240425-2-pdnms Kriminalitätsstatistik der Polizeidirektion Neumünster
Veröffentlichung der Polizeilichen Kriminalstatistik (PKS) 2023 für die Stadt Neumünster und den Kreis Rendsburg-Eckernförde - Kriminalitätsentwicklung folgt dem Landestrend und ist steigend.
Die Gesamtzahlen in allen nachfolgenden Darstellungen sind um ausländerrechtliche Verstöße bereinigt.
Ausländerrechtliche Verstöße beinhalten Straftaten gegen das Aufenthalts-, das Asylverfahrens- und das Freizügigkeitsgesetz. Diese werden bei unerlaubter Einreise, unerlaubtem Aufenthalt und zugehöriger Delikte erfasst. Derartige Delikte stehen vor allem im Zusammenhang mit dem Flüchtlingsaufkommen.
Ausländerrechtliche Verstöße haben keine Auswirkung auf die Sicherheitslage.
Die Anzahl der im Zuständigkeitsbereich der Polizeidirektion Neumünster erfassten
Straftaten ist im Vergleich zum Vorjahr um 1934 Fälle (Vorjahr 22310) auf 24244 Fälle gestiegen.
Die registrierten Straftaten ohne ausländerrechtliche Verstöße sind mit 24.244 auf
dem höchsten Stand seit 10 Jahren.
Der Anstieg gegenüber den pandemiegeprägten Jahren ist vorrangig mit der
Zunahme im Bereich der einfachen Diebstähle (+ 11,9 %), Rohheitsdelikte (+18,4 %)
und Rauschgiftdelikte (+12 %) zu erklären.
Nahezu gleichbleibend ist die Anzahl der Sexualstraftaten mit 350 Fälle (- 3 Taten).
Im Bereich der Straftaten gegen das Leben ist ein deutlicher Rückgang auf 10 Taten
zu verzeichnen (- 23,1 %).
Der Anstieg der absoluten Zahlen spiegelt sich im Landestrend wieder.
Nachdem in 2022 die Entwicklung der Kriminalität in der Polizeidirektion Neumünster
das Niveau von 2019 erreichte, sind in 2023 die Zahlen erneut gestiegen (+ 9,1 %
zum Vorjahr).
Entwicklung in der Stadt Neumünster
Die Kriminalitätsentwicklung verläuft im Bereich der Polizeidirektion Neumünster
bezogen auf den städtischen und ländlichen Bereich eher heterogen.
Für die Stadt Neumünster gilt, dass nach dem pandemiebedingten
Kriminalitätsrückgang die Anzahl der Taten in 2022 gestiegen ist, und dieser Trend
sich auch im Jahr 2023 fortsetzt, und zwar auf 11.957 Taten.
Nachdem mit Beginn des Sommers 2022 eine stetig anwachsende
Kriminalitätsbelastung im Innenstadtbereich Neumünsters, die sich in einer Vielzahl
von Handtaschendiebstählen, Rohheits- sowie Betäubungsmitteldelikten
widerspiegelte, festzustellen war, wurden polizeiliche Präsenz- und
Ermittlungsmaßnahmen intensiviert und in 2023 beibehalten.
Entwicklung im Kreis Rendsburg-Eckernförde
Im Landkreis Rendsburg-Eckernförde sind die zur Kriminalstatistik erfassten
Straftaten im Vergleich zum Vorjahr auf 12.287 Fälle gestiegen.
Die Aufklärungsquote im Kreisgebiet Rendsburg-Eckernförde stieg auf 53,8 %.
Im 10-Jahres-Vergleich ist eine niedrige Belastung festzustellen. Daher verläuft die Kriminalitätsentwicklung im Kreis Rendsburg-Eckernförde eher homogen.
Die Jugendkriminalität bleibt für die Polizeidirektion Neumünster ein Schwerpunkt
polizeilicher Arbeit. Im Kreis Rendsburg-Eckernförde ist analog zum Landestrend ein
Anstieg des Anteils minderjähriger Tatverdächtiger an der Gesamtzahl aller
Tatverdächtiger festzustellen. Die Stadt Neumünster verzeichnet einen Rückgang.
Die auch im Bundestrend auffällig ansteigenden Tatverdächtigenzahlen bei Kindern
und Jugendlichen könnten durch den sogenannten Corona-Nachholeffekt erklärt
werden. Die für diese Altersgruppe typischen Normüberschreitungen waren während
der Pandemie nur begrenzt möglich und werden nun verstärkt ausgelebt.
In der Stadt Neumünster liegt der Anteil bei 13,9 %. Im Kreis Rensburg-Eckernförde
liegt der Anteil bei 17,7 % und damit über dem Landesdurchschnitt (14,6 %).
Bei den Delikten dominieren die jugendtypischen Straftaten wie Ladendiebstahl,
einfache Körperverletzungen und Betäubungsmitteldelikte.
Die ausführliche Kriminalitätsstatistik steht als Download zur Verfügung:
https://www.schleswig-holstein.de/DE/landesregierung/ministerien-behoerden/POLIZEI/DasSindWir/PDen/Neumuenster/pdNeumuenster_index.html
Sönke Petersen
Pressesprecher der Polizeidirektion Neumünster
Rückfragen bitte an:
Polizeidirektion Neumünster
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