++ Kommission beschäftigt sich mit Unfallhäufungsstellen ++
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Kommission beschäftigt sich mit Unfallhäufungsstellen
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Rotenburg. Mit dem Verkehrsunfallgeschehen und den Unfallhäufungsstellen des vergangenen Jahres hat sich am Mittwochvormittag die Expertenrunde der Unfallkommission im Hause der Rotenburger Polizei beschäftigt. Als Leiterin des Einsatzbereichs der Polizeiinspektion Rotenburg begrüßte Polizeirätin Ann-Katrin Behr Vertreter des Landkreises, der Straßenbaubehörde, der Kommunen, des ADAC und der Verkehrswachten. Dieser Kreis beriet darüber, wie man Unfallzahlen senken und mehr Sicherheit im Straßenverkehr produzieren kann.
Bevor es an die eigentliche Analyse der neuen Unfallhäufungsstellen ging, erläuterte Polizeihauptkommissar Michael Holsten die aktuelle Unfallstatistik. Mit 5981 Verkehrsunfällen, von denen sich 649 auf der Autobahn 1 zwischen den Anschlussstellen Posthausen und Rade ereigneten, verzeichnete die Polizei 2023 einen Anstieg um etwa 10 Prozent. In 702 Fällen kamen Personen zu Schaden. Bei 119 schweren Unfällen starben 11 Menschen, 130 erlitten schwere Verletzungen.
Hauptunfallursachen bleiben "unangepasste bzw. überhöhte Geschwindigkeit" und "mangelnder Sicherheitsabstand". Häufig endete die Fahrt auf einer Landstraße im Landkreis Rotenburg an einem Straßenbaum. Fehler beim Überholen, falsches Abbiegen und Vorfahrtsverletzungen spielten bei der Betrachtung schwerer Unfälle eine eher untergeordnete Rolle.
Mehr als jeder dritte Verkehrsunfall (38 Prozent) im Landkreis Rotenburg war ein Wildunfall. 2.190 Mal (2023: 1769) kam es zu Kollisionen mit Tieren auf der Fahrbahn. Das ist eine enorme Steigerung von 23,8 Prozent und erklärt auch die Steigerung der Gesamtunfälle. Meistens bleibt es bei Wildunfällen bei einem Blechschaden. Trotz vielfältiger, präventiver Aktionen ist es über Jahre nicht gelungen, die Anzahl dieser Verkehrsunfälle zu minimieren.
Unfallfluchten sind immer noch kein Kavalierdelikt. Trotzdem entfernten sich in 1.021 Fällen Unfallverursacher vom Unfallort, ohne sich um den angerichteten Schaden zu kümmern. 410 dieser Taten, also rund 40 Prozent, konnten die Unfallermittler aufklären.
Die Anzahl der Fahrradunfälle (243) ist um 12,3 Prozent gesunken und liegt etwa im 10 Jahres-Mittelwert (231). In 50 Fällen waren Pedelecs bzw. E-Bikes beteiligt. Unfälle durch Fahrerinnen und Fahrer von E-Scootern tauchen in der Statistik bislang noch selten auf.
Dass die Arbeit der letzten Kommission Früchte getragen hat, wusste Holsten in einem Rückblick zu berichten. Vier von acht Unfallhäufungsstellen aus 2022 gelten als entschärft:
Im Einmündungsbereich B 71/ K 130 in Brauel sorgten STOP-Schilder, Markierungen zur Einengung der Fahrbahn und Leitbaken für mehr Aufmerksamkeit. Mit ähnlichen Maßnahmen gelang es an der Kreuzung B 71/K 209/Kurze Straße in Brockel die Unfallzahlen zu senken. Eine sogenannte Waschbrett-Markierung verdeutlichte den Verkehrsteilnehmern die Gefährlichkeit an dieser Stelle. Im Einmündungsbereich B 74/K 224 in Veersebrück konnten die Sichtverhältnisse durch Beschneiden der Vegetation verbessert werden. 2022 kam es dort zu 8 Unfällen, 2023 waren es nur noch zwei. Am Kreisel an der Verdener Straße in Rotenburg kam es häufig zu Kollisionen, hauptsächlich mit Radfahrern. Durch besondere Verkehrsüberwachung durch die Polizei entspannte sich hier die Situation.
Auf diese Unfallhäufungsstelle aus 2023 richtete die Kommission anschließend ihr Augenmerk:
1. Bremervörde, Einmündung B 71/B 495 (Ebersdorfer Straße) -
2. Bremervörde, B 71 (Neue Straße), Kreuzung Huddelberg/Ritterstraße
3. Gnarrenburg, L 122 (Hindenburgstraße), Kreisel Hermann-Lamprecht-Straße
4. K 119 zwischen Granstedt und Rockstedt
5. Zeven-Aspe, L 131 (Scheeßeler Straße) Einmündung Tulpenweg
6. Gemarkung Sottrum, B 75, A1-Anschlussstelle Stuckenborstel i.R. Bremen
7. Gemarkung Rotenburg, B 440/ K 206 (Bullenseekreuzung)
8. Gemarkung Bothel, K 209 in Richtung B 440
9. Rotenburg, B 71 (Harburger Straße), Einmündung Auf dem RuschAm grünen Tisch und in nachfolgenden Beratungsterminen vor Ort wird die Expertenrunde wieder Maßnahmen zur Entschärfung dieser Stellen festlegen.
Rückfragen bitte an:
Polizeiinspektion Rotenburg
Pressestelle
Heiner van der Werp
Telefon: 04261/947-104
E-Mail: pressestelle(at)pi-row.polizei.niedersachsen.de