Chemische Reaktion in Industriebetrieb – Feuerwehr Herdecke im langwierigen Einsatz
Ein weiterer Medieninhalt
Die Freiw. Feuerwehr Herdecke wurde am Donnerstagvormittag gegen 11:35 Uhr zu einem Einsatz in einem Industriebetrieb an der Wetterstraße alarmiert. Die Feuerwehr wurde telefonisch zu einer bestätigten starken Rauchentwicklung innerhalb eines Produktionsgebäudes alarmiert. Die Leitstelle alarmierte auf Grund des Meldebildes zu einem Brand in einem Gewerbebetrieb und gab für die Feuerwehr Stadtalarm.
Beim Eintreffen der Einsatzkräfte stellte sich die Lage wie folgt dar: In einer Produktionshalle war es aus bislang ungeklärter Ursache zu einer chemischen Reaktion in einem mit ca. 250kg gefüllten Produktionsbehälter gekommen. Die daraus resultierende Dampfentwicklung, welche noch bei Eintreffen der Feuerwehr bestand, führte zur Auslösung der Brandmeldeanlage. Ein offenes Feuer wurde nicht festgestellt - es handelte sich um eine ABC-Gefahrenlage in einem explosionsgeschützten Bereich.
Die Halle war bei Eintreffen der Feuerwehr bereits vollständig evakuiert. Gemeinsam mit der Betriebfeuerwehr wurde die Lage vor Ort erkundet. Messungen ergaben eine erhöhte Temperatur am betroffenen Produktionsbehältnis sowie eine erhöhte Gefahrstoffkonzentrationen - entsprechende Schutzmaßnahmen wurden sofort eingeleitet.
Ein Trupp unter Atemschutz kühlte das Produktionsbehältnis mit einem CO2-Löscher größerer Bauart, wodurch die Reaktion wirksam eingedämmt werden konnte. Insgesamt wurden 7 Einsatzkräfte unter Atemschutz und 2 Einsatzkräfte unter Filter in der Dekontamination eingesetzt.
Im Außenbereich wurde vorsorglich ein Löschangriff aufgebaut, ebenso eine Wasserversorgung sichergestellt. Parallel dazu richtete die Feuerwehr einen Dekontaminationsplatz ein, an dem alle eingesetzten Trupps nach ihrem Einsatz dekontaminiert wurden.
Zur fachlichen Unterstützung wurde ein externer Chemiker telefonisch hinzugezogen, der die Einsatzleitung beratend begleitete. Vor Ort standen dem Einsatzleiter die betrieblichen Fachkräfte zur Seite.
ABC-Einsätze zählen grundsätzlich zu den komplexesten und personalintensivsten Lagen im Feuerwehrdienst. "Die Sicherheit der Einsatzkräfte und der Bevölkerung hatte daher oberste Priorität. Alle Maßnahmen wurden sorgfältig abgewogen, abgestimmt und bewusst Schritt für Schritt umgesetzt", so der Einsatzleiter.
Abschließend wurde die Produktionshalle maschinell vollständig belüftet. Eine Gefahr für die umliegende Bevölkerung bestand zu keiner Zeit - im Vorfeld hatte die Feuerwehr eine sorgfältige Ausbreitungsanalyse durchgeführt. Auch die Mitarbeiter*innen auf dem Betriebsgelände waren ungefährdet.
Der arbeitsintensive Einsatz konnte gegen 17:00 Uhr beendet werden. Im Einsatz war ein kompletter Löschzug mit rund 30 Einsatzkräften. Zudem ein Rettungswagen der Johanniter und Kräfte der Polizei.
Die Feuerwehr Herdecke lobt ausdrücklich die sehr gute Zusammenarbeit mit der Unternehmensführung, die ebenfalls vor Ort war. Die Einsatzleitung wurde über den gesamten Einsatzverlauf hinweg sehr gut durch die betriebsseitigen Fachkräfte unterstützt.
Bei dem Produktionsprozess handelte es sich um einen Versuchsansatz zur Entwicklung eines neuen Produktes, daher dauert die unternehmensinternen Analysen zur Ursachenermittlung noch an.
Bildquelle Feuerwehr Herdecke.
Das Bild darf ausschließlich in Zusammenhang mit diesem Einsatz veröffentlicht werden.
Rückfragen bitte an:
Feuerwehr Herdecke
stv. Leiter der Feuerwehr, Pressestelle
Christian Arndt
Telefon: +49 (0)163 86 11 240
E-Mail: christian.arndt@feuerwehr-herdecke.de