Polizei Osthessen hat die Sicherheit „Schwächerer Verkehrsteilnehmer“ im Blick – Hessenweite Aktionswochen
Osthessen. Die sogenannten "Schwächeren Verkehrsteilnehmer" - dazu zählen Fußgänger, Radfahrende und Fahrende von Elektrokleinstfahrzeugen - sind im Straßenverkehr erhöhten Gefahren ausgesetzt, denn sie sind im Vergleich zu motorisierten Verkehrsteilnehmern erheblich weniger geschützt. Mit zielgerichteten Kontrollen hat sich die osthessische Polizei, in Zusammenarbeit mit Ordnungsbehörden verschiedener Kommunen, in den vergangenen zwei Wochen (20.05. bis 02.06.) verstärkt diesem Thema gewidmet.
Die Situation in Zahlen
In modernen Autos oder Lastkraftwagen ist heutzutage eine Vielzahl technischer Sicherheitsausstattung - wie Airbag oder ABS - verbaut. Außerdem bietet bei diesen Fahrzeugen die Blechkarosse einen gewissen Schutz im Falle des Unfalls. Das ist bei "Schwächeren Verkehrsteilnehmern" anders. Sie sind erheblich weniger geschützt. Aus diesem Grund sind die Folgen bei einem Verkehrsunfall für sie oftmals gravierend - nicht selten kommt es zu schweren und mitunter tödlichen Verletzungen. So ereigneten sich auf den osthessischen Straßen im Jahr 2022 133 Verkehrsunfälle in die Fußgänger involviert waren. 103 Personen wurden dabei verletzt. Bei den Fahrradunfällen zeichnet sich ein ähnliches Bild ab. So wurden 2022 185 Fahrradunfälle polizeilich registriert, bei denen ein Fahrer tödlich, 37 schwer und 117 leicht verletzt wurden. In 102 Fällen waren im gleichen Jahr Pedelecs an Verkehrsunfällen beteiligt, wobei 98 Personen zu Schaden kamen. Elektrokleinstfahrzeuge werden in der Verkehrsunfallstatistik nunmehr seit zwei Jahren erfasst. Im Jahr 2022 ereigneten sich 25 Unfälle unter deren Beteiligung mit 21 Verunglückten. Für das Jahr 2023 ist eine steigende Tendenz zu beobachten.
Prävention im Vordergrund
Um Verkehrsunfälle mit "Schwächeren Verkehrsteilnehmern" zu reduzieren, auf ein regelkonformes Verhalten aller Verkehrsteilnehmer - insbesondere an schutzwürdigen Örtlichkeiten, wie beispielsweise Schulen oder Kindergärten - hinzuweisen und diese Risikogruppe damit besser zu schützen, führt die Polizei regelmäßig Kontrollen durch. Bei der Verkehrssicherheitsarbeit wurde in den vergangenen beiden Wochen hierauf ein Hauptaugenmerk gelegt, wobei im Vordergrund der präventive Gedanke stand. In Gesprächen wurden "Schwächere Verkehrsteilnehmer" über die für sie bestehenden Gefahren im Straßenverkehr aufgeklärt. So gaben die Beamten beispielsweise Radfahrenden immer wieder Tipps, wie man mit dem Zweirad sicher im Straßenverkehr unterwegs ist und wie man sich besser schützen kann: etwa mit auffälliger, gut erkennbarer Kleidung oder dem Tragen eines Fahrradhelms. Darüber hinaus wurden alle Verkehrsteilnehmenden sensibilisiert, insbesondere an schutzwürdigen Örtlichkeiten die Verkehrsregeln sensibel zu befolgen und sich dort sehr rücksichtsvoll zu verhalten.
Kontrollergebnisse
Nicht immer stießen die Maßnahmen der Beamten auf Verständnis. Bei der Kontrolle eines E-Scooters ohne Versicherungskennzeichen am 24. Mai in Bad Hersfeld wurden die Polizisten plötzlich unvermittelt angegriffen. Einer der Beamten wurde dabei schwer verletzt, der Zweite leicht - wir berichteten: https://www.presseportal.de/blaulicht/pm/43558/5790198
Insgesamt wurden an mehreren osthessenweiten Kontrollstellen in den letzten beiden Wochen 552 Fahrzeuge und 780 Verkehrsteilnehmer kontrolliert. In knapp 250 Fällen gab es Grund zur Beanstandung, beispielsweise aufgrund nicht angelegter Sicherheitsgurte, fehlender oder unvorschriftsmäßiger Kindersicherung oder Handyverstößen. Die Beamten nahmen 61 Fahrräder unter die Lupe, um sich von deren ordnungsgemäßen Zustand zu überzeugen. Bei zwölf Rädern wurden Mängel festgestellt, beispielsweise fehlende Beleuchtungseinrichtungen.
Fazit
Es bleibt festzuhalten, dass die Kontrollen im Nahbereich von Schulen, Kindertagesstätten und anderen schutzwürdigen Örtlichkeiten zu zahlreichen positiven Rückmeldungen von Eltern, Erziehern, Lehrern aber auch kontrollierten Verkehrsteilnehmern führten. Das Polizeipräsidium Osthessen wird auch weiterhin mit zielgerichteten Maßnahmen die Sicherheit "Schwächerer Verkehrsteilnehmer" im Blick behalten.
(PB)
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