Bundespolizeidirektion München: Baby, Zweijähriger und Vierjährige einer Pflegemutter zugeführt / Mit Navigations-App in die Gleise / Unterstützung für Rettungsdienst
Am Freitag (29. September) kam es neben einigen Gewaltdelikten, darunter auch tätliche Angriffe gegen Polizeibeamte, zu Einsätzen der Bundespolizei, bei denen drei kleine Kinder ihrer Mutter im Hauptbahnhof abgenommen und nach Rücksprache mit dem Jugendamt einer Pflegemutter zugeführt wurden. In einem anderen Fall geriet eine stark alkoholisierte 25-Jährige - unter Nutzung einer Navigations-App - im Ostbahnhof in die Gleise, wodurch ein S-Bahntriebfahrzeugführer, um eine Kollision zu verhindern, eine Schnellbremsung einleiten musste.
* Jugendamtsnotstelle eingeschaltet:
Kurz vor 18 Uhr wurde die Bundespolizei über ein zweijähriges Kind ohne Erziehungsberechtigte im Zwischengeschoss des Hauptbahnhofes München im Bereich eines Schnellrestaurants informiert. Vor Ort konnten Beamte eine 25-jährige Nigerianerin ermitteln, die den Jungen zwischenzeitlich allein gelassen hatte. Auf Ansprache reagierte die in Aubing Wohnende äußerst aggressiv und verweigerte die Personalienfeststellung. Bei der zwangsweisen Durchsetzung der Mitnahme zur Dienststelle trat die seit 2016 in Deutschland befindliche Afrikanerin einem Beamten in den Schritt. Dieser wurde jedoch nicht verletzt; er konnte seinen Dienst fortsetzen.
Die 25-Jährige war in Begleitung einer Vierjährigen sowie eines viermonatigen Babys. Sie gab an, dass ihre drei Kinder sie nerven und es die Polizei nichts angeht, was sie mit ihren Kindern macht. Nach Rücksprache mit der Jugendamtnotstelle wurde die Inobhutnahme der drei Kinder und die Übergabe an eine vom Jugendamt bestimmte Pflegemutter angeordnet. Aus Fürsorgegründen wurden die Kinder der Mutter, voraussichtlich bis Montag vorübergehend entzogen, bis weitere Entscheidungen seitens der Jugendbehörden zu treffen sein werden.
* Person im Gleis:
Wegen einer Person im Gleis musste der Triebfahrzeugführer einer S-Bahn gegen 21 Uhr am Ostbahnhof eine Schnellbremsung einleiten. Ermittlungen ergaben, dass eine 25-jährige Brasilianerin - von einer Navigations-App geführt - durch ein Loch im Zaun auf Gleis 1 geraten war. Nach Achtungspfiff und Schnellbremsung war die S8 (Fahrtrichtung Herrsching) circa fünf Meter vor der Frau zum Stillstand gekommen; sie sowie Reisende in der S-Bahn wurden nicht verletzt.
Die in Düsseldorf Wohnende verneinte wiederholt einen freiwilligen Atemalkoholtest, worauf die Staatsanwaltschaft München I eine Blutentnahme anordnete. Danach konnte die in Sao Paulo Geborene, gegen die die Bundespolizei wegen gefährlichen Eingriffs in den Bahnverkehr ermittelt, die Wache verlassen.
* Rettungsdienst brauchte Unterstützung:
Gegen 06:30 Uhr befanden sich Mitarbeiter des Rettungsdienstes am S-Bahnhof Leuchtenbergring. Bei der Versorgung eines 38-jährigen Polen wurde dieser gegen-über den Helfern aggressiv, weswegen die Bundespolizei hinzugerufen wurde.
Nachdem der stark Alkoholisierte (2,42 Promille) kein Fall für das Krankenhaus war, sollte er zum Revier am Ostbahnhof mitgenommen werden. Auch gegenüber den Beamten verhielt er sich aggressiv und griff diese wenig später tätlich an, als er in ein Dienst-Kfz verbracht wurde.
