Durchsuchungen wegen Handels mit gefälschten Modeartikeln

Seit Mai 2020 ist bei der Staatsanwaltschaft Berlin ein Verfahren gegen die Hauptbeschuldigte und insgesamt neun weitere Beschuldige unter anderem wegen diverser Verstöße gegen das Markengesetz und wegen Betruges anhängig. In diesem Zusammenhang durchsuchten heute Dienstkräfte des Dezernates für Wirtschaftskriminalität im Landeskriminalamt Berlin im Auftrag der Staatsanwaltschaft Berlin die Wohnung einer Mitbeschuldigten in Potsdam. Die 42-jährige Hauptbeschuldigte soll in einer noch unbekannten Anzahl von Fällen Gegenstände über das Internet verkauft und dabei wahrheitswidrig behauptet haben, dass es sich um Markenartikel – insbesondere „Cartier“ oder „Hermès“ – handelt. Die Mitbeschuldigten sollen der Frau Ebay-Accounts und Konten zur Verfügung gestellt haben. Die Geschädigten haben dann, im Vertrauen auf den Kauf eines Originalproduktes, den vereinbarten Kaufpreis gezahlt, wodurch nach bisherigen Schätzungen ein entsprechender Gesamtschaden von mindestens 600.000 Euro entstanden sein soll. Da die Beschuldigten so nicht nur die Käufer getäuscht, sondern auch die Markenrechte der Hersteller verletzt haben sollen, wird nicht nur wegen gewerbs- und bandenmäßigen Betruges ermittelt, sondern auch wegen Kennzeichenverletzung und gewerbsmäßiger Verletzung von Unionsmarken ermittelt. Bekannt geworden sind die Vorfälle unter anderem durch die Geldwäscheverdachtsmeldung einer Bank und die Angaben von Geschädigten. Die Beweismittel befinden sich weiterhin in der Auswertung.