Konsum synthetischer Drogen bei Jugendlichen – Präventions-Kampagne zum Weltdrogentag
Aus Anlass des Weltdrogentags am 26. Juni starten die Polizeidirektion Osnabrück und das Regionale Landesamt für Schule und Bildung (RLSB) Osnabrück in dieser Woche eine Präventions-Kampagne im Kampf gegen synthetische Drogen und Suchtproblematiken an Schulen. So soll unter anderem auf den Social-Media-Accounts der Polizei, Schulen und des RLSB Osnabrück auf die Gefährlichkeit von synthetischen Drogen hingewiesen werden. Darüber hinaus werden die Schulen in dieser Woche das Thema Sucht und Drogen behandeln. Insgesamt sind durch das RLSB Osnabrück rund 1000 Schulen im Nordwesten Niedersachsens mit Informationsmaterial versorgt worden. Außerdem hat im Rahmen dieser Kampagne der Verein "KEINE MACHT DEN DROGEN" aus München im Mai 2025 eine Fortbildung für Schulsozialarbeitende und Lehrkräfte - vom Teutoburger Wald bis zu den Ostfriesischen Inseln - veranstaltet. Der Verein fördert seit über 30 Jahren die Gesundheitsvorsorge von Kindern und Jugendlichen durch erfolgreiche Suchtpräventionsarbeit.
Allen voran geht es bei der Kampagne um die Gefahren beim Konsum von gefährlichen Cannabinoiden durch Jugendliche, unter anderem an Schulen. Das Rauschgift, auch bekannt als Görke oder Baller-Liquids, wird über die E-Zigaretten oder Vapes inhaliert und kann zu schweren gesundheitlichen Folgen und Abhängigkeiten führen.
"Wir wollen das Thema präventiv angehen, um die Jugendlichen vor den Gefahren von synthetischen Drogen zu warnen. Aber auch das Lehrpersonal sowie die Eltern wollen wir erreichen - und vor allem sensibilisieren", sagt Thomas Schippmann, Behördenleiter des Regionalen Landesamtes für Schule und Bildung Osnabrück. Laut Medizinern und Suchtexperten handelt es sich bei den derzeit kursierenden Szenedrogen um eine Mischung aus stimulierenden und halluzinogenen Stoffen, die erhebliche körperliche und psychische Schäden verursachen können. Neben akuten Halluzinationen und psychischen Störungen können auch Herz-Kreislauf-Probleme bis hin zum Herzstillstand hervorgerufen werden. Neben der schädlichen Wirkung kann die Droge eine Sucht und zugleich Einstiegsdroge sein, die in kurzer Zeit sowohl körperlich als auch psychisch abhängig machen kann.
"Wir wollen aufklären und nicht zuletzt auch kriminelle Karrieren verhindern, die durch den Konsum von Rauschgift entstehen können. Jugendliche müssen bestmöglich geschützt werden, um nicht auf die schiefe Bahn zu geraten. Suchtprävention geht alle an. Gerade im jungen Alter sind Menschen besonders anfällig. Die gemeinsame Aktion der Schulbehörde mit der Polizei sendet dabei ein wichtiges Signal!", so Friedo de Vries, Präsident der Polizeidirektion Osnabrück.
Auch wenn die aktuellen Zahlen an Schulen keinen Grund zur Sorge geben, wollen die Behörden präventiv auf das Thema direktionsweit hinweisen. Die Zahl der Rauschgiftdelikte insgesamt in der Direktion lag im Jahr 2024 bei 4.518 Straftaten - ein deutlicher Rückgang im Vergleich zum Vorjahr mit 7.001 Fällen, allen voran wegen der teilweisen Legalisierung von Cannabis.
Gemeinsames KI-Projekt vor einem Jahr gestartet
Bereits vor einem Jahr machten Polizei und RLSB Osnabrück in einem gemeinsamen Projekt auf sich aufmerksam. Zusammen mit der Friedensschule Osnabrück testen Siebt- und Achtklässler bis heute, wie demokratiefeindliche Inhalte im Internet mithilfe von KI enttarnt werden können. Aber auch das Erlernen des Umgangs mit KI ist Teil des bundesweit neuartigen Projektes. Noch dazu werden entsprechende Inhalte mit den Schülern diskutiert und aufgearbeitet, um auch das Verständnis von demokratischen Grundprinzipien, wie beispielsweise Rechtsstaatlichkeit und Meinungsfreiheit zu fördern.
Das Projekt ist auf mehrere Jahre ausgelegt und soll regelmäßig evaluiert werden, auch hinsichtlich einer Ausweitung auf weitere niedersächsische Schulen.
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Polizeidirektion Osnabrück
Marco Ellermann
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