„Herzklopfen. Das lässt einen nicht kalt“ – der Verkehrsunfallopferschutz der Polizei Dortmund
Lfd. Nr.: 0307
"Für mich war es wichtig, eine Möglichkeit zu finden, den Menschen nach schweren Verkehrsunfällen zuzuhören und sie nicht alleine zu lassen."
Mit diesen Worten beschreibt Polizeioberkommissarin Nina Brandt ihre Motivation beim Verkehrsunfallopferschutz der Polizei Dortmund, wo sie seit dem 1. September 2023 tätig ist. Ihr Team besteht aus insgesamt vier Polizeibeamtinnen und -beamten. Doch wann kommen sie zum Einsatz?
Ein schwerer Verkehrsunfall ist für Unfallopfer kein alltägliches Ereignis. Dieser kann für Geschädigte, Zeuginnen und Zeugen, Angehörige, Ersthelferinnen und Ersthelfer physische Schäden und psychische Belastungen als Folgen nach sich ziehen. "Jeder trauert anders", sagt Nina Brandt. Schock, Angst, Trauer oder Hilflosigkeit: Ein Unfall ereignet sich plötzlich und kann heftige Reaktionen bei den Betroffenen. Ein schwerer Verkehrsunfall erschüttert das Leben. Oft ist nichts mehr so, wie es einst war. Genau in dieser Situation stehen die Kolleginnen und Kollegen des Verkehrsunfallopferschutzes den Bürgerinnen und Bürgern zur Seite.
"Wir vermitteln Hilfsangebote. Wir sind Ansprechpartner", sagt so Nina Brandt. Nach schweren Verkehrsunfällen bieten sie Unterstützung bei der Regelung, Verarbeitung und Bewältigung der Unfallfolgen an. Das Team ruft die Betroffenen an, verschickt Flyer oder trifft sich persönlich mit ihnen. Der Ort des Treffens ist dabei individuell. Oftmals finden sie in einem vertrauten Umfeld statt wie dem Zuhause der Angehörigen. "Wir überlegen, wie wir helfen können. Manchmal besuchen wir die Kinderklinik und übergeben dort einen Teddybär".
Der erste Anruf wird in den meisten Fällen mit einer großen Dankbarkeit angenommen. "Ich habe Herzklopfen, wenn ich die Nummer das erste Mal wähle. Das lässt einen nicht kalt", betont Nina Brandt. Die Beamtinnen und Beamten der Verkehrsunfallopferhilfe erhalten sehr oft die Reaktion "Danke, dass Sie sich gemeldet haben. Ich wusste nicht, dass die Polizei sich um Opfer kümmert".
Nina Brandt und ihre Kolleginnen und Kollegen verspüren bei den Menschen eine Erleichterung. "Wir sind eine Brücke zwischen den Opfern und der Sachbearbeitung", erklärt Nina Brandt die Arbeit der Polizei. Sie klärt die Betroffenen auf, u.a. warum die Sachbearbeitung bestimmte Maßnahmen nach einem Verkehrsunfall ergreift oder wo sie sich bei Fragen rund um Finanzielles wenden können.
Sie arbeiten mit zahlreichen externen Netzwerkpartnern zusammen: LWL-Klinik Dortmund (Trauma-Ambulanz und Elisabeth-Klinik), Krisenzentrum Dortmund, Marien Hospital, Knappschaftskrankenhaus Lütgendortmund, Deutsche Interessensgemeinschaft für Verkehrsunfallopfer, Verkehrsunfall-Opferhilfe Deutschland, Telefonseelsorge und Verkehrsopferhilfe e.V.
Erreichbarkeiten und weitere Informationen:
Polizeioberkommissarin Nina Brandt können Sie unter der Tel. 0231/132-4178 oder per E-Mail Opferschutz.Verkehr.Dortmund@polizei.nrw.de erreichen.
Mehr Informationen zum Opferschutz und zur Opferhilfe nach schweren Verkehrsunfällen finden Sie hier: https://polizei.nrw/artikel/opferschutz-und-opferhilfe-nach-schweren-verkehrsunfaellen
Auf der Themenseite der Polizei NRW finden Sie weitere Informationen zu Hilfsangeboten und Tipps zur Regelung von Unfallfolgen:
https://polizei.nrw/polizei-laesst-verkehrsunfallopfer-nicht-allein
Den Pocket Guide "Opferschutz und Opferhilfe nach schwerem Verkehrsunfall" können Sie unter diesem Link herunterladen:
https://dortmund.polizei.nrw/sites/default/files/2022-05/Pocket_Guide_VU-Opferschutz.pdf
Journalisten wenden sich mit Rückfragen bitte an:
Polizei Dortmund
Özlem Demirtas
Telefon: 0231-132-1039
E-Mail: poea.dortmund@polizei.nrw.de