231013 – 1143 Frankfurt – Versuchter Schockanruf – Täterfestnahme

(lo) Am Donnerstag, 12.10.2023, wurde eine 82-jährige Frau Opfer eines Schockanrufs. Es meldete sich zunächst eine männliche Person, die sich als Polizeibeamter ausgab und mitteilte, dass der Sohn der Geschädigten einen tödlichen Verkehrsunfall verursacht habe. Sollte die ausgesetzte Kaution in Höhe von 120.000 Euro nicht bezahlt werden, müsse der Sohn in Untersuchungshaft. Während des Gesprächs mit dem falschen Polizeibeamten rief die ältere Dame ihren Sohn an. Sie erkannte die Maskerade der Täter, verständigte die Polizei, ließ sich aber auf das Schauspiel ein. Noch bevor die echte Polizeistreife eintraf, teilte ihr der Anrufer mit, dass ein Beamter vor ihrer Haustür in der Deuil-La-Barre-Straße warte, um das Geld abzuholen. Diesem übergab sie eine Tüte mit Papierschnipseln. Nachdem der vermeintliche Polizist die Tüte erhalten hatte, entfernte er sich. Wenige Augenblicke später traf die echte Polizei bei der Geschädigten ein und hörte, wie die Täter erneut bei der 82-Jährigen anriefen und sich über die Papierschnipseltüte empörten. Mit Charme und Kalkül entschuldigte sich die Geschädigte für ihren "Fauxpas" und teilte den Tätern mit, dass die Tüte mit dem Bargeld noch zur Abholung bereit liege. Dies beruhigte die Täter, die umgehend ihren Abholer erneut zur Wohnanschrift schickten. Anstatt eine prall gefüllte Tüte mit Bargeld in Empfang zu nehmen, wurde er beim Öffnen der Haustür mit klickenden Handschellen empfangen. Dank des vorbildlichen Verhaltens der 82-jährigen Dame konnte der 16-jährige Tatverdächtige festgenommen und in die Arrestzellen des Polizeipräsidiums eingeliefert werden. Er muss sich nun wegen des Verdachts des versuchten Betruges verantworten. Die Polizei warnt: Bei dieser Betrugsmasche, auch "Schockanruf" genannt, nutzen hochprofessionell agierende Täter gezielt die Schockwirkung aus, die durch die Nachrichtenübermittlung beim Angerufenen ausgelöst wird. Die Betrüger sind äußerst kreativ und flexibel. Sie kombinieren die Fallvarianten "falsche Polizeibeamte", "Schockanrufer" und "Enkeltrick". Das heißt, Sie haben vielleicht erst Ihren vermeintlichen Verwandten mit weinerlicher Stimme am Telefon und dann einen vermeintlichen Polizisten, Staatsanwalt oder Arzt. Solche gemeinsamen oder koordinierten Telefonanrufe gibt es in der Realität nicht. Lassen Sie sich daher nicht durch angebliche Notlagen, Unfälle, Krankenhaus- oder Gefängnisaufenthalte im In- und Ausland unter Druck setzen. Da im deutschen Rechtssystem keine Kaution hinterlegt werden muss, lassen Sie sich von dieser Masche nicht in die Irre führen. Versuchen Sie aber auch die angeblich betroffenen Angehörigen, deren soziales Umfeld und die Polizei unverzüglich zu kontaktieren. Rückfragen bitte an: Polizeipräsidium Frankfurt am Main Pressestelle Adickesallee 70 60322 Frankfurt am Main Direkte Erreichbarkeit von Mo. - Fr.: 07:30 Uhr bis 17:00 Uhr Telefon: 069 / 755-82110 (CvD) Fax: 069 / 755-82009 E-Mail: pressestelle.ppffm@polizei.hessen.de