Angriffe gegen Einsatzkräfte bleiben auf hohem Vorjahresniveau
Angriffe gegen Einsatzkräfte von Polizei, Feuerwehr und Rettungsdiensten bleiben auch in diesem Jahr auf dem hohen Niveau von 2022. Gewaltdelikte gegen Ordnungshüter im dienstlichen Alltag stehen mittlerweile fast auf der Tagesordnung und führen immer häufiger zu teils gravierenden Verletzungen.
Im Jahr 2022 bilanzierte die Polizeidirektion Lüneburg insgesamt einen Anstieg von Gewalttaten gegenüber Polizeibeamtinnen und -beamten um 25,8 % auf 668 - ein neuer Rekordwert. Für das nun auslaufende Jahr zeichnet sich ab, dass das Vorjahresniveau erneut erreicht oder sogar übertroffen werden könnte. Auffällig ist in diesem Jahr, dass die Anzahl verletzter Polizeibeamtinnen und -beamter im Vergleich zu 2022 dabei deutlich zugenommen hat.
Eine weitere traurige Bilanz ist in 2023 eine bereits jetzt festzustellende deutliche Zunahme der Übergriffe gegenüber Feuerwehr- und Rettungskräften. Wobei zu beachten ist, dass hier die Zahlen von Stand Ende November 2023 betrachtet worden sind und die Zahlen aus dem Monat Dezember noch hinzukommen.
Polizeipräsident Thomas Ring findet hierzu deutliche Worte:
"Das weiterhin hohe Niveau von Gewaltdelikten gegen Einsatzkräfte betrachte ich nach wie vor mit größter Sorge. Polizistinnen und Polizisten sowie Feuerwehr- und Rettungskräfte schützen durch ihren Einsatz die Grundwerte unserer Demokratie und die Rechte jedes Einzelnen. Hierfür haben sie unser aller Respekt und unseren Rückhalt bei der Ausübung ihrer Tätigkeit verdient.
Jeder Angriff auf eine Polizeibeamtin oder einen Polizeibeamten ist immer auch ein Angriff auf unsere freiheitlich demokratische Grundordnung. Dies lässt sich nur immer und immer wieder betonen. Derartige Angriffe sind nicht zu tolerieren. Wir verurteilen diese auf das Schärfste und werden alle Taten konsequent verfolgen. Das allein reicht aber nicht aus. Gegen die Angriffe und Respektlosigkeit vorzugehen, ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe. Schließlich geht es um den Schutz demokratischer Werte und das gesellschaftliche Miteinander."
Die Staatsanwaltschaften und Polizeien im Zuständigkeitsbereich der Polizeidirektion Lüneburg zeigen hier den nötigen Schulterschluss. In Ausschöpfung aller rechtlichen Maßnahmen wird sich für kurze Verfahren eingesetzt, um die Strafe bei den Verantwortlichen direkt auf dem Fuße folgen zu lassen. Dies ist ein wichtiger Schritt für ein Umdenken bei den für die Gewalt verantwortlichen Personen.
Für den bevorstehenden Jahreswechsel 2023/2024 appelliert die Polizeidirektion Lüneburg an die Bevölkerung:
- Informieren Sie sich vorab über mögliche Feuerwerksverbotszonen in Ihrer Umgebung!
- Gehen Sie verantwortungsvoll und vorsichtig mit Raketen und Silvesterböllern um und achten Sie auf Ihre Umgebung beim Abbrennen von Feuerwerk! Das reduziert die Gefahr von Verletzungen.
- Feiern Sie im zulässigen Rahmen und gehen Sie verantwortungsvoll mit dem Genuss von alkoholischen Getränken um! So können Sie Konfliktsituationen vermeiden.
Die Polizei im Zuständigkeitsbereich der Polizeidirektion Lüneburg wird sich in der Silvesternacht mit allen ihr zur Verfügung stehenden Mitteln für die Sicherheit aller Bürgerinnen und Bürger einsetzen. Verhalten Sie sich verantwortungsvoll, so kann das neue Jahr für alle gut starten.
Rückfragen bitte an:
Polizeidirektion Lüneburg
Mareike Kowalewski
Auf der Hude 2
21339 Lüneburg
Telefon: 04131/8306-1050
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