Bestmögliche Unterstützung für Angehörige von Verstorbenen: Polizei Münster bildet 30 Opferbetreuende aus
Ein Mensch verstirbt. Bei einem Verkehrsunfall, einem Unglück oder als Folge einer Straftat. Plötzlich aus dem Leben gerissen, fehlt jemand von heute auf morgen für immer in seinem persönlichen Umfeld. Seinen Angehörigen, Freunden und Be-kannten. Ein Ereignis, das schrecklicher für Betroffene kaum sein kann. Regelmäßig ist die Polizei in solchen Fällen im Einsatz. Eine der schwersten Aufgaben dabei: Das schreckliche Ereignis muss kommuniziert werden. Angehörige müssen die belastende Nachricht erfahren. Es ist ein extrem belastendes Unterfangen für alle Beteiligten. Die Polizei Münster hat jetzt 30 speziell geschulte Opferbetreuende ausgebildet, um Angehörige von Verstorbenen bestmöglich zu unterstützen. Die Betreuerinnen und -betreuer nehmen künftig die wichtige Aufgabe der Todesbenachrichtigungen im Rahmen eines Bereitschaftsdienstes wahr und stehen Hinterbliebenen in den ersten, oft schwersten Momenten ihres Lebens zur Seite.
Dass die Arbeit der Opferbetreuenden ein wichtiges Thema ist, bekräftigte auch Maria del Carmen Fernandez Mendez, Verkehrsreferentin im Ministerium des Innern des Landes Nordrhein-Westfalen, die das Polizeipräsidium Münster am Dienstag besuchte. "Der Opferschutz liegt uns als Polizei, mir persönlich aber auch Herrn Minister Reul sehr am Herzen. Solche Besuche wie heute bei der Polizei Münster sind mir wichtig. Ich freue mich sehr, die Kolleginnen und Kollegen, die diese schwierige und verantwortungsvolle Aufgabe wahrnehmen, kennenlernen zu dürfen und mit ihnen ins Gespräch kommen.", erläuterte Maria del Carmen Fernandez Mendez. "Es ist spannend und beeindruckend zu erfahren, was die Motivation ist, eine solch besondere Aufgabe wahrzunehmen."
"Oftmals trifft es Familienangehörige völlig unvorbereitet. Wir möchten, dass die Menschen in diesen Momenten nicht alleine sind. Unsere Opferbetreuer wurden speziell geschult, um die Todesbenachrichtigung nicht nur respektvoll zu überbringen, sondern den Hinterbliebenen auch mit Rat und Tat zur Seite zu stehen.", machte Polizeipräsidentin Alexandra Dorndorf deutlich. "Eine sensible und professionelle Betreuung der Hinterbliebenen im schrecklichen Moment eines Todesfalles ist von zentraler Bedeutung."
Bei dem Termin am Dienstag waren neben fünf der neuen Opferbetreuerinnen und -betreuer auch weitere Referenten vor Ort. Im gemeinsamen Gespräch wurden Erfahrungen und auch Erwartungen ausgetauscht.
Die Opferbetreuer werden künftig rund um die Uhr zur Verfügung stehen und den Betroffenen - zum Beispiel im Falle eines tödlichen Verkehrsunfalls - zur Seite stehen. Eine fachliche Weiterbildung erfolgte in Form von Rollenspielen und dem gemeinsamen Austausch. Regelmäßige und verpflichtende Supervisionen sind ebenfalls Bestandteil der Arbeit der Opferbetreuer.
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