Die Staatsanwaltschaft München I ordnete gegen den Wohnsitzlosen eine Blutentnahme sowie die Haftvorführung wegen Widerstandes und tätlichen Angriffs gegen Vollzugsbeamte an.
* Körperverletzungen Hackerbrücke:
Zu zwei Körperverletzungsdelikten war es am Wiesnbahnhof Hackerbrücke gekommen.
Gegen 21:35 Uhr gerieten ein 18- und ein 55-Jähriger (beides Deutsche) in Streit. Der Ältere aus Maisach, Lkr. Fürstenfeldbruck, schlug dem Jüngeren aus Starnberg - aus unbekannten Gründen - ins Gesicht. Beide, sichtlich angetrunken, verweigerten sowohl einen Atemalkoholtest sowie der 18-Jährige auch die angebotene ärztliche Versorgung.
Kurz nach 22 Uhr kam es nach verbaler Auseinandersetzung zwischen einem 49-jährigen Österreicher und einem 16-jährigen Deutschen zu körperlichem Kontakt. Gegen den mit 1,82 Promille Alkoholisierten aus Prutz im Tiroler Bezirk Landeck sowie den mit 1,08 Promille Alkoholisierten aus Aschheim bei München wurden von der Bundespolizei Ermittlungen wegen Körperverletzung eingeleitet.
Beide Gewalttaten konnten durch schnelles Eingreifen von Beamten auf der Hackerbrücke unterbunden werden, bevor es zu einer möglichen Eskalation kommen konnte. Alle Beteiligten blieben auf freiem Fuß.
* Verstöße Betäubungsmittelgesetze:
Weiterhin hoch bleibt im Oktoberfesteinsatz der Bundespolizei die Zahl festgestellter Verstöße gegen das Betäubungsmittelgesetz im Bahnbereich.
Gegen 14:15 Uhr waren bei der Kontrolle eines 40-jährigen Bulgaren im Hauptbahnhof und gegen 23:15 Uhr an der Hackerbrücke bei einem 52-jährigen Deutschen jeweils Mariuhana (ein sowie vier Joints) festgestellt worden. Im zweiten Fall hatte ein Drogenspürhund bei der Personenkontrolle "angeschlagen". Beide Männer wurden auf freien Fuß belassen und die Verstöße zur weiteren Bearbeitung an die Polizei des Freistaates Bayern abgegeben.
Das anhängende Symbolbild kann zu redaktionellen Zwecken mit dem Zusatz "Bundespolizei" im Zusammenhang mit dieser Pressemitteilung verwendet werden.
Rückfragen bitte an:
Wolfgang Hauner
Bundespolizeiinspektion München
Denisstraße 1 - 80335 München
Telefon: 089 515 550 1102
E-Mail: bpoli.muenchen.oea@polizei.bund.de
Die Bundespolizeiinspektion München ist zuständig für die
polizeiliche Gefahrenabwehr und Strafverfolgung im Bereich der
Anlagen der Deutschen Bahn und im größten deutschen S-Bahnnetz mit
über 210 Bahnhöfen und Haltepunkten auf 440 Streckenkilometern. Zum
räumlichen Zuständigkeitsbereich der Bundespolizeiinspektion München
gehören drei der vier größten bayerischen Bahnhöfe. Er umfasst neben
der Landeshauptstadt und dem Landkreis München die benachbarten
Landkreise Bad Tölz-Wolfratshausen, Dachau, Ebersberg, Erding,
Freising, Fürstenfeldbruck, Landsberg am Lech und Starnberg.
Sie finden unsere Wache im Münchner Hauptbahnhof unmittelbar neben
Gleis 26. Das Revier befindet sich im Ostbahnhof in München und der
Dienstsitz für die nichtoperativen Bereiche mit dem Ermittlungsdienst
befindet sich in der Denisstraße 1, rund 700m fußläufig vom
Hauptbahnhof entfernt. Zudem gibt es Diensträume in Pasing und
Freising.
Telefonisch sind wir rund um die Uhr unter 089 / 515550 - 1111 zu
erreichen. Weitere Informationen erhalten Sie unter
oder oben genannter Kontaktadresse.