231101-3. Bilanz der Polizei Hamburg zum Halloweenabend
Zeit: 31.10.2023
Ort: Hamburger Stadtgebiet
Halloween erfreut sich auch in Hamburg seit Jahren großer Beliebtheit. Während die meisten Kinder und Jugendlichen den gruseligsten Tag des Jahres traditionsgemäß zum friedlichen Einsammeln von Süßigkeiten nutzten, sind gestern in den Abendstunden Jugendgruppen auch negativ aufgefallen. Die Polizei war mit einem Großaufgebot im Einsatz.
In den vergangenen Jahren war es am Halloweenabend in verschiedenen Stadtteilen immer wieder auch zu gezielten Tätlichkeiten gegen Einsatz- und Rettungskräfte gekommen. Vor diesem Hintergrund war die Polizei Hamburg gestern wieder mit einem verstärkten Kräfteansatz im Einsatz.
Für eine erste Bilanz wird auf die vorangegangene Pressemitteilung, zu finden unter: https://www.presseportal.de/blaulicht/pm/6337/5638799, verwiesen.
Rund um den Harburger Ring leiteten die Einsatzkräfte insgesamt elf Ermittlungsverfahren, unter anderem wegen des Verdachts des (schweren) Landfriedensbruchs sowie des Verdachts der gefährlichen und/oder schweren Körperverletzung ein. Hierzu wurden gestern Abend die Personalien von fünf Tatverdächtigen (alle männlich, vier Deutsche im Alter von 14 bis 36 sowie ein 17-jähriger Syrer) festgestellt. Die Ermittlungen des jeweils zuständigen Landeskriminalamtes (LKA) dauern an.
Im Bereich Lüdersring (Lurup) randalierten gegen 19:00 Uhr rund 50 mutmaßlich Jugendliche. Einsatzkräften gelang es, die Personalien von gut 30 Personen festzustellen. Inwiefern diese für die Sachbeschädigungen an der Scheibe eines Supermarktes sowie an insgesamt drei Müllcontainern in Betracht kommen, ist Gegenstand der Ermittlungen. Im Rahmen der Maßnahmen stellten die Polizisten unter anderem die Reste eines abgebrannten sowie zwei nicht abgebrannte sogenannte Molotowcocktails sicher.
Wie bereits gestern berichtet, hatten sich rund um das "Born Center" in der Spitze bis zu 150 Personen gesammelt. Die Polizei reagierte mit niedrigschwelligen Kontrollen, dem Erteilen von Platzverweisen sowie der Sicherstellung von knapp 40 sogenannten Polenböllern. Während der Einsatzmaßnahmen skandierte ein 17-jähriger Deutscher pro-palästinensische und israelfeindliche Parolen. Der Jugendliche wurde nach der Feststellung seiner Identität mangels Haftgründen vor Ort entlassen. Der Staatsschutz (LKA 7) ermittelt nun wegen des Verdachts der Volksverhetzung gegen den jungen Mann.
Darüber hinaus stellten Polizisten insbesondere in Billstedt, Rahlstedt und Steilshoop diverse pyrotechnische Gegenstände, darunter auch diverse Polenböller, im Rahmen von Personenkontrollen sicher.
Auch in verschiedenen weiteren Stadtteilen kam es im Verlauf des Abends zu Böller- und Eierwürfen, teilweise wurden auch Personen mit Schreckschuss- und Softairwaffen festgestellt.
Insgesamt leiteten die Polizisten im Laufe des gestrigen Abends 33 Strafverfahren ein. Vier Personen nahmen sie vorläufig fest sowie 15 Männer in Gewahrsam. Von knapp 250 sogenannten Störern wurden die Personalien festgestellt. Darüber hinaus erteilten die Einsatzkräfte 132 Platzverweise und 51 Aufenthaltsverbote. Drei Polizisten erlitten gestern Abend leichte Verletzungen (beispielsweise Prellungen und Knalltraumata), versahen ihren Dienst jedoch weiter.
Dazu Polizeipressesprecherin Sandra Levgrün:
"Die Mehrheit der Kinder und Jugendlichen hat den gruseligsten Tag des Jahres traditionell genutzt, um friedlich von Tür zu Tür zu ziehen. Leider haben auch in diesem Jahr zumeist Jugendgruppen das Halloweenfest als Vorwand genutzt, um Einsatzkräfte gezielt anzugreifen. Würfe mit Böllern und Flaschen auf Menschen und fremdes Eigentum sind kein Ausdruck des Feierns, sondern Straftaten, die wir konsequent verfolgen."
Zim.
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