Nach Signalraketenschuss mit Messern aufeinander losgegangen – zwei Festnahmen

Gestern Vormittag wurden Einsatzkräfte des Polizeiabschnitts 17 auf eine Auseinandersetzung in Wedding aufmerksam. Nach Abschluss eines vorherigen Einsatzes nahmen eine Polizistin und ein Polizist gegen 8:30 Uhr das Abfeuern einer Signalrakete am Leopoldplatz wahr. Nach bisherigen Erkenntnissen schoss ein 34-Jähriger die Signalrakete in Richtung eines 36-Jährigen und verfehlte diesen. Das Geschoss überquerte den Leopoldplatz und landete in der Müllerstraße in einer Baustelle. Es wurde niemand verletzt und es entstand auch kein Sachschaden. Im Anschluss kam es auf dem Vorplatz der alten Nazarethkirche zu einem Streit zwischen den beiden Männern, bei dem beide mit Küchenmessern aufeinander losgingen. Trotz wiederholter Stichbewegungen in Richtung des jeweils anderen Kontrahenten erlitten beide keinerlei Verletzungen. Als die Einsatzkräfte hinzueilten, soll sich der Jüngere in einem Moment, in dem die Sicht der Einsatzkräfte durch einen Zaun beeinträchtigt war, seines Messers entledigt haben. Auf die mehrfache mündliche Aufforderung der Kräfte, die Messer fallen zu lassen, reagierten die Männer vorerst nicht. Daraufhin entschloss sich ein Polizist, seine Dienstwaffe zu ziehen und sich in die entschlossene Sicherungshaltung zu begeben. Da die Tatverdächtigen der Aufforderung weiterhin nur sehr widerwillig nachkamen, brachten die Einsatzkräfte sie mit dem Einsatz von körperlichem Zwang zu Boden. Einsatzkräfte nahmen beide fest und beschlagnahmten das aufgefundene Küchenmesser des Älteren sowie die Abschussvorrichtung der Signalrakete, die der Jüngere zuvor in der Hand gehalten hatte. Das Küchenmesser des Jüngeren konnte am Einsatzort nicht mehr aufgefunden werden. Beide kamen zum Zwecke der erkennungsdienstlichen Behandlung in ein Polizeigewahrsam, das sie anschließend wieder verlassen durften. Sie müssen sich nun wegen des Verdachts der versuchten gefährlichen Körperverletzung verantworten. Ein Fachkommissariat der Polizeidirektion 1 (Nord) übernahm hierzu die weiteren Ermittlungen. Gegen beide wurde außerdem ein Ordnungswidrigkeitenverfahren wegen des Verstoßes gegen das Waffengesetz eingeleitet, da es sich bei dem Tatort am Leopoldplatz um eine geltende Waffen- und Messerverbotszone handelt. Gegen den 34-Jährigen wurde darüber hinaus ein Strafermittlungsverfahren wegen des Verdachts des Verstoßes gegen das Sprengstoffgesetz eingeleitet. In diesem Fall ist ein Fachkommissariat für Sprengstoffdelikte beim Landeskriminalamt mit den weiteren Ermittlungen betraut. Pressearbeit und Erreichbarkeit