Bredtstedt: Nach Schockanruf – Vollendeter Betrug durch falschen Polizeibeamten

Gestern Vormittag (07.05.2025) kam es in Bredstedt zu einem vollendeten Betrug durch einen falschen Polizeibeamten. Einer Bredstedter Seniorin entstand hierbei ein Schaden im unteren fünfstelligen Bereich. Die Geschädigte erhielt vormittags den Anruf eines angeblichen Polizeibeamten, der ihr mitteilte, dass ihr Sohn in einen Verkehrsunfall mit einem Kind verwickelt worden sei. Das Kind schwebe nun in Lebensgefahr. Ihr Sohn habe bereits einen Anwalt beauftragt und man benötige nun eine Kaution. Nachdem die Seniorin angab, nur über einen kleinen dreistelligen Bargeldbetrag im Hause zu verfügen, wurde durch den Anrufer gezielt nach Schmuck gefragt. In der Zwischenzeit wurde das Telefonat an den angeblichen Anwalt des Sohnes weitergereicht. Der Anwalt zeigte der Geschädigten auf, dass ihr Sohn für sechs Monate in Haft müsse, wenn die Kaution nicht bezahlt werde. Im weiteren Verlauf sei die Rentnerin dazu aufgefordert worden, den Schmuck und das Bargeld in eine Tüte oder einen Karton zu legen. Während des gesamten Gesprächs wurde sie darauf hingewiesen, dass sie mit niemandem sprechen und nicht auflegen solle. Nach Absprache eines mit dem Anrufer vereinbarten Codewortes übergab die Geschädigte das Geld und den Schmuck in einer Tüte an einen Abholer, der an einem vereinbarten Ort auf sie wartete. Die Person nahm die Tüte entgegen und entfernte sich wortlos in Richtung Norden. Währenddessen befand sich die Seniorin mit dem Anrufer immer noch im Telefongespräch. Als die Geschädigte zurück ins Haus gegangen war, sei sie skeptisch geworden und rief die Polizeistation in Bredstedt an, um sich nach dem vom Anrufer beschriebenen Unfall zu erkundigen. Dort wurde ihr mitgeteilt, dass es einen solchen Unfall nicht gegeben hat. Der Anrufer selbst sprach hochdeutsch und hat sehr schnell gesprochen. Den Abholer hingegen konnte durch die Geschädigte wie folgt beschrieben werden: - Männlich - 40-45 Jahre alt - Kräftige Statur - 1,65-1,70 Meter groß - Nordeuropäisches Erscheinungsbild - Dunkel gekleidet mit Parka und MützeDie Kriminalpolizei Husum sucht in diesem Zusammenhang nun Zeugen und Hinweisgeber, welche am Mittwochvormittag (07.05.2025) gegen 11:30 Uhr im Bereich der Gerichtstraße in Bredstedt eine Person gesehen haben, auf die die Personenbeschreibung zutrifft. Wer Hinweise in dieser Sache geben kann wird gebeten, sich unter der 04841 8300 oder per E-Mail an Husum.KPSt@polizei.landsh.de zu melden. Tipps der Polizei: Die Polizei wird Sie niemals um Geldbeträge bitten. Die Polizei ruft Sie niemals unter der Polizeinotruf-Nummer 110 an. Das tun nur Betrüger. Sind Sie sich unsicher, wählen Sie die Nummer 110. Benutzen Sie dabei aber nicht die Rückruftaste, da Sie sonst möglicherweise wieder bei den Betrügern landen, sondern wählen Sie die Nummer selber. Sie können sich aber auch an das örtliche Polizeirevier wenden. Erzählen Sie den Beamten von den Anrufen. Am besten ist, wenn Sie die Nummer Ihrer örtlichen Polizeibehörde sowie die Notrufnummer 110 griffbereit am Telefon haben, damit Sie sie im Zweifelsfall selber wählen können. Sprechen Sie am Telefon nie über Ihre persönlichen und finanziellen Verhältnisse. Lassen Sie sich am Telefon nicht unter Druck setzen. Geben Sie Betrügern keine Chance, legen Sie einfach den Hörer auf. Nur so werden Sie Betrüger los. Das ist keinesfalls unhöflich! Auflegen sollten Sie, wenn: - Sie nicht sicher sind, wer anruft. - Sie der Anrufer nach persönlichen Daten und Ihren finanziellen Verhältnissen fragt, z.B. ob Sie Bargeld, Schmuck oder andere Wertgegenstände im Haus haben. - Sie der Anrufer auffordert, Bargeld, Schmuck oder andere Wertgegenstände herauszugeben, bzw. Geld zu überweisen, insbesondere ins Ausland. - Sie der Anrufer unter Druck setzt. - Der Anrufer Sie dazu auffordert, zu Fremden Kontakt aufzunehmen, z.B. zu einem Boten, der Ihr Geld und Ihre Wertsachen mitnehmen soll.Glauben Sie Opfer eines Betrugs geworden zu sein? Wenden Sie sich sofort an die örtliche Polizeidienststelle und erstatten Sie Anzeige. Weitere Informationen zum Thema "Falscher Polizeibeamter" finden Sie unter: http://www.polizei-beratung.de/themen-und-tipps/betrug/betrug-im-namen-der-polizei/ Die Polizei bietet interessierten Gruppen & Vereinen Vorträge zu diesem Thema an, die dahingehend sensibilisieren, nicht Opfer einer solchen Straftat zu werden. Bei Interesse melden Sie sich bitte bei der Polizeidirektion Flensburg: Telefon: 0461 484-2141 E-Mail: SG14.Flensburg.PD@polizei.landsh.de Rückfragen bitte an: Polizeidirektion Flensburg Norderhofenden 1 24937 Flensburg Til Schulz Telefon: 0461 484 2009 E-Mail: Pressestelle.flensburg.pd@polizei.landsh.de