BPOLI MD: 3540 Euro Geldstrafe oder 118 Tage Gefängnis: Mutmaßlicher Identitätsschwindler und Betrüger wird per Haftbefehl gesucht

Am Freitag, den 3. November erhielt die Bundespolizei in Halle/Saale gegen 00:50 Uhr fernmündlich die Meldung von der Leitstelle der Bahn, dass sich in einem Intercity von Leipzig nach Halle/Saale eine männliche Person mit einem ungültigen Ticket befindet. Eine Streife des besagten Bundespolizeireviers begab sich zum Ankunftsbahnsteig, um den Sachverhalt aufzuklären. Der Zugbegleiter des Zuges gab gegenüber den Beamten an, dass der 37-jährige Ukrainer bei der Fahrscheinkontrolle ein Ticket für den Nahverkehr vorzeigte, jedoch kein für den Fernverkehr erforderliches Ticket besaß. Der Tatverdächtige wies sich gegenüber den Beamten mit einer ukrainischen Identitätskarte aus. Da Zweifel an der Personengleichheit zwischen dem Bild des Dokuments und des Mannes bestanden, wurde dieser durch die Beamten mit zur Dienststelle genommen. Bei der Durchsuchung nach weiteren Ausweisdokumenten fanden die Einsatzkräfte einen ukrainischen Reisepass, der mit den Daten der Identitätskarte identisch war. Da immer noch Zweifel bestanden, überprüften die Beamten die Fingerabdrücke des Mannes und ihr Verdacht bestätigte sich: Der Ukrainer lag mit anderen Personalien, wie auf den ausgehändigten Dokumenten, in der Fahndungsdatei der Polizei ein. Demnach lag gegen ihn ein offener Haftbefehl der Staatsanwaltschaft Passau vor. So wurde der Polizeipflichtige bereits im Mai 2020 wegen Verschaffens von falschen amtlichen Ausweisen zu einer Geldstrafe von 3600 Euro oder 120 Tagen Ersatzfreiheitsstrafe von einem Richter des Amtsgerichts Passau verurteilt. Zwei Tagessätze beglich der Mann, die Zahlung der restlichen 3540 Euro blieben aus. Somit erließ die Staatsanwaltschaft Passau im Februar 2021 den Haftbefehl. Zudem sprach ihm die zuständige Ausländerbehörde ein Aufenthalts- und erneutes Einreiseverbot für Deutschland aus. Die Bundespolizisten eröffneten dem Gesuchten den Haftbefehl und sprachen ihm die Festnahme aus. Die geforderte Geldsumme konnte der 37-Jährige nicht begleichen. Nach Beendigung aller polizeilich notwendigen Maßnahmen und der dazugehörigen Sicherstellung der beiden Dokumente wurde er am selbigen Tag an die Beamten der nächstgelegenen Justizvollzugsanstalt übergeben. Die ausschreibende Behörde und die zuständige Ausländerbehörde wurden über den Aufgriff und dem Vollzug der Maßnahme durch die Bundespolizisten in Kenntnis gesetzt. Dem Mann erwarten weitere Strafanzeigen wegen des Betruges in Intercity, des Verschaffens von amtlichen Ausweisen, der mittelbaren Falschbeurkundung, der unerlaubten Einreise sowie des unerlaubten Aufenthaltes. Rückfragen bitte an: Bundespolizeiinspektion Magdeburg Telefon: +49 (0) 391-56549-505 Mobil: +49 (0) 152 / 04617860 E-Mail: bpoli.magdeburg.oea@polizei.bund.de X: @bpol_pir