Polizeieinsatz in Unterkunft für Kriegsflüchtlinge in Anklam
Am 28.11.2025, gegen 09:00 Uhr, wurde die Polizei in Anklam von einem Mitarbeiter der Unterkunft für ukrainische Kriegsflüchtlinge darüber informiert, dass es in der Einrichtung in der Pasewalker Straße zu einem Diebstahl von Bargeld sowie eines Schlüssels durch einen Bewohner gekommen sein soll. Vor Ort stellte sich heraus, dass Videoaufnahmen der Tat vorliegen. Dadurch konnte ein 34-jähriger ukrainischer Bewohner als Beschuldigter identifiziert werden. Dieser reagierte zunächst nur zögerlich auf die Ansprachen der Polizei, händigte die entwendeten Gegenstände nach mehrfacher Aufforderung jedoch aus.
Während der Anzeigenaufnahme und der Klärung des Sachverhalts, erschien plötzlich ein 21-jähriger Ukrainer, der mit seinem Pkw an der Unterkunft vorgefahren war. Er trat unmittelbar aggressiv auf, bedrohte die Beamten und warf Gegenstände auf sie. Zudem war bereits bekannt, dass er seinen Pkw ohne gültige Fahrerlaubnis geführt hatte. In der Folge der nun gegen ihn gerichteten polizeilichen Maßnahmen, solidarisierten sich etwa 15 Bewohner der Unterkunft mit dem 21-Jährigen, darunter auch der zuvor wegen Diebstahls aufgefallene 34-Jährige. Unter anderem warf der 34-Jährige einen Stein auf die Beamten, und der 21-Jährige trat einem Polizisten gegen den Brustkorb.
Um die körperlichen Angriffe der beiden Beschuldigten abwehren zu können, mussten die Beamten Pfefferspray und den Schlagstock einsetzen. Bei dem Einsatz wurden ein Polizeibeamter sowie der 21-jährige Ukrainer leicht verletzt. Alle Beteiligten wurden anschließend durch Rettungskräfte versorgt. Darüber hinaus versuchte die Mutter des 21-Jährigen während der gesamten Maßnahme, ihren Sohn zu befreien. Dabei ging sie ebenfalls auf die Beamten los und verletzte einen Wachmann, als dieser eingreifen und beruhigend auf sie einwirken wollte.
Der 21-Jährige muss sich nun wegen Bedrohung, versuchter gefährlicher Körperverletzung und Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte verantworten. Zudem wurde ein weiteres Strafverfahren eingeleitet, da er nicht im Besitz einer gültigen Fahrerlaubnis ist und seinen Pkw, mit dem er an der Unterkunft erschien, unter dem Einfluss von Betäubungsmitteln geführt hatte. Eine Blutprobenentnahme wurde im Krankenhaus in Anklam durchgeführt.
Gegen den 34-Jährigen ermittelt nun ebenfalls die Kriminalpolizei - einerseits wegen Diebstahls, andererseits wegen Bedrohung, Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte und versuchter gefährlicher Körperverletzung.
Gegen die Mutter des 21-Jährigen wurde ein Strafverfahren wegen versuchter Gefangenenbefreiung und Körperverletzung eingeleitet.
Rückfragen bitte an:
Für Medienvertreter:
Ben Tuschy
Polizeipräsidium Neubrandenburg
Pressestelle
Telefon: 03971 251-3041
E-Mail: pressestelle-pi.anklam@polizei.mv-regierung.de
Rückfragen außerhalb der Bürozeiten und am Wochenende:
Polizeipräsidium Neubrandenburg
Einsatzleitstelle/Polizeiführer vom Dienst
Telefon: 0395 5582 2223
E-Mail: elst-pp.neubrandenburg@polmv.de