Gemeinsame Pressemitteilung von Polizei Hamm und Stadt Hamm: Sicherheitsbehörden rücken näher zusammen
"Gemeinsam für ein sicheres Leben in Hamm" - unter diesem Leitmotiv sind die Sicherheits- und Ordnungsbehörden auf Hammer Stadtgebiet noch enger zusammengerückt. Bei ihrer konstituierenden Sitzung vor wenigen Tagen hat eine gemeinsame, behördenübergreifende Lenkungsgruppe die Arbeit aufgenommen.
Bereits im September 2022 hatten Polizeipräsident Thomas Kubera und Oberbürgermeister Marc Herter eine entsprechende Kooperationsvereinbarung unterzeichnet und damit neue Maßstäbe in der Zusammenarbeit gesetzt. Die Lenkungsgruppe setzt sich zusammen aus den Behördenleitungen der Kooperationspartner Polizeipräsidium Hamm, Stadt Hamm, Hauptzollamt Bielefeld und Justizvollzugsanstalt Hamm. Diese stimmberechtigten Kooperationspartner werden tatkräftig unterstützt von den assoziierten Partnern der Bundespolizei Münster, der Steuerfahndung der Oberfinanzdirektion Münster und dem Finanzamt Hamm. Einstimmig gab sich die Lenkungsgruppe, die zwei Mal im Jahr tagen wird, eine Geschäftsordnung. Die sieht vor, themenbezogen auch weitere Gäste zu den jeweiligen Sitzungen einzuladen.
Außerdem wurden erste Arbeitsschwerpunkte für die operative behördenübergreifende Zusammenarbeit zu aktuell relevanten Sicherheitsthemen festgelegt. "Durch den behördenübergreifenden, praxisorientierten Austausch werden wir gemeinsam die Sicherheit im öffentlichen Raum sowie das Sicherheitsempfinden der Bevölkerung stärken", sagte Polizeipräsident Kubera. Mittels eines integrativen Lagebildes würden sicherheitsrelevante Gefahren und Störungen künftig frühzeitiger erkannt und gemeinsam an adäquaten Lösungen gearbeitet. "Dabei stehen die Bekämpfung von Straftaten und Ordnungswidrigkeiten gleichermaßen im Fokus."
Auch Oberbürgermeister Marc Herter begrüßte den behördenübergreifenden Ausbau der Sicherheitspartnerschaft: "Wir sind genau auf dem richtigen Weg. Unsere gemeinsame Arbeit wird sehr bereichernd sein. Zusammen werden wir für mehr Sichtbarkeit im öffentlichen Raum sorgen und uns in relevanten Sicherheitsthemen zu gezielten Aktionen verabreden. Dabei knüpfen wir an die guten Erfahrungen unserer bereits gemeinsam durchgeführten und erfolgreich verlaufenen größeren Einsätze an."
Auch neue Formate werden etabliert, zum Beispiel indem Polizei und Kommunaler Ordnungsdienst in allen sieben Stadtbezirken gemeinsam Dialogveranstaltungen mit den Bürgerinnen und Bürgern durchführen werden. Als besonders gelungenes Beispiel für die gute Zusammenarbeit der Sicherheitsbehörden aus jüngster Zeit nannten Kubera und Herter das gemeinsame Vorgehen bei den ganz jungen Straftätern rund um das Westentor. Etliche der Täter waren nicht einmal strafmündig. In konzertierter Anstrengung ist es der Hammer Polizei und dem Jugendamt der Stadt Hamm in kurzer Zeit gelungen, die Rädelsführer zu identifizieren und für diese eine "Luftveränderung" zu organisieren. Mehrere wiederholt straffällig gewordene Jugendliche befinden sich inzwischen in Erziehungsmaßnahmen außerhalb von Hamm. "Damit ist es gelungen, einen Stopper zu setzen und potenziellen Nachahmern ein Warnsignal zu geben, das sie sehr wohl verstanden haben."
Die Lenkungsgruppe hat darüber hinaus bereits konkrete Projekte für die weitere Zusammenarbeit beschlossen. Unter anderem sollen die gemeinsamen Streifen von Polizei und Kommunalen Ordnungsdienst bei Großveranstaltungen ausgebaut werden. Auch Spielplätze sollen öfter Ziel der gemeinsamen Streifen sein. Der Austausch mit den Gastwirten auf der Südstraße wird weiter intensiviert. Gemeinsam mit den Wirten soll eine zukunftsgerichtete Marketingstrategie erarbeitet werden. Des Weiteren soll mit den Gastronomen der Innenstadt regelmäßig Kontakt gehalten werden. Der weitere Umgang mit der örtlichen Drogenszene steht ebenfalls auf der Agenda. Wie in den umliegenden Großstädten Dortmund und Münster gibt es auch in der Drogenszene in Hamm eine zunehmende Verwahrlosung und Verrohung, die aus dem verändertem Konsumverhalten resultiert. Auch in der Hammer Drogenszene ist die psychogene Droge Crack auf dem Vormarsch.
"Die Zunahme von Crackgebrauch in der Drogen-Szene ist eine Verschärfung der Problematik, zumal sich viele der Konsumenten zusätzlich auch andere Drogen zuführen", sagte Oberbürgermeister Herter. "Deshalb werden wir hier behördenübergreifend zusammenarbeiten und adäquate Ansätze zum Umgang mit der sich verändernder Drogenklientel entwickeln", so Herter. Einbezogen wird dabei unter anderem der Arbeitskreis Jugendhilfe, der im Auftrag der Stadt Hamm Beratungs- und Betreuungsleistungen für Drogenabhängige erbringt.
Darüber hinaus wurde beschlossen, einen Präventionsrat einzurichten, der die vorhandenen Gremien zur Kriminal- und Verkehrsunfallprävention unter einem Dach zusammenführt. Insbesondere folgende Fachkreise werden installiert: Städtebauliche und technische Kriminalprävention, Häusliche und familiäre Gewalt, Sexuelle Gewalt gegen Kinder und Jugendliche, Kriminalprävention für Seniorinnen und Senioren, Sicherheit im Internet und Verkehrsunfallprävention. "Wir wollen mit dem Präventionsrat insbesondere dafür sorgen, Bürgerinnen und Bürger davor zu bewahren, Opfer solcher Straftaten zu werden und sich sicher im Straßenverkehr zu bewegen", betonte Kubera. (hei)
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