Bundespolizeidirektion München: Sozialleistungsbetrug und Dokumentenfälschung/ Bundespolizei ertappt Asylbetrügerin und falschen Marokkaner
Am Donnerstag (15. Februar) hat die Bundespolizei am Grenzübergang Hörbranz (BAB 96) zwei Fernbusreisende aufgegriffen, die versucht hatten, unerlaubt nach Deutschland zu gelangen. Eine Afghanin und zwei Verwandte werden nun des Sozialleistungsbetruges beschuldigt, da sie in Deutschland und Italien Asylanträge gestellt hatte. Ein Syrer hatte sich gefälschte Dokumente besorgt, um als Marokkaner scheinbar erlaubt über die Grenzen zu gelangen.
Lindauer Bundespolizisten kontrollierten am Morgen in einem Fernbus mit dem Routing Rom-Frankfurt am Main eine afghanische Staatsangehörige. Die 21-Jährige wies sich mit ihren gültigen italienischen Flüchtlingsdokumenten aus.
Die Beamten ermittelten, dass die Frau im Juni 2023 in Deutschland einen Asylantrag gestellt hatte. Dabei hatte sie der Ausländerbehörde ihre bereits im Januar ausgestellten italienischen Dokumente jedoch vorenthalten. Derzeit ist die Migrantin mit Wohnsitz in einer Erstaufnahmeeinrichtung in Darmstadt gemeldet.
Außerdem fanden die Bundespolizisten heraus, dass sich die Mutter und Schwester der Beschuldigten ebenso in Deutschland im Asylverfahren befinden, obwohl sie über italienische Flüchtlingsdokumente verfügen. Auch diese beiden Frauen wohnen in Darmstadt und beziehen Sozialleistungen.
Die Bundespolizisten zeigten die Afghanin wegen versuchter unerlaubter Einreise sowie Sozialleistungsbetruges an, nahmen ihre italienischen Papiere in Verwahrung und leiteten sie an die zuständige Ausländerbehörde Gießen weiter.
Die Bearbeitung hinsichtlich des Betrugsverdachtes gegen die drei Frauen wird an die zuständige hessische Polizei abgegeben.
Am Abend überprüfte eine Streife der Bundespolizei einen scheinbaren Marokkaner in einem Fernbus aus Mailand. Der 24-Jährige legte den Bundespolizisten einen marokkanischen Reisepass sowie italienischen Aufenthaltstitel vor. Diese Dokumente hielten dem kritischen Blick der Polizisten jedoch nicht stand und wurden als Fälschung entlarvt.
Der Mann gab schließlich zu, Syrer zu sein und die gefälschten Papiere samt Flug- und Busticket für 5.500 Euro von einem bisher unbekannten Schleuser in Athen erhalten zu haben. Der 24-Jährige habe mit seinen Eltern bereits seit 2012 legal in der Türkei gelebt. In Griechenland hatte der Mann eigenen Angaben zufolge im Oktober vergangenen Jahres einen Asylantrag gestellt. Da die Verhältnisse dort aber so schlecht seien, wollte der Migrant nun nach Dortmund zu seinem Bruder weiterreisen.
Die Bundespolizisten stellten die gefälschten Dokumente und das Handy des Beschuldigten sicher und zeigten ihn wegen versuchter unerlaubter Einreise und Urkundenfälschung an. Anschließend wiesen die Beamten den Syrer nach Österreich zurück.
Die Ermittlungen der Bundespolizei richten sich nun auch gegen den bisher unbekannten mutmaßlichen Schleuser.
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