Polizei Münster: Schlag gegen internationalen Drogenhandel – Polizei nimmt 34-jährigen Niederländer und zwölf Schmuggler fest
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Dicker Fisch im Netz: Die Polizei Münster hat einen 34-jährigen Niederländer als Kopf einer international agierenden Drogenbande festgenommen. Weitere acht Männer und vier Frauen sollen als Drogenkuriere agiert haben; auch sie sind mittlerweile festgenommen. Die Bande steht im Verdacht, gemeinsam im großen Stil Drogen über Jahre nach Deutschland und Dänemark geschmuggelt zu haben. "Beharrlichkeit und Ausdauer zahlen sich aus. Das haben unserer Ermittlerinnen und Ermittler in diesem Fall bewiesen", machte der Direktionsleiter Kriminalität Jürgen Dekker deutlich. "Unsere Ermittlungsarbeit beschränkt sich nicht nur auf die kleinen Dealer vor Ort. Wir wollen auch Strukturen dahinter aufdecken. Das ist in diesem Fall gelungen."
Bereits Mitte Februar 2023 hatte die Ermittlungskommission Spree des Polizeipräsidiums Münster nach enger Zusammenarbeit mit dänischen Polizeibehörden einen 25-jährigen Niederländer mit Wohnsitz in Gronau festgenommen. Der Mann hatte als Logistiker für verschiedene niederländische Täter aus der organisierten Kriminalität fungiert. Insgesamt wurden durch ihn Transportfahrten für mehr als eine Tonne verschiedener Betäubungsmittel, hauptsächlich Amphetamin und Kokain, organisiert. Die Abnehmer befanden sich sowohl im gesamten Bundesgebiet als auch im europäischen Ausland. Im Januar 2024 wurde der 25-Jährige durch das Landgericht Münster bereits zu einer mittlerweile rechtskräftigen Freiheitsstrafe von 9 Jahren und 9 Monaten verurteilt.
Die Ermittler ließen nicht locker und verfolgten weitere Spuren aus diesem Verfahren. So kamen sie auf die Spur eines 34-jährigen Niederländers, der eine Villa in Gronau bewohnte. In enger und intensiver Zusammenarbeit mit den niederländischen Polizeibehörden konnte der Tatverdacht gegen ihn erhärtet und er als einer der Hintermänner international agierender Drogenschmuggler identifiziert werden. Er steht im dringenden Verdacht, seit 2020 mehrfach im Monat Amphetamin im hohen dreistelligen Kilogrammbereich an verschiedene Abnehmer in Dänemark und Deutschland geliefert zu haben. Für den Transport der Betäubungsmittel griff die Tätergruppierung auch auf speziell präparierte Schmuggelfahrzeuge zurück.
Gegen den 34-Jährigen wurde beim Amtsgericht Münster Ende Januar (25.01.) ein Haftbefehl und ein Vermögensarrest in Höhe von mehr als einer Million Euro erwirkt. Am 24.02.2024 konnte der 34-Jährige am Düsseldorf Flughafen nach Rückkehr aus einem Urlaub in Dubai durch Kräfte des Polizeipräsidiums Münster festgenommen werden. Im Anschluss durchsuchten Ermittler seine Villa in Gronau. Neben einer Uhr im Wert von rund 43.000 Euro, die der 34-Jährige bei seiner Festnahme trug, konnten eine Vielzahl an hochwertigen Schmuckstücken sowie zwei Autos gesichert werden. Auch die Villa in Gronau mit einem Wert von ca. 750.000 Euro und mehrere Konten wurden gesichert. Anfang August beginnt die Hauptverhandlung gegen den 34-Jährigen vor dem Landgericht Münster.
Die umfangreichen Ermittlungen führten die Polizisten zu acht weiteren Männern und vier Frauen, die als Betäubungsmittelkuriere für die Gruppierung arbeiteten und mittlerweile festgenommen werden konnten. Die Festnahmen erfolgten an verschiedenen Orten, sowohl in den Niederlanden als auch in Faro (Portugal) und Deutschland. Mehrere Kuriere aus den Niederlanden wurden zuletzt im Juni 2024 nach Deutschland überstellt. Unter den Festgenommenen ist auch ein 64-jähriger Deutscher aus Freren, der mit seinem Wohnmobil große Mengen Amphetamin transportierte. Das Landgericht Münster verurteilte den Mann bereits zu fünf Jahren Freiheitsstrafe.
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