Bundespolizeidirektion München: 14.000 Euro für Familienschleusung gezahlt/ Bundespolizei stellt zehn gefälschte Dokumente sicher
Am Montagmorgen (25. August) haben Bundespolizisten am Grenzübergang Hörbranz (BAB 96) eine fünfköpfige afghanische Familie in einem Fernreisebus aus Italien aufgegriffen. Fünf afghanische Reisepässe und fünf griechische Aufenthaltstitel, allesamt Fälschungen, sowie 250 Euro stellten die Beamten sicher.
Eine Streife der Lindauer Bundespolizei stoppte am Kontrollplatz Sigmarszell (BAB 96) einen Fernreisebus mit dem Routing Rom-Frankfurt am Main. Noch vor Beginn der Kontrolle übergab der italienische Busfahrer den Beamten fünf afghanische Reisepässe und 250 Euro. Die Dokumente konnten einer mitreisenden afghanischen Familie zugeordnet werden. Bei der Überprüfung der Pässe erkannten die Polizisten, dass es sich um Fälschungen handelte. Der 50-jährige Familienvater, seine 42-jährige Frau und die gemeinsamen Kinder, neun, 16 und 18 Jahre alt, führten keine weiteren Papiere mit.
Die Bundespolizisten ermittelten, dass die Familie in Mailand zugestiegen war. Ein unbekannter Mittelsmann hatte dem Busfahrer die fünf Pässe und 250 Euro übergeben, was dem Fahrer seltsam vorgekommen war. Doch anstatt den Migranten die Mitfahrt zu untersagen, verwahrte der Busfahrer das Geld und die Pässe, um diese bei der nächsten Kontrolle überprüfen zu lassen.
Die Bundespolizisten fanden bei der anschließenden Durchsuchung im Gepäck der Migranten noch fünf gefälschte griechische Aufenthaltstitel, welche auf die Familienmitglieder ausgestellt waren. Später gab der Familienvater an, für die Schleusung der Familie, die einer ethnischen Minderheit angehöre, inklusive der gefälschten Dokumente 14.000 Euro an eine Schleuser-Organisation gezahlt zu haben.
Alle strafmündigen Migranten erhielten Anzeigen wegen versuchter unerlaubter Einreise. Der Familienvater wird sich außerdem wegen Verschaffens von falschen amtlichen Ausweisen verantworten müssen.
Die Eltern stellten für sich und die Kinder ein Schutzersuchen. Die Bundespolizisten fanden heraus, dass die Migranten in Griechenland bereits als Asylbewerber registriert worden waren. Die Afghanen wurden am Nachmittag an das Anker-Zentrum Schwaben weitergeleitet.
Nach Rücksprache mit der Staatsanwaltschaft Kempten zeigten die Bundespolizisten den 39-jährigen Busfahrer, der später entlassen wurde, wegen versuchten Einschleusens von Ausländern an.
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