Linden: Aufmerksame Nachbarin verhindert Trickdiebstahl
Das richtige Bauchgefühl bewies eine aufmerksame Nachbarin am 7.11. in Linden. Sie bemerkte gegen 15.35 Uhr zwei fremde Männer auf dem Hof ihrer Nachbarn, die Situation schien ihr dabei komisch. Aus ihrer Wohnung heraus beobachtete sie zunächst, wie ein Mann ihren Nachbarn auf dem Hof ansprach und dabei offensichtlich versuchte, ihn abzulenken. Sie nahm dabei wahr, wie der zweite Mann nach einem unauffälligen Handzeichen seines Mittäters die Ablenkung nutzte, um unbemerkt in das Haus des über 80-jährigen Ehepaars zu gelangen.
Die Zeugin fertigte zunächst Aufnahmen der Unbekannten mit ihrem Handy und ging auf den Hof. Sie sprach die Kriminellen an, welche daraufhin sofort gemeinsam wegrannten. Sie verständigte die Polizei. Die wachsame Nachbarin hatte damit einen Trickdiebstahl in letzter Sekunde verhindert, der Komplize hatte sich bereits in den Wohnräumen des Ehepaars umgesehen, jedoch noch nichts mitgenommen.
Mit einem Audi A 5 oder A 7 flohen die beiden Diebe von der Hauptstraße in Leihgestern in Richtung Pohlheim-Watzenborn-Steinberg.
Einer der beiden Flüchtigen hatte eine dickliche Statur und dunkle, kurze, gelockte Haare. Er trug einen dunklen Kapuzenpullover, eine dunkle Jogginghose und dunkle Turnschuhe mit schwarzer Sohle.
Sein Komplize war dünn, hatte kurze, dunkle Haare und einen dunklen Dreitagebart. Er hatte eine weiße Kappe auf, trug einen dunklen Blazer mit Anstecknadel am Kragen und darunter ein dunkles Oberteil sowie eine dunkle Jogginghose, dunkle Turnschuhe mit weißer Sohle und graue Handschuhe.
Die Kriminalpolizei bittet um Mithilfe: Wer hat die Diebe vor oder nach der Tat bemerkt? Wer hat etwas Verdächtiges beobachtet? Sind die beiden auch an anderer Stelle aufgefallen? Wer kann Angaben zur Identität der Diebe machen?
Die Ermittler suchen Zeugen und bitten um Hinweise an die Kriminalpolizei unter der Telefonnummer 0641/7006-6555.
Trickdiebe sind kreativ und bedienen sich verschiedenster Legenden, um ihre Opfer zu täuschen. Sie versuchen mit unterschiedlichen Maschen, Zutritt zu Wohnräumen zu erlangen und Wertgegenstände ihrer Opfer zu ergaunern.
Um nicht Opfer zu werden, empfiehlt die Polizei:
Schauen Sie sich Besucher vor dem Öffnen der Tür durch den Türspion oder durch das Fenster genau an. Öffnen Sie die Tür nur bei vorgelegtem Sperrriegel. Lassen Sie keine Fremden in Ihre Wohnung. Bestellen Sie Unbekannte zu einem späteren Zeitpunkt wieder, wenn eine Vertrauensperson anwesend ist. Wehren Sie sich energisch gegen zudringliche Besucher, sprechen Sie sie laut an oder rufen Sie um Hilfe. Treffen Sie mit Nachbarn, die tagsüber zu Hause sind, die Vereinbarung, sich bei unbekannten Besuchern an der Wohnungstür gegenseitig Beistand zu leisten. Verlangen Sie von Amtspersonen grundsätzlich den Dienstausweis und prüfen Sie ihn sorgfältig auf Druck, Foto und Stempel. Rufen Sie im Zweifel vor dem Einlass die entsprechende Behörde an. Suchen Sie deren Telefonnummer selbst heraus. Lassen Sie nur Handwerker in Ihre Wohnung, die Sie selbst bestellt haben oder die von der Hausverwaltung angekündigt worden sind. Das gleiche gilt für vermeintliche Vertreter der Stadtwerke.
Letztlich gilt: Informieren Sie sofort die Polizei, wenn Sie ähnliche, verdächtige Wahrnehmungen machen.
Pierre Gath, Pressesprecher
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