Bundespolizeidirektion München: Diverse Gewaltdelikte, u.a. mit Pfeffersprayeinsatz in Regionalbahn
Am Donnerstag (28. September) kam es u.a. zu mehreren Gewaltdelikten im bahnpolizeilichen Zuständigkeitsbereich. Dabei auch zu einer körperlichen Attacke in einer Regionalbahn, bei der eine Unbekannte ein mitgeführtes Pfefferspray einsetzte.
* Streit artet aus (Pfefferspray)
Nach 22 Uhr kam es in einer Regionalbahn zwischen München und Regensburg, vor dem Bahnhof Moosburg, zu körperlichen Auseinandersetzungen. Im RE4864 war ein US-amerikanisches Ehepaar - aus unbekannter Ursache - in Streit geraten. Nach ersten Erkenntnisse schubste ein 29-Jähriger aus Velburg, Lkr. Landkreis Neumarkt in der Oberpfalz, seine ein Jahr ältere Ehefrau im Zug mehrfach leicht gegen die Wand. Mehrere Reisende wurden auf den Streit aufmerksam und schritten couragiert ein. Dabei versuchte ein 54-jähriger Deutscher die beiden zu trennen. Erst wurde er vom US-Amerikaner gewürgt, ihm dann unvermittelt ins Gesicht geschlagen.
Als die 30-Jährige sich gegen den couragierten Helfer wandte, setzte eine bislang unbekannte Reisende ein mitgeführtes Pfefferspray gegen den 29-Jährigen ein. Durch den Einsatz des Pfeffersprays ließ der Aggressor vom 54-Jährigen ab. Durch das Reizgas wurde eine unbeteiligte Dritte, eine 42-jährige aus dem Vereinigten Königreich, verletzt. Die Londonerin klagte über Atembeschwerden; Rettungssanitäter und Notarzt versorgten sie am Bahnsteig; sie konnte ihre Reise fortsetzen. Die beiden Männer erlitten keine augenscheinlichen Verletzungen; lehnten eine ärztliche Versorgung ab.
Der wegen des Oktoberfestes sehr gut besetzte Regionalexpress konnte zeitnah seine Fahrt Richtung Nürnberg fortsetzen. Nach Abschluss aller polizeilichen Maßnahmen und Einleitung diverser Strafverfahren wegen (u.a. gefährlicher) Körperverletzung wurden alle Personen auf freien Fuß gesetzt.
* Tätlicher Angriff, Widerstand
Um 21 Uhr hielt sich ein 18-jähriger, alkoholisierter Deutscher rauchend an der Bahnsteigkannte am Wiesnhaltepunkt Hackerbrücke auf. Anordnungen von DB-Mitarbeitern sich hinter die weiße Linie zurückzubegeben und das Rauchen einzustellen kam er nicht nach. Auch gegenüber hinzugerufenen Bundespolizisten verhielt sich der Thalkirchener uneinsichtig und wollte das Rauchen keinesfalls einstellen bzw. auch nicht von der Bahnsteigkante zurücktreten.
Bei der anschließenden Identitätsfeststellung fuchtelte der mit 1,4 Promille Alkoholisierte wiederholt mit der brennenden Zigarette vor den Gesichtern der Beamten herum. Zudem kam es zu Beleidigungen. Dann griff er unvermittelt Polizeibeamte an. Bei der Überwältigung versuchte er wiederholt nach Beamten zu schlagen und in deren Genitalien zu treten. Beim Zubodenbringen verletze sich der 18-Jährige an der Nase; er wollte sich jedoch weder vor Ort, noch später in der Wache ärztlich behandeln lassen.
Nach Abschluss aller polizeilichen Maßnahmen wurde er auf freien Fuß belassen. Strafanzeigen wegen Widerstands und tätlichen Angriffs, versuchter Körperverletzung sowie Beleidigung wurden gegen den bereits Polizeibekannten eingeleitet.
* Wechselseitige Körperverletzung:
Gegen 18:15 Uhr kam es im Hauptbahnhof München zu körperlichen Auseinandersetzungen. Am Gleis 22 waren ein 70-jähriger Österreicher sowie ein 54-Jähriger und ein 47-Jähriger (beide Deutsche) zunächst verbal aneinandergeraten.
Der 70-Jährige aus Weißenkirchen in der Wachau hatte dem 54-Jährigen aus Pocking, Lkr. Passau - aus noch unbekannten Gründen - unvermittelt ins Gesicht geschlagen. Als sich der Angegriffene verteidigte und seinerseits den Niederösterreicher tätlich angriff, mischte sich ein mit 2,64 Promille erheblich alkoholisierter 47-jähriger Begleiter des 70-Jährigen in das Handgemenge ein und schlug auf den 54-Jährigen aus Jettingen-Scheppach, Landkreis Günzburg, ein. Dieser wurde nach den Attacken mit Verdacht auf einen Nasenbeinbruch und Hämatom am Auge in eine Münchner Klinik eingeliefert, während die anderen beiden Beteiligten weder sichtbare Verletzungen erlitten noch über Schmerzen klagten.
Die Bundespolizei hat Ermittlungen wegen wechselseitiger Körperverletzung eingeleitet.
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