Sparkasse, des Hessischen Landeskriminalamts und des Polizeipräsidiums Frankfurt am Main Frankfurt am Main. Anlässlich der Geldautomatensprengungen in Frankfurt am Main in jüngster Vergangenheit lud die Frankfurter Sparkasse heute (15. September 2023) in den Räumlichkeiten ihrer Zentrale zu einer gemeinsamen Pressekonferenz mit dem Hessischen Landeskriminalamt, dem Frankfurter Polizeipräsidium sowie mit dem Sparkassen- und Giroverband Hessen-Thüringen ein. Die Botschaft der Vertreter der Sicherheitsbehörden sowie der Geldinstitute ist klar: Den Tätern soll das Handwerk gelegt werden. In den vergangenen Monaten waren in Frankfurt Filialen der Frankfurter Sparkasse fünfmal Ziel der Täter. Schon vor dem ersten Angriff hat die Frankfurter Sparkasse zahlreiche Maßnahmen ergriffen, um ihre Filialen und Geldautomaten noch besser zu schützen. Grundlage hierfür bildet eine gemeinsam mit dem Hessischen Landeskriminalamt durchgeführte detaillierte Risiko-Analyse der Standorte. Zu einer der frühen Maßnahmen gehörte die Schließung beinahe aller Standorte in den Nachstunden. Darüber hinaus waren und sind sämtliche Standorte rund um die Uhr über eine Sicherheitsleitstelle alarmgesichert und videogesichert. Filialen mit Nachtzugang wurden mit einem Wachschutz ausgestattet. SB-Geräte, die erfahrungsgemäß besonders im Fokus der Angreifer liegen, wurden mechanisch aufgewertet und aufwändig gesichert. Unter dem Eindruck der ersten Sprengungen wurde als Sofortmaßnahme entschieden, die Filialen flächendeckend mit Vernebelungstechnik auszustatten. Weiter wurde die Einfärbetechnik in SB-Geräten installiert. Jeder neue Automat, der im Netz der Frankfurter Sparkasse aufgestellt wird, verfügt über diese Technik. "Wir haben uns darauf eingestellt, den Kampf gegen die Geldautomaten-Sprenger noch längere Zeit zu führen, denn unsere Kundinnen und Kunden als auch wir benötigen unser großes Filial- und Geldautomatennetz. Wir sind aber zuversichtlich, dass wir mit den ergriffenen Maßnahmen insbesondere mit der Nutzung von Vernebelungsanlagen in Verbindung mit der kontinuierlichen Anwendung von Färbetechnik zukünftig mögliche Angreifer noch besser abwehren können.", so der Vorstandsvorsitzende der Frankfurter Sparkasse, Dr. Ingo Wiedemeier. "Bei den Sicherungsmaßnahmen nehmen wir immer eine Güterabwägung vor. Auf der einen Seite möchten wir weiterhin eine flächendeckende Bargeldversorgung gewährleisten. Auf der anderen Seite müssen wir aber auch dem Umstand Rechnung tragen, dass die Automatensprenger häufig mit einem so hohen Maß an krimineller Energie, Brutalität und Rücksichtslosigkeit vorgehen, dass die Gesundheit und das Leben unbeteiligter Dritter auf dem Spiel stehen. In Einzelfällen kann das dazu führen, dass Geldautomaten nach der standortbezogenen Risikoprüfung geschlossen werden müssen. Der komplette Abbau ist für uns nur eine Ultima Ratio, das letzte Mittel, das sich aber nach Abwägung aller Umstände manchmal leider nicht vermeiden lässt, weil wir auch eine Verantwortung für die Sicherheit der Menschen haben, die sich im Umfeld der Automaten aufhalten", machte Stefan G. Reuß, Geschäftsführender Präsident des Sparkassen- und Giroverbandes Hessen-Thüringen, deutlich. Allianz Geldautomaten und Präventionselemente Bei der Bekämpfung schwerkrimineller Geldautomatensprenger setzt die hessische Polizei auf eine intensive Zusammenarbeit mit den Privat- und Genossenschaftsbanken sowie mit den Sparkassen. Im Rahmen der bundesweit einmaligen Präventionsoffensive "ALLIANZ GELDAUTOMATEN" ergreifen immer mehr Banken und Sparkassen Präventionsmaßnahmen und rüsten ihre Geldautomaten nach, um sie für mögliche Sprengversuche noch sicherer zu machen. Geldautomatensprengungen sollen so für die Täter unattraktiv gemacht, und vor allem Menschen geschützt und Sachschäden minimiert werden. Die Grundlage der Zusammenarbeit bildet dabei das vom Hessischen Landeskriminalamt entwickelte Risiko- Analyse-Tool "GLB-operativ", welches mittels Algorithmen den Raum und den Standort eines Geldautomaten hinsichtlich einer potenziellen Gefahr zur Tatbegehung bewertet. Diese Erkenntnisse werden in Form von sogenannten Risikokonferenzen zwischen den Banken und der Polizei besprochen, um in der Folge individuelle Präventionsmaßnahmen seitens der Geldinstitute sowie Einsatz- und Fahndungskonzepte der Polizei gezielt anzupassen und umzusetzen. "Die hessische Polizei betrachtet das Phänomen ganzheitlich und geht weiterhin konsequent gegen Geldautomatensprenger vor, die ohne Rücksicht auf Verluste in ganz Hessen ihre Taten begehen. Die polizeilichen Konzeptionen vereinen die Elemente der Strafverfolgung und der Prävention. Sie werden fortlaufend überprüft und auch vor dem Hintergrund anhaltender Sprengungen angepasst, sodass sie langfristig ihre Wirkung entfalten können. Deshalb setzen wir mit der Allianz Geldautomaten auch weiterhin auf eine enge Zusammenarbeit mit den Banken und halten gleichzeitig den Fahndungsdruck mit immer wiederkehrenden überregionalen Kontrollaktionen hoch", sagt der Präsident des Hessischen Landeskriminalamts, Andreas Röhrig. Die Ausgestaltung der präventiven Maßnahmen richtet sich hierbei nach den individuellen Sicherheitskonzepten der Kreditinstitute, die seitens des Hessischen Landeskriminalamts sowie der hessischen Polizeipräsidien fortlaufend und individuell beraten werden. Zu den Maßnahmen gehören beispielsweise Nachtverschluss, Videoschutzanlagen, Nebeltechnik oder etwa die Verwendung von Einfärbe-/Klebeschutz. Diese Präventionsmaßnahmen sollen eine abschreckende Wirkung haben und gegebenenfalls die Täterverfolgung erleichtern. Frankfurts Polizeipräsident Stefan Müller hält die Installation solcher Sicherheitsvorkehrungen für sehr wertvoll: "In erster Linie gilt es, Leib und Leben sowie das Eigentum der Bürgerinnen und Bürger zu schützen. Die Täter nehmen hier keine Rücksicht und gehen unkalkulierbare Risiken ein, wenn sie Geldautomaten sprengen. Dies belegen die immensen Schäden der Sprengungen in Frankfurt eindrucksvoll. Die getroffenen Sicherheitsvorkehrungen führen zudem dazu, dass die Täter länger bei der Tatausführung gebunden sind. Das verschafft der Polizei wertvolle Zeit und kann mitentscheidend für den Fahndungs- und Ermittlungserfolg sein." Rückfragen bitte an: Hessisches Landeskriminalamt Frederik Voß, Pressesprecher Telefon: 0611/83-8310 E-Mail: kommunikation.hlka@polizei.hessen.de