Erneut schlagen Telefonbetrüger zu: 84-jährige Dortmunderin übergibt Bargeld und Schmuck
Lfd. Nr.: 0969
Bereits mit der Pressemitteilung Nr. 0935 hatten wir berichtet, dass Telefonbetrüger in Dortmund und Lünen gerade wieder sehr aktiv sind. Täglich erreichen uns Anrufe von Menschen, die verdächtige Anrufe erhalten haben. Glücklicherweise fällt der Betrug in den meisten Fällen auf und die Betroffenen legen auf. Am gestrigen Dienstag (10. Oktober) haben Kriminelle jedoch wieder zugeschlagen. Aus Angst um das Wohlergehen ihres Sohnes übergab eine 84-jährige Frau aus Dortmund-Wickede Bargeld und Schmuck an Betrüger.
Das Telefon hatte gegen 11.30 Uhr geklingelt. Als die Seniorin sich meldete, schilderte ein angeblicher Polizeibeamter auf der anderen Seite der Leitung einen Verkehrsunfall. Der Sohn der Dortmunderin habe einen Verkehrsunfall verursacht, bei dem ein Kind tödlich verletzt wurde. Nur eine hohe Kaution könne nun eine Untersuchungshaft verhindern.
Nun kennen wir, die echte Polizei, diese Geschichte bereits gut. Sie dient perfiden Betrügern dazu, gerade alte Menschen am Telefon in meist stundenlangen Gesprächen unter extremen emotionalen Druck zu setzen. Bis sie schließlich aus Sorge um ihre Angehörigen - und vor allem in Vertrauen auf die Institution Polizei - gegen 14 Uhr Bargeld und Schmuck an eine angebliche Mitarbeiterin der Polizei übergab. Dies geschah vor ihrer Haustür.
Die Polizei sucht nun Zeugen, die im Bereich Düttelstraße eine verdächtige Frau beobachtet haben. Die Abholerin wird wie folgt beschrieben: korpulent, blonde Haare zum Pferdeschwanz gebunden. Hinweise - auch dazu, ob die Frau möglicherweise mit einem Auto angereist ist - gehen bitte an den Kriminaldauerdienst unter Tel. 0231/132-7441.
Die Polizei warnt in diesem Zusammenhang: Täglich werden uns derzeit aus Lünen und Dortmund wieder Anrufe mit ähnlichem Inhalt gemeldet. Telefonbetrüger sind also wieder verstärkt unterwegs.
Auf wen sie es abgesehen haben? Vor allem auf ältere Menschen.
Wie Sie Ihre älteren Verwandten und Bekannten vor diesen Betrügern schützen können? Vor allem indem Sie sie stark machen! Stark und wissend! Die Prävention derartiger Delikte fängt in der Familie und im persönlichen Umfeld an. Deshalb rät die Polizei vor allem jungen Menschen:
- Sprechen Sie mit älteren Menschen in Ihrem Umfeld über gängige
Betrugsmaschen. Erklären Sie Ihnen genau, wie Betrüger heute
vorgehen.
- Seien Sie erreichbar für ältere Menschen - und vermitteln Sie
ihnen diese Erreichbarkeit auch. Seniorinnen und Senioren scheuen
sich oft, jüngere Angehörige und Bekannte anzurufen, weil sie
befürchten, sie könnten stören. Vielleicht ist es aber eben dieser
Anruf, den Ihre Oma, Ihr Opa, Ihr Nachbar tätigen würde, der einen
Betrug verhindern könnte. Weil er oder sie Zweifel hat an einem
Telefonat oder auch einem Haustürgespräch, das er gerade geführt hat.
- Raten Sie Ihren Angehörigen und Bekannten in jedem Fall eins: Im
Zweifelsfall immer auflegen, wenn Sie am Telefon um Geld gebeten
werden! Legen Sie auf und vergewissern Sie sich über Ihre eigenen
Wege, ob das, was Sie am Telefon gehört haben, stimmt. Rufen Sie
beispielsweise angeblich betroffene Angehörige über Ihre eigenen
Erreichbarkeiten an. Oder wenden Sie sich über die 110 an die Polizei
mit der Frage danach, ob es einen Einsatz gibt, in den Sie involviert
sind.
- Und zuguterletzt versichern Sie älteren Menschen vor allem eins:
Eine Untersuchungshaft wird in keinem Fall durch Zahlung eines
Geldbetrags verhindert!
- Weitere Infos zum Thema Prävention erhalten Sie hier:
https://dortmund.polizei.nrw/senioren
Siehe auch:
https://www.presseportal.de/blaulicht/pm/4971/5617795
Journalisten wenden sich mit Rückfragen bitte an:
Polizei Dortmund
Pressestelle
Nina Kupferschmidt
Telefon: 0231-132 1026
Fax: 0231-132 9733
E-Mail: poea.dortmund@polizei.nrw.de