Polizei warnt vor „Love Scamming“
Die Kriminalpolizei Husum ermittelt derzeit in drei Fällen von sogenanntem "Love Scamming". In zwei Fällen kam es zu Vermögensschäden. Die Polizei warnt eindringlich vor dieser Betrugsmasche.
Ein 55-Jähriger aus dem Kreisgebiet nahm bereits vor mehr als zwei Jahren den ersten Kontakt über Instagram zu seinem Scammer (englisch für Betrüger) auf. Mit zunehmender Sympathie sei er den Bitten des Täters nachgekommen, Geld in Form von Gutscheinkarten zu überweisen. Der arglose Geschädigte nahm im Laufe der Zeit Kredite in Höhe es eines mittleren fünfstelligen Betrags auf, um den Forderungen nachzukommen.
In einem weiteren Fall hatte eine 73-jährige Kreisbewohnerin einen mittleren vierstelligen Betrag an einen Mann überwiesen, nachdem dieser ihr von seiner angeblichen Notlage berichtet hatte. Der mutmaßlich aus dem Irak stammende Mann hatte über Instagram und WhatsApp Kontakt zu der Geschädigten aufgenommen und ihr Vertrauen gewonnen. Die Gutmütigkeit der Rentnerin wurde ihr zum Verhängnis.
In dem dritten Fall war es bei einer 65-jährigen Seniorin lediglich zur einer Geldforderung gekommen. Über Facebook habe sie einen Mann kennengelernt, mit dem sich die 65-Jährige eine Beziehung erhoffte. Bereits nach kurzer Zeit habe er sie gebeten, ihm Guthabenkarten zu schicken. Zu einem in Aussicht gestellten Treffen war es nie gekommen. Glücklicherweise hatte sie dem Täter zuvor keine Guthabenkarten geschickt.
Beim "Love Scamming" nehmen überwiegend im Ausland lebende Personen Kontakt zu Frauen und Männern in sozialen Netzwerken oder Dating-Portalen auf und täuschen mit einem vertrauenserweckenden Profil ein ernsthaftes Interesse an dem späteren Opfer vor. Nachdem eine starke Zuneigung entstanden ist, geben die Täter vor, zum Beispiel durch Unfall, Krankheit oder Diebstahl unverschuldet in Geldnöte geraten zu sein, die in hohen Geldforderungen münden.
Die Polizei möchte aufklären und warnen:
- Akzeptieren Sie ausschließlich Freundschaftsanfragen von
Personen, die sie tatsächlich kennen.
- Bei Internetbekanntschaften aus dem Ausland, die eventuell nur
gebrochenes Deutsch sprechen oder nicht glaubwürdige Geschichten
erzählen, sollten Online-Datende vorsichtig sein.
- Sprechen Sie mit Freunden über Ihre Erfahrungen und Vorhaben.
- Lassen Sie sich nicht von ansprechenden Profilen von
Kontaktsuchenden täuschen.
- Wer Zahlungsaufforderungen erhält, sollte diesen nicht folgen
und den Kontakt umgehend abbrechen.
- Falls es dennoch zu Überweisungen gekommen sein sollte, sollte
die Polizei aufgesucht werden und Anzeige erstattet werden.
- Brechen Sie sofort den Kontakt zu den Scammern ab.Weitere Informationen finden Sie unter www.polizei-beratung.de.
Rückfragen bitte an:
Polizeidirektion Flensburg
Norderhofenden 1
24937 Flensburg
Dennis Bremer
Telefon: 0461 / 484 2011
E-Mail: pressestelle.flensburg@polizei.landsh.de