Bundespolizeidirektion München: Abholer“ auf A8 festgenommen / Schwangere Geschleuste mit Schmerzen in Klinik eingeliefert

Am Dienstag (28. November) hat die Bundespolizei den Fahrer eines in Belgien zugelassenen Wagens an der A8 kurz vor Weyarn festgenommen. Der Mann beförderte ein türkisches Migrantenpaar, das sich nicht ausweisen konnte. In seinem Pkw entdeckten die Beamten ferner gefälschte Fahrzeugpapiere. Die Ermittler gehen davon aus, dass es sich um die letzte Etappe einer bezahlten Schleusungstour handelt. Die schwangere Geschleuste musste unmittelbar nach der Kontrolle mit einem Rettungswagen in ein Krankenhaus eingeliefert werden. Mehrere Schleusungsetappen Am Autobahn-Parkplatz Seehamer See-Ost kontrollierten Rosenheimer Bundespolizisten die Insassen eines Wagens mit belgischem Kennzeichen. Der Fahrzeugführer, ein gebürtiger Türke, wies sich mit einer belgischen Identitätskarte aus. Seine beiden Mitfahrer hatten keine Papiere dabei. Eigenen Angaben zufolge handelt es sich um eine 25-jährige Türkin und ihren gleichaltrigen türkischen Ehemann. Sie erklärten, an Schleuser rund 4.400 Euro gezahlt zu haben, um zu Verwandten in der EU zu kommen. Zunächst wären sie von der Türkei nach Serbien befördert worden. Von dort aus mussten sie zu Fuß über die Grenze bis nach Ungarn, wo sie ein syrischer Schleuser in einem Auto bis in die Slowakei mitgenommen habe. In der Slowakei wären sie aufgefordert worden, in einen weißen Transporter zu steigen. In diesem fuhren sie dann bis nach Deutschland, wo sie in das Auto des Belgiers wechseln mussten. Nach kurzer Fahrt auf der Autobahn in Richtung München seien sie dann von der Bundespolizei zur Kontrolle auf den Rastplatz gewunken worden. Schwangere mit starken Schmerzen Da die schwangere Frau über starke Unterleibsschmerzen klagte, verständigten die Bundespolizisten Notarzt und Rettungsdienst. Die 25-Jährige wurde umgehend mit einem Krankenwagen in die Klinik nach Agatharied gebracht. Nach erfolgter Untersuchung und mehrstündigem Aufenthalt im Krankenhaus konnte sie zusammen mit ihrem Mann einer Aufnahmestelle für Flüchtlinge in München zugeleitet werden. Gefälschte Fahrzeugpapiere Zwischenzeitlich hatte die Bundespolizei den Wagen des belgischen Fahrers durchsucht und unter dessen Sitz einen Ordner mit diversen Dokumenten gefunden. Darunter waren auch ein vollständig gefälschter deutscher Fahrzeugbrief und ein ebenso falscher deutscher Fahrzeugschein. Der 39-Jährige konnte oder wollte nicht angeben, woher diese Fälschungen stammen. Er wurde wegen Verschaffens falscher amtlicher Ausweise angezeigt. Da der Belgier das türkische Paar offenbar nicht über die deutsch-österreichische Grenze gefahren, sondern den bundespolizeilichen Erkenntnissen zufolge erst im Bereich Kolbermoor aufgenommen hatte, wird er zudem mit einem Strafverfahren wegen Beihilfe zum illegalen Aufenthalt rechnen müssen. Nach Abschluss der polizeilichen Maßnahmen konnte der in Belgien gemeldete Mann seine Heimreise mit einer entsprechenden Strafanzeige im Gepäck antreten. Rückfragen bitte an: Dr. Rainer Scharf Bundespolizeiinspektion Rosenheim | Pressestelle Burgfriedstraße 34 | 83024 Rosenheim Telefon: 08031 8026-2200 Fax: 08031 8026-2099 E-Mail: rainer.scharf@polizei.bund.de E-Mail: bpoli.rosenheim.oea@polizei.bund.de Internet: | X: bpol_by Der bahn- und grenzpolizeiliche Verantwortungsbereich der Bundespolizeiinspektion Rosenheim, der das Bundespolizeirevier Garmisch-Partenkirchen zugeordnet ist, erstreckt sich auf die Landkreise Miesbach, Bad Tölz-Wolfratshausen, Garmisch-Partenkirchen sowie auf die Stadt und den Landkreis Rosenheim. Die rund 450 Inspektionsangehörigen gehen zwischen Chiemsee und Zugspitze besonders gegen die grenzüberschreitende Kriminalität vor. In einem etwa 200 Kilometer langen Abschnitt des deutsch-österreichischen Grenzgebiets wirken sie vor allem dem Einschleusen von Ausländern sowie der ungeregelten, illegalen Migration entgegen. Ferner sorgt die Rosenheimer Bundespolizeiinspektion auf rund 370 Bahnkilometern und in etwa 70 Bahnhöfen und Haltepunkten für die Sicherheit von Bahnreisenden und Bahnanlagen. Weitere Informationen erhalten Sie über oben genannte Kontaktadresse oder unter sowie unter .