Geld allein macht nicht glücklich: Kriminalpolizei ermittelte mit Geduld und Erfolg – zwei Beschuldigte in Untersuchungshaft
Lfd. Nr.: 1055
Gemeinsame Presseinformation der Staatsanwaltschaft Dortmund und des Polizeipräsidiums Dortmund
Über Monate reiste ein 43-jähriger Drogenhändler über den Dortmunder Flughafen ein, um in der Stadt Heroin zu strecken und zu verkaufen. Der Fall zeigt, warum auch Geduld eine wichtige Strategie bei den Ermittlungen der Kriminalpolizei ist.
Den ersten Hinweis von der Polizei in Polen auf den Drogenhändler erhielt das Polizeipräsidium Dortmund im Frühsommer 2023. Seitdem folgten alle sechs bis acht Wochen 24 Stunden vor der Ankunft des Mannes in Dortmund weitere Hinweise aus Polen: "Morgen fliegt er wieder". Seitdem observierte das Rauschgiftkommissariat der Polizei lückenlos. Bis zum entscheidenden Zugriff sollte es allerdings noch dauern.
Mehrmals landete der Tatverdächtige in diesem Zeitraum stets zwischen 09:30 und 10:00 Uhr aus Danzig kommend am Dortmunder Flughafen, um den Handel mit Heroin zu betreiben. Seinen Aufenthalt in Dortmund nutzte er, um in einer vor fast zehn Jahren von seinem in einem anderen Verfahren längst verurteilten Bruder angemieteten Wohnung in der Treibstraße in der Nordstadt das zuvor von einem Kurier angelieferte Heroin zu strecken, zu pressen, zu verpacken und die Ware an lokale Abnehmer zu verkaufen.
Am Sonntag (29.10.2023) erfolgte dann der Zugriff. Der 43-Jährige verließ gegen 17:30 Uhr das Mehrfamilienhaus in der Treibstraße wie immer mit einem Rucksack und lief Richtung Sunderweg. Dort wartete bereits in einem BMW der aus den Niederlanden angereiste Kurier. Der 64-jährige Kurier übergab dem Mann ein Kilogramm Heroin und zwei Kilogramm Streckmittel - dann folgten die Festnahmen.
Und mit dem schon seit mehreren Wochen vorliegenden Durchsuchungsbeschluss ging es schließlich in die Wohnung an der Treibstraße. Die dort sichergestellten weiteren Beweismittel: u.a. drei Heroinpressen, diverse Schriftstücke, mehrere Mobiltelefone und Bargeld. Mit dem im Kurierfahrzeug sichergestellten Bargeld asservierte die Kriminalpolizei einen hohen fünfstelligen Betrag. Die weiteren Ermittlungen dauern an. Beide Tatverdächtigen befinden sich in Untersuchungshaft.
Erster Kriminalhauptkommissar Dirk Becker, Leiter des Kriminalkommissariats 22 im Polizeipräsidium Dortmund: "Dieser Einsatz zeigt, wie wichtig bei den Ermittlungen der Kriminalpolizei auch die Geduld ist. Maßgeblich für den Erfolg ist darüber hinaus das hohe Engagement der Kolleginnen und Kollegen unserer Spezialeinheit und unserer Kriminalinspektion. Die Teams waren häufig mehr als zwölf Stunden im Einsatz. Da war jederzeit zu spüren, dass alle an einem Ziel arbeiten."
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Peter Bandermann
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