Gemeinsame Pressemitteilung der Sparkasse Bad Hersfeld-Rotenburg, des Hessischen Landeskriminalamts und des Polizeipräsidiums Osthessen

Sparkasse Bad Hersfeld-Rotenburg mit gezielten Präventionsmaßnahmen gegen Geldautomatensprenger Nachtverschluss, Vernebelungs- und Einfärbetechnik: Die Sparkasse Bad Hersfeld-Rotenburg hat inzwischen einen Großteil ihrer Filialen und Geldautomaten zur Verhinderung von Geldautomatensprengungen technisch aufgerüstet. Um die getroffenen Präventionsmaßnahmen der Öffentlichkeit vorzustellen, lud die Sparkasse Bad Hersfeld-Rotenburg - gemeinsam mit dem Hessischen Landeskriminalamt und dem Polizeipräsidium Osthessen - am Dienstag (07.11.) in die Sparkassen-Geschäftsstelle nach Bebra zu einem Pressegespräch ein. "Sicherheit hat bei uns höchste Priorität", betont der Vorstandsvorsitzende der Sparkasse Bad Hersfeld-Rotenburg, Reinhard Faulstich. Daher wurde in den vergangenen Monaten intensiv an neuen Sicherheitsvorkehrungen an den eigenen Geldautomatenstandorten gearbeitet, die sich nun kurz vor dem Abschluss befinden. "Wir setzen auf ein 3-stufiges Sicherheitskonzept, mit einem Schwerpunkt auf Prävention", sagt Jens Hansen, Abteilungsleiter Organisation bei der Sparkasse Bad Hersfeld-Rotenburg. Dieses stellt sich wie folgt dar und wird auf allen zur Verfügung stehenden Plattformen offen kommuniziert: 1. Sicherheitsstufe Nachtverschluss der Zugangstür zum SB-Bereich der Geschäftsstellen in der Zeit von 00:00 Uhr bis 05:00 Uhr. 2. Sicherheitsstufe Überwachung des SB-Bereiches mit einem Einbruchmeldesystem in Verbindung mit Videoüberwachung und Aufschaltung auf eine durchgehend besetzte Leitstelle. Über ein spezielles Kamerasystem ist eine visuelle Einsichtnahme in den SB-Bereich und eine verbale Ansprache durch die Leitstelle möglich. Im Falle eines gewaltsamen Eindringens in den SB-Bereich findet die sofortige Alarmierung der Polizei statt. Parallel wird das Vernebelungssystem ausgelöst. Der Alarm ist vor Ort akustisch und optisch wahrnehmbar. Dadurch soll die geplante Sprengung verhindert werden. 3. Sicherheitsstufe Im Falle einer erfolgten Sprengung löst das Einfärbesystem mit DNA in den Geldkassetten aus. Dadurch wird das Geld in den Kassetten unbrauchbar. Zur Umsetzung dieser Sicherungsmaßnahmen hat die Sparkasse Bad Hersfeld-Rotenburg einen mittleren 6-stelligen Betrag investiert und gewährleistet damit ein höchstmögliches Maß an Sicherheit für Menschen und Gebäude. Präventionsmaßnahmen schaffen, Tatgelegenheiten nehmen Bei der Bekämpfung schwerkrimineller Geldautomatensprenger setzt die hessische Polizei auf eine intensive Zusammenarbeit mit den Privat- und Genossenschaftsbanken sowie mit den Sparkassen. Im Rahmen der bundesweit einmaligen Präventionsoffensive "ALLIANZ GELDAUTOMATEN" ergreifen immer mehr Banken und Sparkassen Präventionsmaßnahmen und rüsten ihre Geldautomaten nach, um sie für mögliche Sprengversuche noch sicherer zu machen. Geldautomatensprengungen sollen so für die Täter unattraktiv gemacht, und vor allem Menschen geschützt und Sachschäden minimiert werden. Die Grundlage der Zusammenarbeit bildet dabei das vom Hessischen Landeskriminalamt entwickelte Risiko-Analyse-Tool "GLB-operativ", welches mittels Algorithmen den Raum und den Standort eines Geldautomaten hinsichtlich einer potenziellen Gefahr zur Tatbegehung bewertet. Diese Erkenntnisse werden in Form von sogenannten Risikokonferenzen zwischen den Banken und der Polizei besprochen, um in der Folge individuelle Präventionsmaßnahmen seitens der Geldinstitute sowie Einsatz- und Fahndungskonzepte der Polizei gezielt anzupassen und umzusetzen. "Die Ausgestaltung der präventiven Maßnahmen richtet sich hierbei nach den individuellen Sicherheitskonzepten der Kreditinstitute, die seitens des Hessischen Landeskriminalamts sowie der hessischen Polizeipräsidien fortlaufend und individuell beraten werden. Zu den Maßnahmen gehören beispielsweise Nachtverschluss, Videoschutzanlagen, Nebeltechnik oder etwa die Verwendung von Einfärbeschutz. Diese Präventionsmaßnahmen sollen eine abschreckende Wirkung haben und gegebenenfalls die Täterverfolgung erleichtern.", sagt der Bankenschutzbeauftragte des HLKA, Herr Julian Scheider. Wenige Fälle in Osthessen Seit 2016 bewegen sich die jährlichen Fallzahlen von Geldautomatensprengungen im Zuständigkeitsbereich des Polizeipräsidiums Osthessen im unteren bis mittleren einstelligen Bereich. So wurden im Jahr 2022 insgesamt fünf Fälle registriert (2021: 6 Fälle; 2020: 0 Fälle), davon zwei im Landkreis Hersfeld-Rotenburg. Im laufenden Kalenderjahr kam es in Osthessen bislang zu einer Geldautomatensprengung. "Jede Geldautomatensprengung ist eine zu viel", betont Theo Wiegand, kommissarischer Leiter der Abteilung Einsatz des Polizeipräsidiums Osthessen, und ergänzt: "Diese Straftaten gehen oftmals mit einem unkalkulierbaren Risiko für die Menschen vor Ort einher und sorgen für immense Schäden." So wird allein der entstandene Sachschaden durch Sprengungen im Jahr 2022 in Osthessen auf rund 850.000 Euro geschätzt. Der Leitende Polizeidirektor begrüßt daher die getroffenen Sicherheitsvorkehrungen der Sparkasse Bad Hersfeld-Rotenburg, die zuletzt im Jahr 2022 selbst von einer Geldautomatensprengung in Bebra betroffen war, und macht zugleich den Mehrwert deutlich: "Das Sicherheitskonzept soll nicht nur die Tatausführung erschweren, sondern potentielle Täter abschrecken und diese im besten Fall gänzlich von einer Tatbegehung abhalten." Weiterführende Informationen zur "ALLIANZ GELDAUTOMATEN" finden Sie auf der Homepage der Polizei Hessen unter https://k.polizei.hessen.de/1216717755 Kontakt: Polizeipräsidium Osthessen Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Severingstraße 1-7, 36041 Fulda Telefon: 0661 / 105-1099 E-Mail: pressestelle.ppoh@polizei.hessen.de (nur Mo. bis. Fr. - tagsüber) Zentrale Erreichbarkeit: Telefon: 0661 / 105-0