Güstrow (ots) - Ernüchternde Verkehrsunfallzahlen für den Landkreis Rostock aus dem Jahr 2015. Es ereigneten sich 6957 Verkehrsunfälle. Eine Steigerung um 5% im Vergleich zu 2014 (6624). Auch die Zahl der bei Verkehrsunfällen getöteten Personen stieg auf 20 an (12 in 2014). Im Jahr 2015 wurden 929 Personen bei Verkehrsunfällen verletzt, davon 159 schwer. Die häufigsten Ursachen für die schwersten Unfälle sind unangepasste Geschwindigkeit, Fehler beim Überholen und das Nichtbeachten der Vorfahrt.
Besonders schlimme Folgen sind oftmals dann zu verzeichnen, wenn hohe Geschwindigkeiten und Fehler von Fahrzeugführern in Kombination auftreten. So wie am 26.07.15, als die Fahrerin eines Kleinwagens auf der A 20 bei Tessin einen sich von hinten mit hoher Geschwindigkeit nähernden Audi, beim Wechsel in die linke Spur, übersah. Bei dem folgenden Unfall waren zwei Menschenleben zu beklagen, einer der Fahrzeuginsassen wurde schwer, drei weitere leicht verletzt.
Aber auch Unfälle unter Fahrradfahrern können tödlich enden. So geschehen am 07.08.15 in Graal-Müritz. Eine kleine Unaufmerksamkeit führte hier zu einem Auffahrunfall. Eine Berührung zwischen den Fahrrädern reichte aus! Der auffahrende Fahrradfahrer stürzte und zog sich eine Kopfverletzung zu, an der er einige Tage später im Krankenhaus verstarb. Er trug keinen Fahrradhelm.
Betrachtet man die Ursachen aller Unfälle mit Personen- oder erheblichem Sachschaden im Landkreis Rostock, dann sind diese auf das Nichtbeachten der Vorfahrtsregeln, gefolgt von nicht angepasster bzw. überhöhter Geschwindigkeit, Fahren unter Alkohol und Fehler beim Überholen zurückzuführen. Die Zahl der Wildunfälle im Landkreis Rostock lag bei 1994. Das entspricht einem Anteil von 28,7% am Gesamtunfallaufkommen. In 1197 Fällen entfernten sich Unfallbeteiligte unerlaubt vom Unfallort.
Bei einer Betrachtung der Unfallverursacher ist festzustellen, dass 701 Unfälle durch Fahrzeugführer der Altersgruppe von 18-25 Jahren, 366 Unfälle von Kraftfahrern ab 75 Jahren verursacht wurden. Das entspricht 10,1% bzw. 5,3 % am Gesamtunfallaufkommen.
Mit zielgerichteten Verkehrskontrollen will die Polizeiinspektion Güstrow auf die Verkehrsteilnehmer einwirken, um potentiell gefährdendes Verhalten möglichst zu vermeiden. So wurden im Jahr 2015 711 Anzeigen zu Ordnungswidrigkeiten wegen falschen Überholens, 38160 aufgrund von Geschwindigkeitsübertretungen eingeleitet. 6055 Fahrzeugführer wurden ohne angelegten Sicherheitsgurt angetroffen, 417 unter Alkohol.
"Aber jeder kann etwas tun, um einen Verkehrsunfall zu vermeiden", so der derzeit amtierende Leiter der Polizeiinspektion Güstrow, Polizeioberrat Carsten Hofmann. "In vielen Fällen hätte eine defensivere Fahrweise genügt, um einfach auf der Fahrbahn zu bleiben, anstatt in den Straßengraben, gegen einen Straßenbaum oder gar in den Gegenverkehr zu geraten. Vielen wäre dadurch persönliches Leid und finanzieller Schaden erspart gebelieben.
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