241114-2. Polizei nimmt Geschwindigkeits- und Aggressionsdelikte ins Visier – Bilanz der ProVida-Woche
Zeiten: 06. bis 13.11.2024
Orte: Hamburger Stadtgebiet und Bundesautobahnen
ProVida-Besatzungen (Proof-Video-Data) der Verkehrsdirektion Innenstadt/West (VD 2) führten seit Mitte letzter Woche Verkehrskontrollen zur Bekämpfung und Verfolgung aggressiven Fahrverhaltens sowie von Geschwindigkeits- und Abstandsverstößen durch. Mehrere Kraftfahrzeugfahrende müssen unter anderem mit zum Teil mehrmonatigen Fahrverboten sowie Eintragungen im Fahreignungsregister (FAER) aufgrund erheblicher Geschwindigkeitsverstöße rechnen.
Aggressive Fahrweise, nicht angepasste Geschwindigkeit und das Unterschreiten des Sicherheitsabstandes im Straßenverkehr sind nach wie vor Hauptunfallursachen auf Hamburgs Straßen. Nicht selten führen Regelverstöße zu Verkehrsunfällen mit zum Teil erheblichen Verletzungen der Kraftfahrzeugfahrenden, aber auch unbeteiligten Menschen.
Mit den mit Mess- und Kamerasystemen ausgerüsteten zivilen Fahrzeugen wurden insgesamt 129 Fahrzeuge und 139 Insassinnen und Insassen angehalten und überprüft.
Im Einzelnen kam es dabei unter anderem zu folgenden Verstößen:
- 107 x überhöhte Geschwindigkeit (davon 81 im Fahrverbotsbereich)
- 2 x Fahren ohne Fahrerlaubnis
- 2 x Verstoß gegen das Pflichtversicherungsgesetz
- 3 x Missachtung des Mindestabstands
- 2 x verbotswidrige Nutzung eines Mobiltelefons
- 9 x Missachtung des Rotlichts
- 12 x sonstige VerkehrsordnungswidrigkeitenAußerdem stellten die Polizistinnen und Polizisten sieben Mängelmeldungen zum Beispiel wegen nicht mitgeführter Fahrzeugpapiere/Führerscheine oder technischer Mängel an den Kraftfahrzeugen aus.
Im Zuge der Kontrollen kam es beispielhaft zu folgenden Besonderheiten:
Gleich am ersten Tag fiel einer Videowagenbesatzung gegen 10:35 Uhr ein 32-Jähriger auf, der mit seinem 3er-BMW die Bundesstraße 75 (B 75) in Richtung Innenstadt mit Spitzengeschwindigkeiten von bis zu 154 km/h statt der erlaubten 80 km/h befuhr. Den bereits im Vorhinein wegen Verkehrsdelikten auffällig gewordenen Mann erwarten ein Bußgeld in Höhe von 1.400 Euro, drei Monate Fahrverbot sowie zwei Punkte im FAER.
Ebenfalls auf der B 75 fiel einer ProVida-Besatzung am Freitagabend ein Citroen C3 auf, da dieser die Bundesstraße mit bis zu 126 km/h statt der zulässigen 80 km/h befuhr. Der Fahrer ignorierte die Anhaltesignale und flüchtete vor dem Zivilwagen mit bis zu 183 km/h statt der erlaubten 80 km/h. Der Citroen konnte wenig später, geparkt zwischen Lkw auf dem Parkplatz einer Stillhorner Raststätte (Wilhelmsburg), festgestellt werden. Anschließende Ermittlungen führten die Beamtinnen und Beamten auf die Spur eines 24-Jährigen, der den Pkw gefahren sein soll. Weiterhin stellte sich heraus, dass das Auto offenbar nicht, wie vereinbart, pünktlich an die Vermietungsfirma zurückgegeben wurde und der Mann nicht im Besitz einer Fahrerlaubnis ist. Zudem entdeckten die Polizistinnen und Polizisten gestohlene Kennzeichen im Kofferraum des Citroen. Neben den Ordnungswidrigkeitenverfahren leiteten die Beamtinnen und Beamten daher entsprechende Strafverfahren ein.
Eine Videomessung am späten Montagabend überführte einen 24-Jährigen, wie dieser die Neue Elbbrücke stadtauswärts mit 141 km/h statt der zulässigen 50 km/h befuhr. Darüber hinaus stellten die Beamtinnen und Beamten fest, dass für den BMW kein Versicherungsschutz bestand. Da der Fahrer keine schlüssigen Angaben zur Herkunft des Autos machen konnte, wurde dieses nicht nur zwangsentstempelt, sondern auch zur Eigentumssicherung sichergestellt.
Vorgestern, um 22:18 Uhr, maßen Einsatzkräfte einen 41-jährigen Taxifahrer, der den Stellingentunnel (BAB 7) in Richtung Flughafen zunächst mit 151 km/h bei zulässigen 80 km/h befuhr und sein Fahrzeug hinter dem Autobahndreieck Nordwest auf 152 km/h beschleunigte. Den Berufskraftfahrer erwarten ein Bußgeld von 2.800 Euro, ein dreimonatiges Fahrverbot sowie vier Punkte im FAER.
Unabhängig von den ProVida-Kontrollen fiel Zivilfahnderinnen und -fahndern des Polizeikommissariats 38 gestern Abend ein Mercedes auf, dessen Fahrer zunächst die August-Krogmann-Straße mit augenscheinlich überhöhter Geschwindigkeit befuhr und eine dortige Ampelkreuzung mutmaßlich vorsätzlich bei Rot passierte. Anschließend lenkte der Mann den Mercedes mit Geschwindigkeiten von über 150 km/h über den Berner Heerweg und überholte hierbei andere Fahrzeuge sowohl links als auch rechts. Im Bereich der Berner Brücke (Farmsen-Berne/Rahlstedt) gelang es den zivilen Einsatzkräften, den Pkw anzuhalten. Dessen Fahrer konnte im weiteren Verlauf als 19-Jähriger identifiziert werden, der sich damit noch in der Probezeit befindet. Gegen den jungen Mann wurde unter anderem ein Strafverfahren wegen des Verdachts eines verbotenen Kraftfahrzeugrennens als Alleinfahrer eingeleitet. Darüber hinaus beschlagnahmten die Polizistinnen und Polizisten den Führerschein des Mannes und stellten den Fahrzeugschlüssel sicher.
Für die Sicherheit auf Hamburgs Straßen wird die Polizei auch zukünftig gleichgelagerte Einsätze durchführen.
Zim.
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