Landkreis Oldenburg: Hinweisportal der Polizei nach Fasching in Ganderkesee aktiviert +++ Upload von Bildern (auch anonym) möglich
Nachdem der Polizei im Zusammenhang mit dem diesjährigen Fasching in Ganderkesee bisher mindestens 22 Körperverletzungen, darunter sechs gefährliche Körperverletzungen, und drei sexuelle Belästigungen bekannt geworden sind, ist nun das Hinweisportal der Polizei Niedersachsen aktiviert.
Unter folgendem Link https://nds.hinweisportal.de/faschingganderkesee2024/de/upload (oder QR-Code) kann das Hinweisportal erreicht werden. Hier besteht die Möglichkeit, eigene Bilder hochzuladen und die Polizei dadurch bei den Ermittlungen gegen die teilweise noch unbekannten Beschuldigten zu unterstützen. Von besonderem Interesse sind Aufnahmen aus dem Festzelt in der Raiffeisenstraße, die am Samstag, 10. Februar 2024, ab 16:00 Uhr, gefertigt wurden.
Jede Bild- oder Videodatei kann von Interesse sein, da sich im Hintergrund mögliche tatverdächtige Personen aufhalten könnten.
+++ Pressemitteilung von Sonntag, 11. Februar 2024 +++
Am Samstag, 10. Februar 2024, fand der "Fasching um den Ring" in Ganderkesee statt. Die Veranstaltung wurde von Beamtinnen und Beamten der Polizei begleitet, die leider sehr viel zu tun hatten.
Der Fasching am Samstag startete mit dem Umzug durch den Ortskern von Ganderkesee. Am traditionellen Festumzug nahmen 70 Gruppen mit ungefähr 3.000 Personen teil. Mehrere tausend Besucher säumten die 3,5 Kilometer lange Umzugsstrecke. Ab 11:30 Uhr war die Durchfahrt durch den Ortskern von Ganderkesee gesperrt. Der Umzug selber fand zwischen 14:00 und 17:00 Uhr statt. Die Sperrung konnte erst um 19:30 Uhr wieder aufgehoben werden, weil die Umzugsstrecke insbesondere durch Glasscherben stark verunreinigt war.
Mit zunehmender Alkoholisierung der Gäste mussten die Einsatzkräfte der Polizei leider eine Vielzahl an sogenannten veranstaltungstypischen Gewaltdelikten verzeichnen. Bisher sind der Polizei insgesamt 22 körperliche Auseinandersetzungen bekannt geworden, durch die die Opfer Verletzungen erlitten, die in einigen Fällen medizinisch behandelt werden mussten. Nachdem das Fest im Zelt in der Raiffeisenstraße gegen 03:30 Uhr offiziell beendet war, ist ein 35-jähriger Mann aus Ganderkesee niedergeschlagen worden. Er erlitt eine stark blutende Verletzung am Kopf und war kurzzeitig bewusstlos. Nach einer notärztlichen Behandlung wurde er mit einem Rettungswagen in ein Krankenhaus gefahren. Im Rahmen der Fahndung wurde ein 23-jähriger Tatverdächtiger aus dem Ammerland ermittelt.
Das Gedränge im Festzelt nutzten mindestens drei Männer aus, um drei junge Frauen unsittlich zu berühren. Eine 16-Jährige wurde gegen 20:00 Uhr auf der Tanzfläche von einem bisher unbekannten Mann angefasst. Sie konnte sich aus seiner Umklammerung lösen und beschrieb den Mann als
- ungefähr 175 cm groß
- 30 - 35 Jahre alt
- trug einen längeren Bart
- war eher korpulent
- und hatte ein südeuropäisches ErscheinungsbildEine 21-Jährige gab gegenüber der Polizei an, von einem ihr flüchtig bekannten Mann sexuell belästigt worden zu sein. Auch hier wurden Ermittlungen ausgenommen. Am frühen Sonntag, 11. Februar 2024, 02:15 Uhr, belästigte ein 31-jähriger Bremer eine 22-Jährige, indem er ihr an das Gesäß fasste.
Gegen einen 53-Jährigen aus Ganderkesee hat die Polizei Ermittlungen eingeleitet, weil er gegen 18:30 Uhr an der noch gesperrten Umzugsstrecke den sogenannten Hitlergruß gezeigt haben soll.
Am frühen Abend von Samstag, 10. Februar 2024, wurde einem 23-jährigen Bremer der Zutritt zum Festzelt verwehrt, weil er bereits zu diesem Zeitpunkt sehr stark alkoholisiert war. Einsatzkräfte der Polizei begleiteten ihn zum Bahnhof, um sicherzugehen, dass er der erteilten Platzverweisung auch nachkommt. Als er realisierte, dass die Party für ihn beendet war, zeigte er sich renitent und biss einer 31-jährigen Beamtin in den Finger. Trotz getragener Handschuhe erlitt sie leichte Verletzungen. Der 23-Jährige wurde in Gewahrsam genommen.
Die Einsatzkräfte der Polizeiinspektion Delmenhorst/Oldenburg-Land/Wesermarsch erhielten Unterstützung von Diensthundführern der Polizeidirektion Oldenburg und Beamten der Bundespolizei. Das doch recht hohe Aufgebot an Einsatzkräften war rückblickend leider erforderlich, um dem Großteil der friedlich Feiernden einen schönen Tag zu ermöglichen.
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Albert Seegers
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