Bundespolizeidirektion München: Schwer verletzt nach Stromunfall / 14-Jähriger kletterte auf Kesselwagen und griff in Oberleitung
Schwerste Verbrennungen erlitt ein 14-Jähriger, der am Donnerstagabend (4. Juli) in Wolfratshausen auf einen Kesselwaggon geklettert war und in die Oberleitung griff. Anschließend stürzte er rund fünf Meter zu Boden.
Der 14-jährige Kosovare und seine beiden 16-jährigen Begleiter hielten sich gegen 20:30 Uhr unberechtigt im Gleisbereich des Bahnhofs Wolfratshausen auf und kletterten nach derzeitigem Ermittlungsstand auf zwei abgestellte Kesselwaggons. Der 14-Jährige aus Wolfratshausen richtete seinen Oberkörper auf und griff in die Oberleitung, wodurch er einen Stromschlag erlitt und zu Boden stürzte. Während einer seiner Begleiter versuchte, ihm zu helfen, entfernte sich der andere, der, wie sich später herausstellte, ebenfalls schwere, aber nicht lebensbedrohliche Verletzungen erlitten hatte, vom Ort des Geschehens.
Eine unbeteiligte Zeugin hatte den Vorfall beobachtet und verständigte die Rettungskräfte. Eine Streife der PI Wolfratshausen befand sich in der Nähe des Bahnhofs und erreichte den Einsatzort schnell. Die Freiwillige Feuerwehr Wolfratshausen erdete die zwischenzeitlich abgeschaltete Oberleitung, so dass von dieser keine Gefahr mehr ausging. Nach der Erstversorgung des lebensgefährlich Verletzten wurde er mit dem Rettungshubschrauber in eine Münchner Klinik geflogen. Dort stellte sich heraus, dass 80 Prozent seiner Körperoberfläche verbrannt waren. Nach einer Notoperation stabilisierte sich sein Zustand.
Die Bundespolizei warnt eindringlich vor den Gefahren im Gleisbereich. Von der 15.000 Volt führenden Oberleitung kann auch ohne direkten Kontakt ein Lichtbogen überspringen. Bahnanlagen sind für den Aufenthalt - gleich aus welchem Grund - nicht geeignet. Sowohl im Gleisbereich als auch auf den Waggons besteht Lebensgefahr! Im Hinblick auf die bevorstehenden Sommerferien werden insbesondere Eltern gebeten, ihre Kinder auf die Gefahren hinzuweisen.
Rückfragen bitte an:
Sina Dietsch
Pressestelle
Telefon: 089 515550-1103
E-Mail: presse.muenchen@polizei.bund.de
Die Bundespolizeiinspektion München ist zuständig für die
polizeiliche Gefahrenabwehr und
Strafverfolgung im Bereich der Anlagen der Deutschen Bahn und im
größten deutschen
S-Bahnnetz mit über 210 Bahnhöfen und Haltepunkten auf 440
Streckenkilometern. Zum
räumlichen Zuständigkeitsbereich der Bundespolizeiinspektion München
gehören drei der vier
größten bayerischen Bahnhöfe. Er umfasst neben der Landeshauptstadt
und dem Landkreis
München die benachbarten Landkreise Bad Tölz-Wolfratshausen, Dachau,
Ebersberg, Erding,
Freising, Fürstenfeldbruck, Landsberg am Lech und Starnberg.
Sie finden unsere Wache im Münchner Hauptbahnhof unmittelbar neben
Gleis 26. Das Revier
befindet sich im Ostbahnhof in München und der Dienstsitz für die
nichtoperativen
Bereiche mit dem Ermittlungsdienst befindet sich in der Denisstraße
1, rund 700m
fußläufig vom Hauptbahnhof entfernt. Zudem gibt es Diensträume in
Pasing und
Freising.
Telefonisch sind wir rund um die Uhr unter 089 / 515550 - 1111 zu
erreichen.
Weitere Informationen erhalten Sie unter
oder oben genannter Kontaktadresse.