„Guten Tag, hier spricht die Polizei“ – Betrüger versuchen am Telefon erfolglos an das Geld von Senioren zu kommen
Was haben eine 62 Jahre alte Frau aus Neuss, eine 76 Jahre alte Frau aus Dormagen und 87 Jahre alter Mann aus Jüchen gemeinsam? Alle haben einen Anruf der Polizei erhalten UND keiner von ihnen ist auf die Geldforderung der fiesen Betrüger hereingefallen.
Die Neusserin wurde am Donnerstag (30.11.), gegen 14:10 Uhr, kontaktiert. "Ich bin von der Polizei. Ihre Tochter hat einen schweren Verkehrsunfall verursacht.", so der Anrufer. Eine beliebte und typische Masche der Täter, um anschließend Geld für eine Kaution oder ähnliches zu fordern. Vielleicht hätten die Betrüger sogar Erfolg gehabt, aber wie das Leben manchmal so spielt, klingeln just in diesem Moment echte Polizeibeamte bei der Frau. Sie wollen das Kleinkraftrad einer Nachbarin bei ihr unterstellen. Diebe hatten das motorisierte Zweirad gestohlen und einige Meter weiter in einem Grünstreifen liegen lassen. Nachdem die sichtlich aufgelöste Frau den Beamten den Telefonhörer übergeben hatten, legten die Betrüger auf.
100 000 Euro Kaution sollte eine Dormagenerin bezahlen. Auch Sie wurde am Donnerstag (30.11.), gegen 15:45 Uhr, von einem falschen Polizeibeamten kontaktiert. Der Anrufer hatte am Telefon vorgegeben, dass die Tochter einen Verkehrsunfall verursacht habe, bei dem eine Person getötet worden sei. Weil der Frau die Betrugsmasche aus der Presse bekannt war, verständigte sie noch während des Gesprächs über ihr Mobiltelefon den Polizeinotruf 110. Vermutlich, weil sie Lunte gerochen hatten, beendeten die Betrüger das Gespräch zunächst, meldeten sich aber wenig später wieder bei der Frau. Die gewiefte Seniorin legte nun ihrerseits auf.
Nicht weniger beliebt ist bei den Betrügern die "Einbruchsmasche". Die Täter rufen bei Senioren an und geben vor, die Polizei habe eine Liste mit möglichen Einbruchsopfern gefunden. Um den Angerufenen vor finanziellem Schaden zu schützen, würde die Polizei alle Wertsachen in sichere Verwahrung nehmen. Natürlich müsse man die Sachen auch nicht selbst zur Polizei bringen. Nein, Kripobeamte in Zivil würden die gleich abholen kommen. Vermutlich genau in dieser Absicht kontaktierten Betrüger in der Zeit von Samstag bis Donnerstag (25./30.11.) mehrfach einen Jüchener. Der war so schlau und erzählte seiner Enkelin von den Anrufen. Die durchschaute den Schwindel und informierte die richtige Polizei.
Die weiteren Ermittlungen in den Fällen hat das Kriminalkommissariat 12 in Neuss übernommen. Da gerade die Bandenchefs oftmals aus dem Ausland operieren, gestalten sich diese schwierig.
Deshalb gilt: Wer die Tricks der Täter kennt, kann sich besser schützen!
Trickdiebe und Trickbetrüger gehen mit immer neuen Maschen sehr geschickt vor. Sie überrumpeln ihre Opfer, setzen sie gezielt unter Druck oder nutzen ihre Hilfsbereitschaft aus. Ein gesundes Misstrauen ist ratsam! Weitere Informationen unter https://rhein-kreis-neuss.polizei.nrw/artikel/vorsicht-vor-betruegern.
Die Polizei rät:
- Seien Sie misstrauisch und lassen Sie sich nicht unter Druck
setzen.
- Beenden Sie das Gespräch sofort, wenn Ihnen Zweifel kommen.
- Nehmen Sie sich Zeit, um die Angaben des Anrufers zu überprüfen.
- Kommt Ihnen ein Anruf verdächtig vor, informieren Sie
unverzüglich die Polizei unter der Telefonnummer 110.Rückfragen von Pressevertretern bitte an:
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