Mann verstirbt nach Polizeieinsatz in Mülheim an der Ruhr – Gemeinsame Presseerklärung des Polizeipräsidiums Bochum und der Staatsanwaltschaft Duisburg
Am Samstagabend (6. Januar 2024), gegen 20.30 Uhr, kam es in Mülheim an der Ruhr zu einem Polizeieinsatz in einer kommunalen Unterbringungseinrichtung. Nach Widerstandshandlungen verstarb der Mann im Krankenhaus. Das PP Essen berichtete in diesem Zusammenhang mit einer Pressemitteilung am frühen Sonntagmorgen, 7. Januar: https://www.presseportal.de/blaulicht/pm/11562/5686416.
Noch am Samstagabend übernahm das Polizeipräsidium Bochum aus Gründen der Neutralität unter Sachleitung der Staatsanwaltschaft Duisburg die Ermittlungen. Dazu wurde eine Ermittlungskommission eingesetzt, die umgehend den Einsatzort aufsuchte und die erforderlichen kriminalpolizeilichen Maßnahmen einleitete.
Nach derzeitigem Kenntnisstand wurde die Essener Polizei durch den Sicherheitsdienst der kommunalen Unterbringungseinrichtung an der Mintarder Straße angerufen, weil ein Bewohner in den Räumlichkeiten randalierte. Da sich der Bewohner auch gegenüber den polizeilichen Einsatzkräften aggressiv zeigte und körperlich übergriffig wurde, wurde das Distanzelektroimpulsgerät (DEIG) mindestens zweimal eingesetzt. Der sich weiterhin zur Wehr setzende Mann konnte schließlich von den Einsatzkräften unter Kontrolle gebracht werden.
Im weiteren Verlauf wurde der Bewohner im unmittelbar angeforderten Rettungswagen behandlungs- und später reanimationspflichtig. Die Rettungskräfte verbrachten den Mann in ein Krankenhaus, wo dieser letztendlich verstarb.
Die heute (8. Januar) durchgeführte Obduktion ergab keine genauen Hinweise auf die Todesursache. Es wurde jedoch festgestellt, dass der Verstorbene erheblich vorerkrankt war. Eine erste toxikologische Untersuchung des Blutes ergab, dass er unter dem Einfluss von Betäubungsmitteln - konkret Kokain - stand. Überdies wurden weitere medizinische Untersuchungen in Auftrag gegeben.
Die von den eingesetzten Beamten mitgeführten DEIG wurden durch die Ermittlungskommission sichergestellt. Diese werden nunmehr vollständig ausgelesen und untersucht. Ferner werden derzeit die gesicherten Bodycam-Aufnahmen der Einsatzkräfte ausgewertet.
Das Alter des Verstorbenen wurde in der Pressemitteilung des PP Essen mit 26 Jahren beziffert. Eine erkennungsdienstliche Behandlung des mehrfach polizeilich in Erscheinung getretenen Verstorbenen ergab, dass dieser in der Vergangenheit unter verschiedenen Alias-Namen und mit unterschiedlichen Geburtsdaten aufgefallen ist. Auf Anordnung der Staatsanwaltschaft Duisburg wurden weitere rechtsmedizinische Untersuchungen eingeleitet, um das Alter abschließend bestimmen zu können.
Die Ermittlungen von Staatsanwaltschaft und Polizei dauern an.
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