Falscher Polizist erhält Haftbefehl
Ein Mann, der sich als Polizist ausgegeben hatte, befindet sich seit gestern mit einem Haftbefehl in der Justizvollzugsanstalt Moabit. Nach bisherigen Erkenntnissen rief ein bislang Unbekannter am vergangenen Freitag gegen 14 Uhr bei einer 73 Jahre alten Frau in der Unionstraße in Moabit an und drängte sie unter Vorwänden zur Herausgabe von Geld und Wertgegenständen. Die Frau legte daraufhin das Geld und die Gegenstände in eine Tüte vor ihre Wohnungstür. Etwa eine halbe Stunde später erschien der 27-Jährige, der Polizist sein sollte, bei der Seniorin und holte die Tüte ab. Ermittlerinnen und Ermittler des Fachkommissariats für Trickbetrug des Landeskriminalamts Berlin nahmen den Mann, kurz nachdem dieser die Tüte an sich genommen hatte, fest. Dabei versuchte er, ein Tierabwehrspray gegen die Polizeikräfte einzusetzen. Dies konnten die Kräfte durch Wegschlagen des Sprays verhindern. Bei der im Anschluss durchgeführten Wohnungsdurchsuchung fanden die Polizeikräfte
Beweismittel, darunter ein Pullover mit dem Aufdruck „Polizei“ und einem Hoheitsabzeichen der Polizei Berlin. Der Festgenommene wurde gestern auf Anordnung der Staatsanwaltschaft Berlin einem Bereitschaftsgericht vorgeführt und erhielt Haftbefehl wegen Betrugs. Anschließend wurde der 27-Jährige der Justiz übergeben.
Verbrecherinnen und Verbrecher rufen ältere Menschen an, um unter der Vorgabe, von der Polizei zu sein, ihr Vertrauen zu erschleichen.
Bei diesen Telefonaten “warnen” die Täterinnen oder Täter vor einer angeblich bevorstehenden Straftat (zum Beispiel Einbrecher in der Nachbarschaft oder korrupte Bankmitarbeiter) und versuchen so, hohe Geldsummen Schmuck und/oder Gold von den Betroffenen zu erlangen.
Hierbei können auch Telefonnummern im Display angezeigt werden, die scheinbar den Anschein erregen, zur Polizei zu gehören.
Die Polizei rät:
Allein die Anzeige einer scheinbar bekannten Rufnummer reicht zur Identifizierung eines Anrufers nicht aus. Notieren Sie sich die im Telefondisplay angezeigte Rufnummer, legen Sie auf beziehungsweise trennen Sie die Verbindung mit der entsprechenden Hörertaste und wählen anschließend selbst die „110“!
Bewahren Sie keine Wertgegenstände oder größeren Geldbeträge zu Hause auf!
Übergeben Sie keine Wertgegenstände an fremde Personen!
Die Polizei wird Sie niemals am Telefon auffordern, Auskünfte über Ihre Vermögensverhältnisse oder die Aufbewahrung von Wertsachen zu geben!
Ziehen Sie eventuell bei Bedarf Personen Ihres Vertrauens (beispielsweise Nachbarn, Hausmeister) hinzu – auch wenn der Anrufer Sie zur “Geheimhaltung” verpflichten will!
Bitten Sie darum, die Angelegenheit persönlich zu klären und lassen Sie sich von eintreffenden Polizisten (insbesondere in Zivil) die Polizeidienstausweise zeigen!
Unsere Präventionshinweise zu dieser Betrugsmasche finden Sie auch auf unserer Internetseite unter folgendem Link: https://www.berlin.de/polizei/aufgaben/praevention/betrug/artikel.788685.php
Wie die Dienstausweise der Polizei Berlin aussehen, können Sie unter folgendem Link einsehen: https://www.berlin.de/polizei/verschiedenes/artikel.89925.php
Weitere Hinweise finden Sie auch auf der Internetseite der Polizeiliche Kriminalprävention der Länder und des Bundes (ProPK) unter folgendem Link: https://www.polizei-beratung.de/themen-und-tipps/betrug/betrug-durch-falsche-polizisten/
Pressearbeit und Erreichbarkeit