Bewohner aus brennendem Haus gerettet – Polizeipräsident zeichnet Polizisten aus Leer aus
Kein alltäglicher Termin für zwei ostfriesische Polizeibeamte: Denn heute (24.10.25) erhielten der Polizeikommissar und seine Kollegin in Osnabrück am Sitz der Polizeidirektion eine hohe Auszeichnung. Friedo de Vries, Präsident der Polizeidirektion Osnabrück, sprach im Beisein von Inspektionsleiter Thomas Memering den beiden im Namen des Landes Niedersachsen eine sogenannte Belobigung für ihr couragiertes Handeln bei einem Einsatz im August 2025 aus. Ein Einsatz, der Menschenleben rettete.
De Vries: "Sie sind wahre Lebensretter! Durch das schnelle und beherzte Einschreiten haben Sie Schlimmeres verhindert. Ihr selbstloser Einsatz verdient größte Anerkennung und höchste Wertschätzung."
Was war passiert?
In der Nacht zum 29. August 2025 kam es in Leer zu einem Dachstuhlbrand in einem Mehrfamilienhaus an der Straße Unter den Eichen. Gegen Mitternacht alarmierte die Leitstelle zahlreiche Einsatzkräfte von Feuerwehr, Rettungsdienst und Polizei.
Als erste Einsatzkräfte vor Ort waren Polizeikommissarin Dobelmann und Polizeikommissar Voß von der Polizeiinspektion Leer/Emden. Nur knapp zwei Minuten nach dem Notruf trafen sie an der Einsatzstelle ein - da stand der Dachstuhl bereits zur Hälfte in Flammen.
Vor dem Gebäude trafen die beiden auf aufgeregte Anwohnerinnen und Anwohner. Ob sich noch Menschen im Haus befanden, war unklar. Ohne zu zögern gingen Dobelmann und Voß in das brennende Gebäude, um nachzusehen. Im Dachgeschoss entdeckten sie schließlich einen 25-jährigen Mann, der in Panik am Fenster stand und offenbar kurz davor war, zu springen. Polizeikommissarin Dobelmann sprach ihn an und konnte ihn davon abhalten, während Polizeikommissar Voß die Tür zur verrauchten Wohnung auftrat. Gemeinsam führten sie den leichtverletzten Mann sicher aus dem Haus.
Mit Unterstützung weiterer eintreffender Einsatzkräfte überprüften die beiden anschließend die angrenzenden Wohnungen, um sicherzugehen, dass sich keine weiteren Personen mehr im Gebäude befanden. Zwei Menschen wurden leicht verletzt, der Sachschaden wird auf etwa 500.000 Euro geschätzt.
Eine Belobigung kann durch den Polizeipräsidenten für Sachverhalte ausgesprochen werden, bei denen Kolleginnen und Kollegen eine herausragende Leistung für die Gesellschaft erbracht haben. So kommt eine Belobigung zum Beispiel dann in Betracht, wenn die Aufgabenerfüllung unter Einsatz von Leib und Leben erfolgte oder der Einsatz durch herausragenden Mut unter Zurückstellung der eigenen Interessen geprägt war. Hierbei bedarf es jedoch immer einer Betrachtung im Einzelfall.
Die beiden ostfriesischen Polizeibeamten freuen sich: "So eine Auszeichnung ist schon etwas Besonderes und freut uns sehr. Dabei haben wir eigentlich nur unseren Job gemacht und Menschen in Not geholfen."
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Polizeidirektion Osnabrück
Laura-Christin Brinkmann
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